Mit einem im Januar überraschend stark gestiegenen ifo-Geschäftsklima-Index - sowie selbiges geltend für das GfK-Verbrauchervertrauen für den Monat Februar - schien der Dax die jüngsten Abgaben wieder wett machen zu wollen und startete zunächst gut behauptet in den Handelstag. Vor allem der zuletzt schwächelnde Greenback hatte den Euro immer weiter gen Norden befördert und damit bereits gestern Anleger zu ersten Gewinnmitnahmen am deutschen Aktienmarkt gedrängt.
In der ersten Wochenhälfte hatte der Dax noch ein neues Allzeithoch markieren können. Nicht zuletzt starke Wirtschaftsdaten und vielversprechende Konjunkturaussichten machen es möglich. Der heutige Euro-Satz über die Marke von 1,25 US-Dollar ist dann aber doch etwas over the top. Und damit auch der willkommene Anlass und Auslöser für eine fällige Konsolidierung auf rekordhohem Kursniveau. Je stärker nämlich der Euro, des größer der währungsseitige Nachteil Europäischer Unternehmen im internationalen Wettbewerb.
Zu verdanken ist der Aufwärtsschub dem EZB-Chef Mario Draghi. Mit Spannung war für den heutigen Tag der Leitzinsentscheid sowie die anschließende Pressekonferenz des obersten Währungshüters der Euro-Zone erwartet worden. Wie erwartet erfolgt kein Dreh an der Zinsschraube und auch das monatlich 30 Mrd. schwere Anleihekaufprogramm bleibt unangetastet, sprich die geldpolitische Marschroute bleibt dieselbe wie zuvor. Und darin liegt das Problem. Wenn schon nicht mit konkreten Maßnahmen, hatten die Märkte doch mit entschiedeneren Worten Draghis zur zunehmenden Stärke des Euros gerechnet.
Nichts dergleichen geschah. In der Folge macht der Euro den erwähnten Satz über die 1,25 USD und der entsprechend negativ korrelierende Dax gab zwischenzeitlich bis unterhalb von 13.300 Punkten nach. Angesichts der Jahresanfangsrally und dem daraus resultierenden Rekordhochs ist eine Phase der Konsolidierung beileibe kein Beinbruch, vielmehr sogar überfällig. Eine weitere Aufwertung des Euros gilt es aber im Auge zu behalten: mit zunehmender Stärke könnten auch die weiteren Aufwärtsambitionen des deutschen Aktienmarktes in Mitleidenschaft gezogen werden.