(DailyFX.de) – Der EUR/USD hat in den vergangenen Handelstagen ein neues Jahrestief markiert. Was aber überrascht ist, dass es keinen satten, signifikanten Break der 1,3476er Marke gab, das Währungspaar eher gemächlich in Richtung 1,3431, dem neuen Jahrestief (Stand: 25.07.2014, 14:30 Uhr). Was bedeutet das für die kommende Handelswoche?
Ich persönlich sehe aus dieser Abwärtsdrift nach der Markierung neuer Jahrestiefs eher das Potential für einen heftigen Rebound in der kommenden Woche, mindestens zurück über die 1,35er Marke.
Selbstverständlich lässt sich ins Feld führen, dass die weiter sehr niedrige Volatilität an den Devisenmärkten seinen Beitrag zu dieser trägen Bewegung beigetragen hat.
Dem will ich aber entgegen halten, dass in Verbindung mit dem Sommerloch und den niedrigen Volumina dünne Geld-Seiten die Folge sind. Und das wiederum bedeutet, dass der zu erwartende Angebotsüberhang unter der 1,3470er Marke und die nicht vorhandene, stabilisierende Liquidität der Marktteilnehmer ohne Schwierigkeiten einen satten Domino-Effekt mindestens bis 1,3380 / 3400 initiieren hätte sollen. Da dieser ausgeblieben ist, gilt es aufmerksam zu werden.
In Verbindung besonders mit den am Freitag zu veröffentlichenden NFPs und der Tatsache, dass diese durch die soliden Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfeam letzten Donnerstag positiv erwartet werden dürften, ist hier eventuell bereits einiges an bullishem USD-Potential eingepreist.
Eventuell stehen wir sogar eher vor einem „Buy the rumors sell the facts“, die positive USD-Performance mit Ausbruch aus seinem seit Jahresbeginn etablierten Abwärtstrendkanal ist auf jeden Fall unverkennbar:
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Ob dieser Break nachhaltig ist, diese Frage wird nicht nur ausgehend vom US-Arbeitsmarkt beantwortet, auch die FED lässt sich am Mittwoch mal wieder in die Karten schauen. Besonders auf die Rhetorik werden die Marktteilnehmer hier achten, eine weitere Reduktion der Anleiheaufkäufe auf 25 Mrd. USD pro Monat ist nahezu beschlossene Sache.
Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Technisch bin ich den EUR/USD unterhalb der 1,37er Marke mittel- bis langfristig klar Short. Aber kurzfristig, besonders in der kommenden Woche, sehe ich aber die potentielle Abwärts-Action auf den Bereich um 1,3380 / 3400 begrenzt, gehe eher von einem Rebound in Richtung 1,3570 / 3580 aus.
Hier gilt es dann genau zu schauen, wie sich bspw. das FXCM-FX-Retail-Volumen präsentiert, ob es zu ähnlichen Volumen-Spikes kommt, wie im Bereich des derzeitigen Jahrestiefs um 1,3430. Ausgehend hiervon fände sich ein attraktives Swing-Short-Einstiegslevel, welches auf einen Lauf in Richtung der 1,33er region in den kommenden Wochen abzielt:
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Zum Abschluss: für einen solchen Rebound spricht übrigens auch ein eventuell zu identifizierendes Sentiment-Extrem im Speculative Sentiment Index (SSI).
Wie der Chart unten erkennen lässt, lässt sich auf Jahressicht vn einem Retail-Long-SSI-Extrem sprechen, welches dreimal mit mindestens kurzfristigen Böden einhergegangen ist.
Speculative Sentiment Index (SSI)
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de