(DailyFX) – Fast schaut es danach aus, als sollte der EUR/USD nach drei tiefroten Monaten und einem sehr bearishen dritten Quartal zum US-Dollar zumindest in der ersten Handelswoche des vierten Quartals 2014 positiv schließen, vorausgesetzt bei den NFPs am Freitag um 14:30 Uhr kommt es zu keinerlei sehr positiven Überraschungen, die den US-Dollar zu seiner 12ten positien Woche in Folge verhelfen.
Die Chancen hierfür stehen in meinen Augen gut, der Euro reagierte verhalten bullish auf die Worte Mario Draghis auf der EZB-Pressekonferenz am Donnerstag, hier die wichtigsten Punkte:
- EZB wird ABS-Papiere ab 4Q 2014 kaufen
- ABS Ankäufe werden zwei Jahre andauern
- Covered Bonds werden ab Mitte Oktober in 2014 angekauft
- Diese Maßnahmen werden die Inflation Richtung des Ziels von 2% anziehen lassen
- Konjunkturindikatoren weisen auf nachlassendes Wachstumstempo
- Wirtschaftsrisiken weisen weiterhin nach unten
- Inflation bleibt auf niedrigem Niveau in den nächsten Monaten, doch gradueller Anstieg wird in 2015 und 2016 erwartet
Ausgehend von der anschließenden Fragerunde wird der Umfang der Aufkaufprogramme maximal eine Billion Euro betragen, welche allerdings nicht zwangsläufig in vollständigem Umfang ausgeschöpft werden müssen.
Der initiale Lauf des Euros zurück in Richtung der 1,27er Marke zeigt, dass diese Erwartungshaltung größtenteils in den Kurs eingepreist war. In Verbindung mit morgen dann eventuell durchwachsenen NFPs und einer einsetzenden US-Dollar-Korrektur wäre es denkbar, dass der EUR/USD in der kommenden Woche zu einer Korrektur in Richtung der Abwärtstrendlinie im Daily in den Bereich um 1,2900 / 2950 ansetzen könnte.
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Fundamental findet sich mit dem Sitzungsprotokoll der FED vom 17.09.2014 kommenden Mittwoch ein weiterer, möglicher USD-Korrektur-begünstigender Katalysator. Denkbar wäre dies ausgehend von eventuellen Andeutungen, die daraufhin deuten, dass sich tatsächlich nicht so viele FED-Mitglieder zeitnahen Zinserhöhungen offen gegenüber zeigen, als dass dies der USD-Run seit 11 Wochen und die Entsicklung bspw. In 10-jährigen US-Zinsen suggerieren.
Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Langfristig ändert sich in eminen Augen für den EUR/USD wenig: die Devise lautet Sell the bounce, die FED wird sich sehr viel früher geldpolitisch restriktiv zeigen als die EZB. Und mit einer weiter anziehenden Volatilität, welche historisch den liqudiden USD begünstigt findet sich ein weiterer Garant den EUR/USD in den kommenden sechs bis zwölf Monaten in Richtung der 2012er Jahrestiefs um 1,2000 zu befürdern: