Aktionäre von Sibanye Stillwater mussten diese Woche einem Kursrutsch um zeitweilig 25 % zusehen: Das Unternehmen platziert Wandelanleihen im Volumen von 500 Mio. USD am Markt. Fortescue Metals indes investiert 750 Mio. USD in den USA und Australien und will damit die Produktion von grünem Stahl und grüner Energie voranbringen. Rio Tinto (LON:RIO) und Charger Metals haben derweil einen Farm-In-Deal für das Johnston Lithiumprojekt in Westaustralien abgeschlossen und Silvercorp Metals (TSX:SVM) erhöhte sein Angebot bei OreCorp um 20 Mio. AUD. MMG kauft die Muttergesellschaft der Khoemacau-Kupfermine in Botswana für 1,875 Mrd. USD. Codelco investiert 720 Mio. USD in die Chuquicamata-Kupfermine – und kämpft außerdem mit einer Herabstufung durch Fitch. Und Ionic Rare Earths (ASX:IXR) findet bei den Phase-5-Ressourcen-Infill- und Erweiterungsbohrungen beim Makuutu Seltenerdprojekt in Uganda in 53 von 56 Löchern in Ton enthaltene Seltenerdmetallabschnitte – mit bis zu 1163 ppm TREO. Die Rohstoffwoche im Überblick.
Sibanye Stillwater emittiert Wandelanleihen im Volumen von 500 Mio. USD
Sibanye Stillwater (WKN: A2PWVQ, ISIN: ZAE000259701) hat die Emission von Wandelanleihen im Volumen von 500 Mio. USD durch die Tochtergesellschaft Stillwater Mining angekündigt. Die im November 2028 fälligen Papiere dienen zur Finanzierung der Expansionspläne des Unternehmens, darunter die am 09. November angekündigten Übernahme des Reldan-Konzerns.
Wie das Unternehmen mitteilt, sollen die Schuldverschreibungen mit Kupons im Bereich von 4,0-4,5 % ausgestattet werden. Der Wandlungspreis soll 30-35 % über dem volumengewichteten Durchschnittskurs am 21. November liegen. Neal Froneman, CEO von Sibanye-Stillwater (JO:SSWJ), bezeichnete die Wandelanleihe als "eine von verschiedenen verfügbaren Finanzierungsoptionen", und betonte die Flexibilität dieser Option. Am Markt kamen die Nachrichten nicht gut an: Die Stillwater Aktie brach zeitweise um 25 % ein.
Fortescue Metals investiert in grünen Stahl und grüne Energie
Fortescue Metals (WKN: 121862, ISIN: AU000000FMG4) investiert in grünen Stahl und grüne Energie. Der Vorstand beschloss am Dienstag Investitionen im Umfang von insgesamt 750 Mio. USD in den Phoenix Hydrogen Hub im US-Bundesstaat Arizona, das Gladstone PEM50-Projekt im australischen Queensland und eine kommerzielle Versuchsanlage für grünes Eisen in Westaustralien.
In Phoenix entsteht für 550 Mio. USD eine 80-MW-Elektrolyse- und Verflüssigungsanlage mit einer Produktionskapazität von bis zu 11.000 Tonnen flüssigem grünen Wasserstoff pro Jahr. Der Start der Produktion ist für 2026 vorgesehen. In Gladstone entsteht ein 50-MW-Projekt für grünen Wasserstoff unter Nutzung von Fortescues eigener Elektrolyseur-Technologie. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf bis zu 150 Millionen US-Dollar, die erste Produktion soll 2025 erfolgen. Im westaustralischen Christmas Creek entsteht eine Versuchsanlage für grünes Eisen mit einer jährlichen Produktionskapazität von 1.500 t ab 2025. Mark Hutchinson, CEO von Fortescue Energy wird Fortescue durch die Investition in Phoenix in einem der attraktivsten Energiemärkte der Welt etabliert. Dazu habe auch der Inflation Reduction Act beigetragen.
Rio Tinto und Charger Metals mit Farm-In-Deal für Johnston Lithiumprojekt
Rio Tinto (WKN: 855018, ISIN: AU000000RIO1) und Charger Metals (WKN: A3CR1X, ISIN: AU0000156143) haben eine verbindliche Farm-In-Vereinbarung für das Lithiumprojekt Lake Johnston unterzeichnet. Charger hat gleichzeitig die Minderheitsbeteiligung von Lithium Australia an dem Projekt für 2 Mio. AUD erworben.
Im Rahmen der Vereinbarung wird Rio Tinto Exploration Limited (RTX) 500.000 AUD an Charger zahlen sowie 1,2 Mio. AUD als initiale Investitionen einbringen. In den folgenden zwölf Monaten wird die Tochtergesellschaft mindestens 3 Mio. AUD in die Exploration des Projektes investieren. RTX erhält 51 % der Anteile am Projekt, wenn es anschließend mindestens weitere 10 Mio. AUD in Johnston investiert und Charger weitere 1,5 Mio. AUD überweist. 75 % am Projekt kann RTX erhalten, entweder 40 Mio. AUD an weiteren Investitionen erbracht werden oder eine DFS abgeschlossen wird.
Charger Chairman Adrian Griffin kommentierte: "Der weitgehend unerforschte Lake Johnston Greenstone-Gürtel beherbergt mittlerweile mehrere Spodumenentdeckungen und könnte sich mit der jüngsten Fokussierung und zunehmenden Explorationsaktivitäten zu einer bedeutenden Lithiumprovinz entwickeln."
Silvercorp Metals bessert bei Angebot für OreCorp nach
Der kanadische Edelmetallproduzent Silvercorp Metals (WKN: A0EAS0, ISIN: CA82835P1036) hat den Markt am Donnerstag überrascht, indem man das Angebot für den afrikanischen Goldentwickler OreCorp (WKN: A1T6L6, ISIN: AU000000ORR2) um 20 Millionen AUD nachbesserte.
Das überarbeitete Angebot von Silvercorp bewertet OreCorp jetzt mit 260 Mio. AUD. Das höhere Angebot von 54,3 Cent pro Aktie entspricht einem Aufschlag von 12 % auf den Schlusskurs vom Dienstag.
Silvercorp hatte bereits im August ein Angebot von fast 240 Mio. AUD in bar und in Aktien für OreCorp angekündigt. Das Unternehmen teilte außerdem mit, dass es OreCorp im Rahmen einer Aktienplatzierung 28 Mio. AUD zur Verfügung stellen würde, um die Entwicklung des Nyanzaga-Goldprojekts in Tansania voranzutreiben.
MMG kauft Kupfermine Khoemacau
MMG (WKN: A0BLUG, ISIN: HK1208013172) hat am Dienstag über den Kauf der Muttergesellschaft der Khoemacau-Kupfermine in Botswana für einen effektiven Unternehmenswert von 1,875 Mrd. USD informiert.
Khoemacau gilt als eine der hochwertigsten neuen Kupferminen weltweit. Laut Mitteilung erwartet MMG eine jährliche Kupferäquivalentproduktion von 50-65 kt mit einer kurzfristigen Erweiterung auf 135-155 kt bei einer Minenlebensdauer von mehr als 20 Jahren und C1-Kosten in der unteren Hälfte der Kostenkurve. Die Mineralressourcen werden auf 6,4 Mio. t enthaltenes Kupfer und 263 Mio. oz enthaltenes Silber geschätzt.
Khoemacau ist eine der hochwertigsten neuen Kupferminen weltweit. Die Transaktion steht im Einklang mit der Strategie von MMG, ein Portfolio hochwertiger Minen aufzubauen, die die wichtigsten Mineralien für eine dekarbonisierte Welt liefern.
MMG Chairman Jiqing Xu kommentierte: "Khoemacau ist eine qualitativ hochwertige Mine mit starkem Expansionspotenzial. Sie liegt in einer der aussichtsreichsten Bergbauregionen Afrikas, dem Kalahari-Kupfergürtel in Botswana, und ist in der Lage, globale Lieferketten zu unterstützen".
Codelco investiert 720 Mio. USD in Chuquicamata-Kupfermine
Codelco plant Medienberichten zufolge zusätzliche Investitionen von 720 Millionen USD in die Chuquicamata-Kupfermine 1.650 km nördlich von Santiago. In den Umbau des Tagebaus Chuquicamata in eine Untertagemine waren bislang bereits 5,7 Mrd. USD investiert worden. Codelco sieht sich durch verspätete Projekte von einem Produktionsrückgang bedroht und will mit der Maßnahme gegensteuern. Codelco CEO Ruben Alvarado will die Produktion des Unternehmens von rund 1,3 Millionen Tonnen in diesem Jahr auf das Niveau vor der Pandemie von etwa 1,7 Millionen Tonnen pro Jahr bis 2030 steigern.
Es gab noch mehr News: Am Mittwoch stufte die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit des Staatskupfergiganten um eine Stufe von A- auf BBB+ herab. Es war die erste Herabstufung durch die Agentur seit fünf Jahren, den Ausblick beließ Fitch bei "stabil". Begründet wurde die Herabstufung unter anderem mit der "Verschlechterung des eigenständigen Kreditprofils".
Ionic Rare Earths bohrt bei Makuutu bis zu 1163 ppm TREO
Ionic Rare Earths (ASY:IXR, WKN: A2P18Q, ISIN: AU0000081341) hat am Donnerstag über die ersten Ergebnisse der Phase-5-Ressourcen-Infill- und Erweiterungsbohrungen beim Makuutu Seltenerdprojekt in Uganda informiert. Der Explorer treibt die Entwicklung des Projekts für derzeit mit dem lokalen Dienstleister Rwenzori Rare Metals Limited voran.
Der Mitteilung zufolge sind die Untersuchungsergebnisse für 56 Löcher des 128 Löcher umfassenden Bohrprogramms eingetroffen. In 53 davon wurden in Ton enthaltene Seltenerdmetallabschnitte gefunden.
Ziel des Programms ist es, die Zuverlässigkeit der Ressourcenschätzung vom vermuteten zum angezeigten Status in den Ressourcengebieten A und B zu erhöhen und Erweiterungen dieser Gebiete zu testen, um das Mineralressourcengebiet zu erweitern.
Die resultierenden Infill-Bohrungen zeigten demnach im Allgemeinen mächtigere und höhergradige Abschnitte als die ursprünglichen Bohrlöcher im Abstand von 400 Metern, die zur Schätzung der abgeleiteten Ressource verwendet wurden. Highlights laut Pressemitteilung:
- 9,9 Meter bei 1.163 ppm TREO aus 4,2 Metern in RRMDD767
- 6,7 Meter bei 1.008 ppm TREO aus 9,5 Metern in RRMDD713
- 2,7 Meter bei 977 ppm TREO aus 4,4 Metern in RRMDD734
- 9,9 Meter bei 952 ppm TREO aus 3,9 Metern im RRMDD712
- 7,3 Meter bei 828 ppm TREO aus 4,8 Metern im RRMDD724
- 6,8 Meter bei 792 ppm TREO aus 5,3 Metern im RRMDD758
- 21,8 Meter bei 783 ppm TREO aus 4,7 Metern in RRMDD762