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Wochenausblick Rohstoffe: Gold, Kupfer unter Druck - 65 USD in Sichtweite für Öl

Veröffentlicht am 10.09.2018, 09:16
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05
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Donald Trumps jüngstes handelspolitisches Ultimatum an China könnte in dieser Woche eine Anlegerflucht aus vielen Rohstoffmärkten auslösen, inmitten schwacher technischer Daten und möglicherweise negativen Berichten von der Opec und anderen internationalen Energieagenturen, die den US-Rohölpreis Richtung 65 USD das Fass drücken könnten.

Als damit zu rechnen ist, dass weitere Investoren ihr Heil im Dollar suchen werden, sollte die Währung weiter an Wert gewinnen auf Kosten von Gold, was dessen Anziehungskraft als Fluchtanlage weiter aushöhlen dürfte. Unter den Industrierohstoffen könnten Kupfer und Baumwolle ebenfalls durch den starken Dollar und Trumps Drohungen gegen China unter Druck geraten. Das könnte ausschließlich long gehende Investoren dazu veranlassen, Gewinne auf Einzelmärkten zu suchen, die in jüngster Zeit gestiegen sind, wie Weizen und Kakao.

Im Terminkalender der Investoren werden eine Zinsentscheidung der Bank of England und der Europäischen Zentralbank am Donnerstag rot eingekreist sein, wie auch die US-Einzelhandelsumsätze für August, die am Friday herauskommen werden.

Amerikanisch-chinesischer Handelskrieg intensiviert sich

Trump warnte am vergangenen Freitag, dass Importe aus China im Wert von fast 500 Mrd USD schon bald mit US-Zöllen belastet werden könnten, was Pekings Chancen mindert, einem bilateralen Handelskonflikt ohne großen Schaden zu entkommen. Washington wird Zölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Mrd USD “schon sehr bald” ernst machen, abhängig davon was noch passiert, sagte Trump Reportern im Präsidentenjumbo Air Force One. Und weiter: “Ich mache das sehr ungern, aber danach sind weitere 267 Mrd USD fertig, um schnell umgesetzt zu werden, sollte ich das wollen.”

Seine Androhung dürfte vor allem Investoren in Kupfer erschauern lassen, da das Metall in Form von Müll zu den wichtigsten Rohstoffen zählt, die China von den USA kauft.

US-Daten zur Woche zum 4. September zu den Positionen von Rohstoffhändlern zeigten, dass Spekulanten aggressiv ihre Long-Positionen in Kupfer abstießen, aus Furcht vor Trumps früherer Warnung vor Zöllen auf chinesische Waren im Wert von 200 Mrd USD.

Copper Weekly Chart

Die möglicher Erhebung von Zöllen auf weitere Importe im Wert von 267 Mrd USD, zu denen ironischerweise in China produzierte Apple (NASDAQ:AAPL) Produkte zählen könnten, die zurück nach Amerika verschifft werden, könnte zu Erschütterungen jenseits des Kupfermarktes führen—ein Metall, das häufig als Benchmark für die Lage der Weltwirtschaft genutzt wird.

Schlechte Stimmung zu Kupfer und Gold

“Angesichts des Auf und Ab bei den Sorgen über den internationalen Handels, das weiter den mächtigen Dollar stützt und den Druck auf den Kupferpreis verstärkt , vermuten wir, dass die Händler die festen Fundamentaldaten des roten Metalls fürs erste ignorieren werden,” sagte TD Securities in einer Mitteilung vor dem Wochenende.

US-Kupfer für Dezember beendete die letzte Woche 2,4% tiefer zu 2,6225 USD das Pfund und handelte sich damit eine “Stark Verkaufen” Empfehlung im täglichen technischen Ausblick auf Investing.com ein. Ausgehend vom starken 3. Unterstützungsniveau nach Fibonacci bei 2,6110 USD, könnte der Kontrakt noch 1% zu verlieren haben, bevor er eine Kaufempfehlung bekommt.

Und während Gold bei 1.200 USD die Feinunze einen Boden gefunden zu haben scheint, bewerten Investing.coms technische Analyse den Dezemberkontrakt als “Neutral” und legen nahe, dass er erst ein Kauf wird, wenn er auf seinen Durchschnitt der letzten 20 Tage von derzeit 1.195,44 USD zurückkehrt.

Einige sagen, Gold muss noch weiter fallen.

“Ich glaube immer noch, dass wir das Tief vom 16. August von 1.167 USD in den kommenden Tagen erneut testen werden, da die US-Konjunktur stark ist,” meint Mike Seery von Seery Futures aus Plainfield im US-Bundesstaat Illinois.

Seery sieht die 201.000 neuen US-Jobs im letzten Monat und die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen von 2,94% als Anzeichen an, dass die Federal Reserve die Zinssätze wieder anheben wird, was dem Dollarkurs zugute käme. “Ich sehe derzeit keinen Grund Gold zu besitzen.” sagte er abschließend.

Mehr Abwärtspotential für US-Rohöl

Am Ölmarkt werden Händler und Investoren sich auf der Angebotsseite die Berichte des Triumvirats der Ölagenturen bestehend aus der Energieinformationsagentur (EIA) aus den USA, der Organisation Erdölexportierender Länder (Opec) mit Sitz in Wien und der Pariser Internationalen Energieagentur (IEA) zu Gemüte führen.

WTI Daily Chart

Als Erstes wird der kurzfristige Energieausblick der EIA am Dienstag herauskommen, insbesondere zu den Ölpreiserwartungen. In ihrem letzten kurzfristigen Ausblick für August hatte die EIA gesagt, sie rechne mit einem monatlichen Durchschnittspreis von Brent zwischen 70 und 73 USD das Fass vom August 2018 bis nach 2019 hinein. Brent ging am Freitag zu 77,03 USD aus dem Handel.

Als nächstes kommt dann der Opec-Report am Mittwoch. Im letzten Monat korrigierte das Ölkartell seine Prognose für das Wachstum des Ölverbrauchs in 2019 um 20.000 Fass am Tag auf 1,43 Millionen Fass am Tag nach unten, da die Nachfrage aus Lateinamerika und dem Mittleren Osten hinter den Erwartungen zurückblieb. Zur gleichen Zeit setzte sie ihre Vorhersage für die globale Ölförderung herauf, um 106.000 Fass am Tag auf 61,75 Mio Fass am Tag für die Produktion außerhalb der Opec in 2019.

Ebenfalls am Mittwoch wird die EIA ihren Wochenbericht zu den Ölvorräten veröffentlichen. Während der letzte Report einen Rückgang um 4,3 Mio Fass angab, was mehr als dem Doppelten des Erwarteten entsprach, wurde dies völlig von einer unerwarteten Zunahme der US-Ölprodukte überlagert.

Der letzte der Serie wird der am Donnerstag erscheinende IEA-Monatsbericht sein. In ihrer Veröffentlichung vom August bemerkte die Pariser Agentur eine Verlangsamung des globalen Anstiegs des Ölverbrauchs im zweiten und dritten Quartal. Sie hat für das vierte Quartal allerdings eine Erholung vorhergesagt.

Analysten erwarten, dass der Nettoeffekt dieser berichte positiv für die Preisdifferenz von Brent gegenüber US West Texas Intermediate sein wird.

“Diese Verschiebung könnte zu einem breiteren Brent-WTI Spread in 2019 führen, als die 6 USD pro Fass, die wir derzeit voraussagen,” meinten Energieanalysten der Bank of America in einem Report.

Mit dem Schlusskurs von 67,75 USD das Fass WTI liegt die Differenz zwischen den beiden schon jetzt bei rund 10 USD das Fass zugunsten von Brent.

Investing.com’s täglicher technischer Ausblick hat ein “Stark Verkaufen” Urteil bei WTI, mit Woodie’s Niveau 3 Unterstützung erst bei 65,92 USD das Fass.

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