Die US-Wirtschaft zeigt sich auch gegen Ende des Jahres 2023 robust. Das geht aus einer Analyse von CapitalSpectator.com hervor, die für das vierte Quartal moderate Wachstumsraten prognostiziert.
Die offizielle Veröffentlichung des Bureau of Economic Analysis für das 4. Quartal, die für Ende Januar erwartet wird, wird - basierend auf dem in der nachfolgenden Grafik dargestellten Mittelwert - voraussichtlich ein Wirtschaftswachstum von 1,6 % (saisonbereinigte Jahresrate) ausweisen.
Die aktuelle revidierte Prognose markiert eine deutliche Verlangsamung gegenüber dem starken Wachstum von 4,9 % im 3. Quartal, ist aber zugkräftig genug, um die Wirtschaft bis zum Jahresende 2023 auf einem Pfad mit geringem Rezessionsrisiko zu halten.
Die heutige Prognose für das 4. Quartal bleibt unverändert gegenüber der am 15. Dezember veröffentlichten Medianschätzung von 1,6 %.
Zu diesem späten Zeitpunkt im laufenden Quartal deutet der stabile Nowcast auf ein relativ hohes Maß an Vertrauen zu den Aussichten für eine sogenannte weiche Landung der Wirtschaft hin - ein schwächeres Wachstum, das zur Eindämmung der Inflation beiträgt, aber eine (gemäß dem NBER) definierte Rezession vermeidet.
Dazu muss man fairerweise sagen, dass ein Wachstum von 1,6 % eine deutliche Verlangsamung gegenüber der jüngsten Vergangenheit bedeutet. Der durchschnittliche BIP-Anstieg für die vier Quartale bis zum 3. Quartal liegt bei 2,9 %, wobei dies den Ausreißer nach oben in den Daten dieses Quartals widerspiegelt.
In jedem Fall ist es offensichtlich, dass sich das Wachstum verlangsamt hat, aber es ist immer noch umstritten, ob das nachlassende Wachstum bevorstehende Schwierigkeiten oder eine Abschwächung der extremen Auswirkungen der Pandemie hin zu einem sanfteren, aber nachhaltigen Trend signalisiert.
Die Ökonomen haben zu den Aussichten für das Jahr 2024 unterschiedliche Einschätzungen. Einer neuen Umfrage zufolge erwarten laut der National Association for Business Economics 76 % der Ökonomen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession im Jahr 2024 bei 50 % oder weniger liegt.
"Wir gehen davon aus, dass eine leichte Rezession auf uns zukommt", sagt Larry Adam, Chief Investment Officer bei Raymond James (NYSE:RJF).
Die Erwartung, dass die US-Notenbank Anfang 2024 mit Zinssenkungen beginnen wird, stützt die Annahme, dass die Geldpolitik dazu beitragen wird, einen Teil des aufkommenden Gegenwinds zu kompensieren.
"Eine unwahrscheinliche 'weiche Landung' der US-Wirtschaft scheint für das nächste Jahr wahrscheinlicher zu sein", schreibt John Min, Chief Economist bei Monex USA, in einer aktuellen Anlegernotiz.
Es schwierig ist, vorherzusagen, was in den nächsten Monaten passieren wird oder nicht, aber es wird immer deutlicher, dass die US-Wirtschaft das Jahr 2023 mit leichtem Rückenwind abschließen wird.
"Es gibt viel Erfreuliches über die Wirtschaft zu berichten, und das nächste Jahr verspricht sogar noch besser zu werden, wenn die Federal Reserve die Bremsen der Wirtschaft löst, da sich die Inflation nun in ihrem Sinne entwickelt,", sagt Christopher Rupkey, Chief Economist von FWDBONDS in New York, voraus.
Ein wichtiger Grund dafür ist der robuste Arbeitsmarkt. Obwohl sich die Neueinstellungen abschwächen, signalisiert der niedrige Stand der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung - ein Frühindikator für die Beschäftigtenzahlen - weiterhin Wachstum in naher Zukunft.
Im jüngsten Bericht wurden bis zum 15. Dezember 205.000 neue Anträge auf Arbeitslosenunterstützung gestellt, der niedrigste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen.
Diese Entwicklung ist ein Zeichen dafür, dass sich die solide Einstellungsdynamik fortsetzen dürfte, was wiederum eine positive Konjunkturentwicklung bis Anfang 2024 begünstigen würde.