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Die Bullen erleben einen Rückschlag

Veröffentlicht am 10.11.2017, 13:11
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28,5 %, so viel hat der Dow-Jones-Index seit der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten am 8. November 2016 dazugewonnen. So meldeten es einige Medien passend zum Jahrestag. Bedenken kommen derweil von der Deutschen Bank (DE:DBKGn), da der S&P 500 im Juni 2016 unter der Belastung des Brexit-Referendums einen Kursrückgang um mehr als 5 % hinnehmen musste und dies bis heute der letzte derartige Rücksetzer gewesen ist. Damit gab es nun seit bereits 488 Kalendertagen keinen Kursverlust von mehr als 5 % im S&P 500 mehr. Dies ist die zweitlängste derartige Episode seit 1970 laut der Deutschen Bank.

Dauer der Aufwärtstrends im S&P 500
(Quelle: Deutsche Bank)

Vergleicht man dazu jedoch auch das Ausmaß der Kursgewinne seit 1970, landet der aktuelle Aufschwung mit Platz 13 nicht mal mehr in den Top 10. Trotzdem muss man sich fragen, ob die Leistung der US-Wirtschaft mit der Performance des S&P 500 noch zusammenpassen? Ist die Stimmung an den Aktienmärkten vielleicht doch deutlich besser als die Stimmung in den USA insgesamt? So oder so gab es gestern einen leichten Dämpfer für die Bullen.

Die Arbeit vieler Tage verloren

Denn der Dow Jones fiel zum Beispiel unter eine kurzfristig wichtige Unterstützung bei 23.470 Punkten. Dadurch verlor der Index die ganzen Gewinne einer Woche und befindet sich nun wieder auf dem Stand vom vergangenen Donnerstag. Wir sehen also erneut, wie zuletzt am 20.Oktober, dass die Tradinggewinne derzeit nur sehr mühsam erkämpft werden, um dann innerhalb weniger Minuten die Arbeit vieler Tage auszuradieren.

Erste Bearishe Signale an den Aktienmärkten

So zeigen sich nun kurzfristig erste (!) leicht bearishe Signale im Dow Jones. Vergleichbar sieht es auch im S&P 500 und im Nasdaq100 aus. Derweil durchbrach der DAX seine gestrige Seitwärtskonsolidierung (siehe rotes Rechteck im folgenden Chart) nach unten und nimmt damit die am Dienstag begonnene Abwärtsbewegung wieder auf.

DAX - kurzfristige Chartanalyse

Zuvor folgten auf die Seitwärtstendenzen (gelbe Rechtecke) immer wieder steigende Kurse. Nun sehen wir aber ein anderes Kursverhalten – das einer Korrektur. Grund zur Panik gibt es deshalb aber noch nicht. Der gestrige Kursverlust ist nur marginal stärker ausgefallen als der vom vergangenen Dienstag (siehe blaue Rechtecke).

DAX - kurzfristige Chartanalyse

Wir könnten es deshalb auch nur mit einer kleinen ABC-Korrektur zu tun haben, Betrachtet man den langfristigen Chart ist dies noch bei weitem nicht bedenklich. Sollte es bald wieder aufwärtsgehen, wäre es sogar bullish zu werten. Denn bearishe und bullishe Signale sind nach wie vor sehr eng beieinander, da die extrem niedrige Volatilität die Kurse nur auf engstem Raum bewegen lässt. Schon bei einem Anstieg zurück in den Bereich der gestrigen Konsolidierung (rotes Rechteck) wäre ein Großteil der bisherigen Verluste wieder zurückgeholt. Damit wäre die Korrektur wahrscheinlich schon wieder beendet.

Durchbruch der Rechteckgrenze nach unten

Entsprechend könnte auch das bearishe Signal, welches durch den Bruch der Rechteckgrenze bei 13.300 Punkten im DAX erzeugt wurde (siehe folgender Chart), durch eine zügige Kurserholung über die Rechteckkante wieder ausgeglichen werden.

DAX - Target-Trend-Analyse

Da wir aber noch nicht soweit sind, müssen wir zunächst davon ausgehen, dass eine Korrektur eingesetzt hat. Die Mittellinie bei 12.945 Punkten dürfte nach der Rückkehr in das dunkelblaue Rechteck das nächste Ziel der Bären sein.

Die Anziehungskraft der 13.000er Marke

So könnte auch die Anziehungskraft der psychologisch wichtigen 13.000er Marke im DAX für die Kurse wiederhergestellt sein. Es ist nicht selten, dass nach einem Ausbruch über einen solchen Widerstand dieser noch einmal von oben getestet wird.

Wirft man dann auch einen Blick auf das Verfallstagsdiagramm, wird es noch etwas klarer, warum der DAX noch einmal unter 13.300 Punkte zurückgefallen ist. Denn auf diesem Niveau befindet sich aktuell die größte Call-Position.

Verfallstagsgrafik

Und die Stillhalter dürften einiges dagegen haben, diese in den Gewinn laufen zulassen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage

Ihr
Sven Weisenhaus

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