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EU/Eurozone: Das sieht nicht gut aus!

Veröffentlicht am 28.05.2019, 09:51
EUR/USD
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1183 (07:14 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1180 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109.54. In der Folge notiert EUR-JPY bei122.50. EUR-CHF oszilliert bei1.1238.

Ich durfte dank einer Beiratssitzung gestern etwas Abstand zu der Nachrichtendynamik der letzten 72 Stunden gewinnen. Mit etwas Abstand vom Tagesgeschehen stellt sich Ernüchterung ein.

Es sieht nicht gut aus für die EU und Eurozone, obwohl es genügend Gründe gäbe, diese Strukturen zu verteidigen und an zukünftige Herausforderungen anzupassen So ist die Defizitlage der öffentlichen Haushalte weitaus besser als in den USA, im UK und in Japan. Die Hidden Champions sind noch ein Faustpfand für wirtschaftliches Wohlergehen trotz der Anfechtungen im Rahmen der Energieverteuerungspolitik, die den Investitionsstandort untergraben. Die aktive Handelsbilanz ist Ausdruck der Konkurrenzfähigkeit europäischer Produkte am Weltmarkt. Die Solidarität innerhalb Europas (und nicht der Zerfall!) hat zu der höchsten Beschäftigung in der Historie der EU und der Eurozone per 1. Quartal 2019 geführt! Man könnte erfreut sein, dass der Rechtsruck in Europa weitaus geringer ausgefallen ist, als es im Vorwege erwartet wurde. So weit, so gut. Man könnte auch feststellen, dass die proeuropäischen Kräfte immer noch die politische Mehrheit in den politischen Institutionen halten. So weit, so gut

Was man aber vor allen Dingen feststellen muss, ist, dass insbesondere die EU, aber auch die Eurozone als politischer Raum Homogenität verlieren. Wo sind die gemeinsamen Ziele? Wieso lässt Berlin Macron im Stich? Die Fortsetzung der des aktuellen Status Quo ist eine Option des Scheiterns. Politik erfordert Gestaltung! Die ist in Paris und war in Wien unter Kurz erkennbar. Wo war und wo ist Berlin?

Der Blick auf das zur Verfügung stehende Personal in der EU und der Eurozone, definiert durch übliche Berufspolitiker, hat große Aufgaben vor sich, wenn man bedenkt, dass die USA uns einen Feindstatus verliehen haben, wenn die Lieferketten dieser Welt durch unilaterale Handlungen der USA ohne rechtliche Grundlagen in Frage gestellt werden.

Sind diese Berufspolitiker in der Lage, nachhaltige Zukunft zu gestalten oder tragen Sie das gemeinschaftliche Europa, dass uns seit 1957 (Römische Verträge) Stück für Stück zu Grabe?

Europa hat sich Fragen zu stellen!
• Ist in einer unsicheren Welt der nationale Alleingang oder das gemeinschaftliche Zusammenwirken Erfolg versprechender?
• Wer hält sich in der internationalen Gemeinschaft an Regeln und Verträge (=gute Partner)?
• Wo liegen die Wachstumsregionen dieser Welt (Eurasien im Osten!)?
• Wie kann Europa daran partizipieren?

Die Antworten sind faktisch so einfach!

Datenpotpourri:
Deutschland: GfK Konsumklimaindex
Der von GfK ermittelte Konsumklimaindex stellte sich per Juni auf 10,1 (Prognose 10,4) nach 10,2 Punkten (revidiert von 10,4)

Deutschland: Importpreise
Die Importpreise stiegen per April um 0,3% im Monatsvergleich und um 1,4% im Jahresvergleich (zuvor1,7%, Prognose 1,6%).

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Währungsrelation EUR/USD favorisiert. Erst ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.1100 1.1350 eröffnet neue Opportunitäten.

Viel Erfolg!

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