Da die Schwächephase der Weltwirtschaft dem Ende entgegen geht und die US-Wirtschaft im Jahr 2020 um 3 Prozent wachsen dürfte, beginnen die Leitzinsen in den USA wieder zu steigen. Dies führt dazu, dass das lange Ende der Zinsstrukturkurve steigt, so dass die zehnjährige US-Anleiherendite von derzeit 1,83% auf 2,3% zulegt.
Die Renditekurve war über weite Strecken des Jahres 2019 invers, da die Anleger eine US-Rezession befürchteten. Diese Rezession kam jedoch nie. Aber die Verlangsamung reichte aus, um die Fed von einer strafferen Ausrichtung zu einer neutralen Haltung zu bewegen. In der Folge senkte die Fed zwischen Juli und Oktober dreimal die Zinsen. Sie drückte das kurze Ende der Kurve nach unten und sorgte dafür, dass die Zinsstrukturkurve wieder steiler wurde.
Renditen steigen im Jahr 2020
Mit der Wiederkehr des Wachstums im Jahr 2020 werden die Renditen am langen Ende weiter steigen. Der Chart zeigt, dass die Zehnjahresrendite derzeit unter einem Widerstand von 1,95% notiert. Der Trend für die 10-jährige Anleiherendite zeigt an diesem Punkt nach oben und bildet steigendes Dreieck aus. Aus diesem bullischen Chartmuster dürfte die Rendite ausbrechen und auf den nächsten Widerstand bei 2,15% zusteuern. Damit aber noch nicht genug. Bei einem Spurt über diese Hürde, rückt das 50% Fibonacci-Retracement des Ende 2018 begonnen Abwärtsimpulses bei 2,31% in den Fokus.
Darüber hinaus hat der RSI eine positive Divergenz ausgebildet. Das Muster bildete sich, als der RSI Ende Mai bis auf 18,5 fiel und eine Reihe von höhere Hochs und höherer Tiefs ausgeprägt hat, während die Rendite weiter abstürzte. Die positive Divergenz deutet darauf hin, dass sich das Momentum zugunsten längerfristig steigender Renditen verschoben hat.
Die Zinsstrukturkurve normalisiert sich
Der Anstieg der langfristigen Renditen wird die Zinsstrukturkurve normalisieren und die Spreads zwischen kurzen und langen Laufzeiten vergrößern.
Meine Prognose ist daher, dass die Zehnjahresrendite im Laufe des Jahres 2020 auf 2,3% steigt.