Deutschland hat kürzlich neue Pläne vorgestellt, die den Ausbau grüner Energie weiter beschleunigen sollen, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Dieser Artikel befasst sich mit den Auswirkungen, die dies auf den globalen Aktienmarkt haben könnte, insbesondere im Hinblick auf nachhaltige Anlageformen.
Nachhaltige Investitionen sind weltweit auf dem Vormarsch
Nachhaltige Investitionen sind bereits seit Jahrzehnten auf dem Vormarsch. Deutschland und die Europäische Union nehmen hierbei eine Vorreiterrolle ein. Während 2012 nachhaltige Investitionen bereits bei 8,8 Billionen Euro lagen, ist der Betrag nur wenige Jahre später bereits auf über 14,1 Billionen Euro gestiegen.
(Abbildung: VisualCapitalist)
Die obige Abbildung macht deutlich: Momentan wird der grüne Wandel vornehmlich von Europa und den USA vorangetrieben. Aufgrund der Stellung in Europa und jahrzehntelanger umweltfreundlicher Politik hat Deutschland weiterhin eine Vorreiterrolle in der EU, wenn es um grüne Energie geht.
Deutschland hält weiterhin die Vorreiterrolle in Europa
Die deutsche Bundesregierung hat sich weiterhin zum Ziel gesetzt, die Energiewende in Deutschland und weltweit im Rahmen der Agenda 2030 voranzutreiben, um hierdurch einen Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten.
Um die CO2-Emissionen zu reduzieren, setzt Deutschland hierbei unter anderem auf grünen Wasserstoff, wozu im Jahre 2020 eine nationale Wasserstoffstrategie verabschiedet wurde. Alleine in diesem Bereich werden mit acht Milliarden Euro 62 deutsche Projekte gefördert, um Deutschland jährlich mehrere Millionen Tonnen CO2 einzusparen.
Das politische Engagement zeigt Wirkung – auch im Aktienmarkt. Im Jahr 2020 belief sich das Anlagevolumen an nachhaltigen Investmentfonds und Mandaten in Deutschland auf knapp 250 Milliarden Euro, 75 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr.
(Abbildung: Statista)
Mit dem Ukraine-Krieg ist zudem deutlich geworden, dass Deutschland immer noch zu stark von russischer Energie abhängt. Die derzeitigen Entwicklungen werden zudem dazu beitragen, nachhaltige Energien weiter auszubauen, um mittel- bis langfristig ein grünes Ökosystem zu erschaffen.
Der weltweite Energiemarkt im Wandel
Der weltweite Energiemarkt ist im Wandel. Dies hat nicht nur mit erneuerbaren Energien zu tun, sondern auch mit den derzeitigen Entwicklungen in der Ukraine. Anhaltende Sanktionen des Westens gegenüber Russland und die möglichen Einschränkungen der Energiezufuhr nach Deutschland und Europa verändern weltweite Lieferketten bereits heute.
Maxim Manturov, Abteilungsleiter Anlageberatung bei Freedom Finance Europe, sagt hierzu Folgendes: „Geopolitische Entwicklungen in Osteuropa werden zum Zusammenbruch der Fundamente des US-Dollars und des US-Finanzsystems führen. Diesen Monat haben die Energieminister von China, Russland, Indien und Saudi-Arabien ihren Willen und ihre Bereitschaft zum Ausdruck gebracht, Kohlenwasserstoffgeschäfte künftig in Renminbi und Rupien abzuschließen. Chinas gesamte Kohlenwasserstoffimporte aus Südafrika und Russland belaufen sich hierbei auf 32,6 %. Der globale Bruttoumsatz auf den Rohstoffmärkten im Jahr 2021 betrug 7,2 Billionen US-Dollar, wovon knapp die Hälfte auf Kohlenwasserstoffe entfiel. Die Kombination dieser Faktoren könnte die Dynamik des Energiewachstums verstärken.”
Welche nachhaltigen Energieträger haben Zukunftspotenzial?
Die untere Abbildung der Bundesnetzagentur zeigt die derzeitige Stromerzeugung sowie den -verbrauch in Deutschland an. Hieraus wird deutlich, dass bereits jetzt Solar- und Windenergie mitunter zu den bedeutendsten erneuerbaren Energiequellen in Deutschland zählen. Daneben wird der Anteil an Biomasse und Wasserkraft zur bundesweiten Energieversorgung stetig ausgebaut.
Hieraus wird ebenfalls erkenntlich, welche Art von Anlageformen das höchste Zukunftspotenzial aufweisen. Erneuerbare Energien haben in Deutschland bereits jetzt Hochkonjunktur. Der Bedarf wird durch die derzeitige Krise weiter befeuert, sodass sich die Investition in Unternehmen, die sich auf diese erneuerbaren Energien konzentrieren, langfristig auszahlen wird.
(Abbildung: Smard)
Weitere Anlageoptionen in grüne Energie
Nachhaltige Energie als Anlageform ist so populär wie selten zuvor. Während Anleger in der EMEA-Region heutzutage davon ausgehen, dass sie bis 2025 die Hälfte ihres Vermögens in nachhaltige Anlagen investieren werden, lag die Zahl im Jahr 2020 lediglich bei 21 %.
Anleger, die ihr Geld nicht in Einzelaktien investieren möchten, können ihr Geld stattdessen auch in diversifizierte Anlageformen stecken, um somit das Risiko zu senken – bei gleichzeitig hoher Profitabilität.
Hierzu gibt es eine Reihe von grünen ETFs, die sich aus unterschiedlichen Unternehmen zusammensetzen, die erneuerbare Energien produzieren oder an der Lieferkette beteiligt sind. Somit können weniger risikofreudige Anleger profitabel am Handel teilnehmen, ohne ihre Ersparnisse zu gefährden.
Fazit: Ein Markt mit enormem Wachstumspotenzial
Der Bedarf an nachhaltigen Energielösungen ist bereits seit Jahren im Anstieg. Deutschland trägt einen wesentlichen Teil zur globalen Entwicklung bei.
Hierbei muss jedoch festgehalten werden, dass der Bedarf an nachhaltigen Energien in förmlich allen Ländern drastisch ansteigt. Die neuesten Entwicklungen in Deutschland feuern den Bedarf zwar weiter an, haben jedoch aufgrund der großen globalen Nachfrage keine erheblichen Auswirkungen auf den Aktienmarkt.
Der weltweite Bedarf an erneuerbaren Energien steigt nicht erst seit dem Ukraine-Krieg an. Die meisten Experten sind sich einig, dass dieser Trend auch weiterhin anhalten wird. Dementsprechend sollten Anleger ihr Portfolio mit grünen Anlagen ausbauen, um mittel- bis langfristig hohe Gewinne zu erzielen. Dies kann entweder wachstumsorientiert durch Einzelaktien oder konservativ durch ETFs geschehen.
Wer jetzt in erneuerbare Energien wie Wind- oder Solarenergie investiert, kann nicht nur das Privatvermögen vor der derzeitigen Inflation schützen und hohe Gewinne erzielen, sondern gleichzeitig seinen Teil für einen grüneren Planeten beitragen.