(DailyFX) Die Markterwartungen an die Volatilität in den kommenden 30-Tagen im EUR/USD-Kurs zogen mit dem gestrigen Entscheid der SNB rasant an. Auch fundamental lässt der Ausblick mit dem baldigen EZB-Zinsentscheid noch einiges an Spannung erwarten. Der Entscheid der SNB, die 1,2 im EUR/CHF aufzugeben, schürte die Erwartungen, die EZB könnte kurz vor einem breiten Ankaufprogramm von Staatsanleihen stehen. Den Pfad hierfür ebnete der Europäische Gerichtshof bereits diesen Mittwoch.
Doch nicht nur von der EZB-Ratssitzung werden durch konkrete Schritte Impulse erwartet. Bedeutend für den Kursverlauf wird sich auch schon bald der Wahlausgang in Griechenland am 25. Januar auswirken. Neun Tage vor den Wahlen soll die linke Syriza-Partei die meisten Stimmen hinter sich wissen. Sorgen um ein Umkippen der Sparpolitik durch die reformkritische Partei und um das befürchtete Szenario „Grexit“ wären als weitere Lasten für den Euro zu erachten. Ein weiter schwankungsanfällige Verlauf wird bevorstehen.
Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Eurozone stehen am Dienstag auf der Agenda (11:00 Uhr). Vor dem bedeutenden Zinsentscheid der EZB am Donnerstag (13:45 Uhr) wird das Verbrauchervertrauen in der Eurozone hingegen wohl kaum Aufmerksamkeit erhalten (11:00 Uhr).
Am US-Terminmarkt steigerten Finanzinvestoren die letzten drei Wochen wieder ihre Euro FX Verkaufspositionen. Der heute Abend veröffentlichte Commitments of Traders Report der CFTC wird aufzeigen, ob sich dieser Euro-Pessimismus auch diese Woche weiter verstärkte. Doch das kann angesichts des Verlaufs angenommen werden.
Neben dem Nachbeben des SNB-Entscheids drängte heute eine über der Erwartung liegende Teuerungsrate in den USA den EUR/USD-Kurs wieder verstärkt gen Süden. Ein Bruch des Mehrjahrestiefs der 1,1566 könnte eine weitere Kursdynamik auf der Unterseite anstoßen – Richtung: 1,15, folgend 1,137. Erst oberhalb der 1,224 hellt sich der Ausblick für den EUR/USD auf.