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Die Rohstoffwoche: Glencore, Pacific Nickel, Myanmar & Zinn, Anglo American

Veröffentlicht am 24.04.2023, 07:38
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Glencore (LON:GLEN) hat trotz der Brieffreundschaft mit Teck Resources noch Zeit für andere Projekte und sichert sich die Nickelproduktion beim Kolosori Projekt. Viel Zeit bleibt den Minen in Myanmar dagegen nicht mehr: Die Wa Miliz will den Bergbau im Sommer schließen. Frei ist dagegen der Weg für das Los Bronces Erweiterungsprojekt, für das Anglo American (LON:AAL) nun grünes Licht der Umweltbehörden erhielt. Als grün versteht sich auch die Lithiumproduktion von Sigma Lithium, die nun in Brasilien beginnt. Produzieren will auch West Red Lake, dass die Madsen Mine durch den Kauf von Pure Gold erworben hat. Deep South Resources (TSXV:DSM) meldet konstruktive Gespräche mit dem namibischen Bergbauministerium und hofft auf einen Fortgang bei Haib Copper. Chile will bei der Erschließung seiner Lithiumvorkommen nun mit Private-Public-Partnership-Modellen vorankommen. Und Oroco erfreut sich mitsamt den Aktionären an hohen Kupfergehalten beim Santo Tomas Projekt. Die Rohstoffwoche im Überblick.

Glencore investiert in Pacific Nickel Mines

Glencore (WKN: A1JAGV, ISIN: JE00B4T3BW64) und Pacific Nickel Mines (WKN: A2QKKD, ISIN: AU0000123010) haben den Abschluss einer Finanzierungsvereinbarung für das Nickelprojekt Kolosori bekannt gegeben. Wie Pacific Nickel Mines mitteilte, sollen die Mittel ausreichen, um den Finanzierungsbedarf für die Vorproduktion des Projekts zu decken. Glencore stellt demnach eine Fazilität in Höhe von 20 Million USD zur Verfügung. Die Rückzahlung beginnt nach der ersten Lieferung und erstreckt sich über drei Jahre. Pacific Nickel CEO Geoff Hiller geht davon aus, dass bald eine erste Inanspruchnahme von 3 Millionen USD für Erschließungsarbeiten erfolgen wird. Glencore erwirbt mit dem Deal die gesamte Nickelproduktion von Kolosori für einen Zeitraum von sechs Jahren.

Miliz in Myanmar legt Minen still: Zinnpreis macht Satz nach oben

Die Wa Miliz in Myanmar hat einem Reuters Bericht zufolge angekündigt, alle Arbeiten in Minen in den von ihr kontrollierten Gebieten ab August einzustellen. Der Preis für Zinn stieg daraufhin um rund 12 %.

Gemäß Daten der International Tin Association stammt der größte Teil des Zinnkonzentrats Myanmars aus Minen in den durch die Miliz kontrollierten Gebieten. Laut einem durch die Miliz veröffentlichten Dokument werden sämtliche Arbeiten in den Minen – einschließlich Exploration, Abbau und Verarbeitung – am 1. August ausgesetzt. Damit will die Miliz eigenen Angaben zufolge die verbleibenden Bergbauressourcen schützen.

Die United Wa State Army (UWSA) kontrolliert beträchtliche Gebiete im Shan-Staat im Nordosten Myanmars, hauptsächlich entlang der Grenze zu China, aber auch in der Nähe der thailändischen Grenze.

Anglo American erhält Umweltgenehmigung für Los Bronces

Anglo American (WKN: A0MUKL, ISIN: GB00B1XZS820) hat die Umweltgenehmigung für das integrierte Projekt Los Bronces in Chile erhalten. Laut Pressemeldung kann damit die nächste Entwicklungsphase für eine der größten Kupferminen der Welt eingeleitet werden. Das integrierte Projekt los Bronces (LBIP) soll die nächste Phase des bestehenden Tagebaus von Los Bronces erschließen und zukünftiges Erz mit niedrigerem Gehalt durch den Zugang zu höherwertigem Erz aus einem neuen Untertageabschnitt der Mine ersetzen. Das Projekt nutzt die bereits bestehenden Verarbeitungsanlagen und sieht auch die Einhaltung verschärfter Umweltauflagen vor.

Sigma Lithium startet Produktion in Brasilien

Sigma Lithium (WKN: A3CTYQ, ISIN: CA8265991023) hat sein erstes Lithium in der Mine Grota do Cirilo in Brasilien produziert. Bis Juli soll nun laut der Mitteilung die volle Phase-I-Produktionskapazität erreicht werden. Bereits im Mai will das Unternehmen 15.000 t Lithium ausliefern. Die Arbeiten zur Erweiterung der Anlage in den Phasen II+III werden fortgesetzt. Langfristig soll die Produktion von 270.000 t pro Jahr auf 766.000 t pro Jahr verdreifacht werden, sofern eine derzeit laufende Machbarkeitsstudie diese Möglichkeit nahelegt.

West Red Lake kauft Pure Gold Mining

Das kanadische Bergbauunternehmen West Red Lake Gold Mines Ltd. (TSXV: WRLG) übernimmt Pure Gold Mining (WKN: A1165H, ISIN: CA74624E1007) und damit die Goldmine Madsen und das zugehörige Landpaket im Distrikt Red Lake im Nordwesten der kanadischen Provinz Ontario mit einem der weltweit höchstgradigen, unerschlossenen Goldprojekte.

Dafür zahlt West Red Lake 6,5 Mio. CAD in Cash und bis zu 10´Mio. USD zu einem späteren Zeitpunkt. Zum Kaufpreis gehören darüber hinaus 28.460.000 neu auszugebende Stammaktien und eine 1,0 %ige besicherte Net Smelter Royalty auf die Mine Madsen. Die Aktien und die Royalty-Zahlung dürften an Sprott Resource Lending Corp fließen, die größter vorrangiger Gläubiger des in Schieflage geratenen Pure Gold Mining ist. Sprott wird nach Abschluss der Transaktion voraussichtlich 24 % der Anteile an West Red Lake besitzen.

Zur Finanzierung hat West Red Lake mit Canaccord Genuity eine Vereinbarung über eine Privatplatzierung getroffen.

Deep-South Resources: "Konstruktives" Treffen mit Bergbauminister in Namibia

Der kanadische Kupferexplorer Deep-South Resources Inc. (TSX-V: DSM (NASDAQ:ABMD); Frankfurt: DSD; WKN: A2DGWF; ISIN CA24378W1032) hat über ein Treffen zwischen dem Vorstand der 100 %-igen namibischen Tochtergesellschaft Haib Minerals mit dem namibischen Bergbauministerium am 13. April berichtet. Das Treffen war der Pressemitteilung zufolge "sehr konstruktiv".

So hat das Ministerium gegen das jüngst ergangene Urteil des High Court keine Berufung eingelegt und das Verfahren zur Erneuerung der Anträge für die Kupferlizenz von Haib wie durch die Richter verlangt wieder aufgenommen. Bei dem Treffen wurde vereinbart, dass Haib zusätzlich Informationen über die zwischen Januar und Juni 2021 abgeschlossen Arbeiten zur Verfügung stellen wird. Nach Eingang der Dokumente soll das Verfahren unverzüglich fortgesetzt und zeitnah eine Entscheidung getroffen werden. Die Lizenz EPL 3140 wurde im Kataster des Ministeriums wiederhergestellt. Aus dem Kataster geht hervor, dass die Lizenz gültig ist und verlängert werden muss.

Chile arbeitet an Private Public Partnership für Lithium

Die staatlichen chilenischen Kupferunternehmen Codelco und Enami führen Gespräche mit Privatunternehmen zur Erschließung der Lithiumvorkommen des Landes. Die beiden Betriebe sollen den Staat bei neuen Lithiumprojekten vertreten, bis es in einigen Jahren ein separates nationales Lithiumunternehmen geben wird. Dies teilte Bergbauministerin Marcela Hernando in einem Interview mit. Die Regierung unter Präsident Gabriel Boric wird voraussichtlich diese Woche eine Strategie zur Entwicklung der Lithiumproduktion vorlegen. Ebenso erwartet wird ein Gesetzentwurf zur Gründung der staatlichen Lithiumgesellschaft.

Oroco Resources Aktie hebt ab: Hohe Kupfergehalte bei Santo Tomas

Der kanadische Kupferexplorer Oroco Resource Corp. (TSXV:OCO, WKN: A0Q2HB, ISIN: CA6870331007) hat über Ergebnisse seines Bohrprogramms in der North Zone auf seinem Grundstück Santo Tomas im Nordwesten Mexikos informiert. Die Highlights laut Pressemitteilung:

  • Bohrloch N044 ergab 352,5 m mit 0,93 % CuÄq
  • Bohrloch N045 ergab 329,8 m mit 0,50 % CuÄq

Der Markt scheint von den Ergebnissen überzeugt: Die Aktie legte im Stuttgarter Handel zeitweise um fast 20 % zu. Richard Lock, CEO von Oroco, zeigte sich ebenfalls äußerst optimistisch. Die Bohrergebnisse hätten "den Enthusiasmus innerhalb des Projektteams" deutlich gesteigert. Bohrloch N044 sei das letzte Bohrloch für die bevorstehenden Ressourcenberechnungen – und zugleich auch das bislang beste auf dem Projekt gebohrte Bohrloch.

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