Zugegeben, es war ein bemerkenswertes Jahr aus vielerlei Hinsicht aber das Durchhaltevermögen von Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq war womöglich das auffälligste Phänomen. Nachdem die PMI Daten aus den USA gut rein kamen gestern und das Häuslebauer Vertrauen auf den höchsten Stand in 20 Jahren stieg, scheinen alle Zweifel an dieser Rally Fehl am Platz. Aber sind sie es denn wirklich? Als aller erstes fehlen dem Phase 1 Deal zwischen den USA und China jegliche Details bisher und niemand weiß tatsächlich wie dieser Deal letztlich aussehen wird. Derweil hört und liest man wieder vermehrt das Wort Melt-Up während die FED ihrerseits weiterhin überzeichneten Repo Operationen begegnet. Das bedeutet die Nachfrage für Liquidität ist größer als die FED zur Verfügung stellt. Bitte beachten Sie dabei, dass die FED 120 Milliarden US Dollar an Liquidität tagtäglich in die Märkte pumpt und es trotzdem nicht genug zu sein scheint. Also irgendetwas muss fundamental falsch laufen, es wird jedoch überdeckt in dem man weiter mehr und mehr Geld in das System stopft welches dann seinen Weg in die Aktienmärkte findet und der Grund ist weswegen diese kontinuierlich steigen. Der sog. Fear & Greed Index von CNN steht auch bereits wieder im Bereich “extremer Gier” auf 82. Nichtsdestotrotz scheint es keine Alternative zu geben und die Wahrscheinlichkeit, dass die Risikomärkte weiter steigen werden solange die FED die Liquidität dafür zur Verfügung stellt, scheint sehr hoch.
PMI Daten
Die PMI Daten aus Europa zeigten wiederkehrende Schwäche und überraschten damit vermutlich viele Marktteilnehmer, da somit das Narrativ, dass der Boden in Europa bereits erreicht wurde und man wieder auf dem Weg der Besserung sei klar hinfällig wird, denn die Daten zeigen das unmissverständlich auf. Der Produktions PMI der Eurozone hat seinen stärksten Rückgang seit 2013 erlebt aufgrund dessen dass “Unternehmen Schwierigkeiten haben mit einer nahezu stagnierenden Nachfrage und darüber hinaus einem sehr schlechtem Ausblick für das kommende Jahr”.
In UK scheint es auch nicht wirklich besser zu laufen, denn hier schrumpfte die Wirtschaft zum dritten Mal innerhalb von vier Monaten und als könnte es nicht noch schlechter werde, war es der zweitgrößte Rückgang der letzten 10 Jahre!
In den USA hingegen waren die PMI Daten solide und sogar etwas besser als erwartet und attestiert der US Wirtschaft somit entgegen der ganzen Warnsignale, dass sie dennoch eine der stärksten auf der Welt ist und Wachstumsmomentum aufweist und somit wohl weitere Geldzuflüsse in die US Märkte unterstützt.
Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq kennen nur noch eine Richtung: nach oben
US-Dollar
Der Währungssektor war etwas ruhiger gestern und die Schwäche, die der USD zunächst entwickelte sich mit den guten PMI Daten und keinem Ausblick auf weitere Schwäche, wieder zurück. In Anbetracht steigender Aktienmärkte könnten sichere Hafen Währungen, wie der JPY wohl in den Fokus geraten und wir könnten womöglich einen Anstieg des USDJPY wieder in Richtung der 112 erleben.
EUR und GBP
Der EUR bewegte sich sehr wenig innerhalb der 1,11 und hält sich somit den Ausblick eines möglichen weiteren Anstiegs im Spiel. Achten Sie auf 1,1150 als wichtige Widerstandszone, die auch gestern z.B. gut funktioniert hat den EUR wieder nach unten beförderte. Sollte diese Marke nach oben hin durchbrechen wäre eine Fortsetzung zur 1,1180-1,12 durchaus denkbar.
Das Pfund hingegen muss sich wiederum Problemen stellen. Nach der Euphorie der Wahl hat es bisher sukzessiv nur verloren und nun neu aufkommende Warnungen aus Brüssel sich nicht dem Druck der Konservativen aufgrund der Wahlsieges unterordnen zu werden und dazu die negativen PMIs aus UK oben drauf, könnten das Pfund auch noch weiter abwerten lassen. Sollte diese Dynamik bestehen bleiben könnte der Preis sogar wieder in Richtung 1,30 gehen.
Ölpreis
Der Ölpreis scheint vor allen durch die guten Daten aus den USA und China getrieben. Jegliche Fundamentaldaten aus China sind positive und insbesondere die Industrieproduktion bewegte sich sehr wenig auf die kaum auf die Bekanntgabe des Deals, die am meisten zur Ölnachfrage beiträgt, könnten ein großer Einfluss sein den Ölpreis weiter nach oben hin zu treiben. Das dabei unmissverständlich starke Risk-On Umfeld hilft ebenso den Preis von WTI über die $60 zu treiben. Achten Sie auf die $60.80, dem Juli Hoch, als nächsten wichtigen Widerstand.
Goldpreis
Das Gold sich nicht verliert im Dickkicht dieses famosen Risk-On Marktes scheint mir wie eine laute Alarmglocke zu schillern. Sollte Gold die $1.480 wieder erreichen auf Tagesschlusskursbasis wäre der Angriff auf die runde $1.500 der nächste logische Schritt. Andersherum könnte ein Bruch der $1.470 wieder einen erneuten Test der $1.450 mit sich bringen und somit auch klar signalisieren, dass auch der letzte in diesem Markt auf Risk-On umgeschwenkt hat.
Bitcoin
Bitcoin hat die Schlacht um die $7k verloren und hält sich aktuell um die $6,8k herum. Das Versagen bei der $7k zu halten könnte nunmehr weitere Abverkäufe mit sich bringen, insbesondere wenn man sich die stark schwächeren XRP oder ETH anschaut, wird einem deutlich, dass der gesamte Kryptosektor Schwäche zeigt.
Verantwortlich investieren. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren.