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Dieser Artikel erschien zuerst auf GoldGeldWelt
Der Euro ist am Devisenmarkt erheblich unter Druck geraten. Anders als früher profitieren die deutschen Exporte davon wahrscheinlich kaum. Rohstoffimporte dagegen werden deutlich teurer – und der Druck auf die EZB größer.
In dieser Woche wurden am FX Markt für 1 EUR zeitweise nicht einmal mehr 0,96 USD gezahlt. Die Euro-Gemeinschaftswährung ist auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren gefallen. Ein Ende des Trends scheint zunächst nicht in Sicht. Zum einen wurde die psychologisch wichtige Marke der Parität durchbrochen. Zum anderen bestehen die Gründe für den Kursverfall weiter fort.
Die gesamte Welt blickt in eine schwierige konjunkturelle Zukunft. In Europa jedoch sieht es besonders düster aus. Die Energiekrise schlägt hier aufgrund der ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland besonders heftig zu. Zahlreiche Unternehmen drosseln den Betrieb oder stellen ihn gleich ganz ein.
Betroffen sind etwa die Aluminium-, Zink- und Kupferproduktion, aber auch zahlreiche weitere Branchen. Die Politik hat bislang keine Lösung gefunden und wirkt zunehmend ratlos und überfordert.
Dem schwächelnden Euro steht ein erstarkender US-Dollar gegenüber. Die US-Notenbank Federal Reserve hat die Zinsen beherzt angehoben und der Inflation glaubwürdiger den Kampf angesagt als andere Notenbanken. Die Zinsdifferenz zwischen Europa und den USA ist beträchtlich – und führt zu Umschichtungen in den US-Dollar.
In früheren Zeiten hatten sich deutsche Exporteure regelmäßig über eine Abwertung des Euro gefreut. Der Grund: Die eigenen Waren sind auf dem Weltmarkt dann billiger und stärker nachgefragt. Dieser Mechanismus dürfte diesmal - wenn überhaupt - nur deutlich abgeschwächter Form zum Tragen kommen.
Zum einen ist aufgrund der global schwachen Konjunktur keine massiv wachsende Auslandsnachfrage zu erwarten. Zum anderen können viele deutsche Unternehmen aufgrund von Lieferkettenproblemen schlicht nicht liefern – oder produzieren aufgrund hoher Energiepreise erst gar nicht.
Ein schwacher Euro verteuert Importe. Rohstoffe wie Öl, Gas, Aluminium und Co. werden auf dem Weltmarkt in US-Dollar gehandelt. Je schwächer der Euro, desto höher die Kosten für diese Produkte. Die Euroschwäche verschärft damit die Energie- und Rohstoffkrise zusätzlich. Auch die Inflation wird durch den schwachen Euro angeheizt.
Während sich Länder mit aufwertenden Währungen mittlerweile niedrigeren Rohölpreisen gegenübersehen als am Tag des Kriegsausbruchs in der Ukraine, zahlen Länder mit schwachen Währungen mehr.
Zu den in letzter Zeit starken Währungen gehören neben dem US-Dollar auch der mexikanische Peso, der brasilianische Real und der Schweizer Franken. Noch schwächer als der Euro sind der Japanische Yen, das Britische Pfund und die Türkische Lira.
Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht sich einem Dilemma gegenüber. Sie muss im Angesicht einer heraufziehenden, möglicherweise sehr harten Rezession die Zinsen erhöhen – und zwar nicht nur mit symbolischen Trippelschritten, sondern substanziell.
Dies gebietet schon allein die straffe Zinspolitik der US-Notenbank, die andere Zentralbanken zum Nachziehen zwingt. Je schwächer der Euro, desto größer wird der Druck auf die EZB die Zinsen schnell zu erhöhen.
Schnelle Zinserhöhungen jedoch könnten einige Mitglieder des Euroraumes in die Bredouille bringen – allen voran das hochverschuldete Italien. Das Aufflammen einer neuen Eurokrise würde die EZB wahrscheinlich dazu zwingen, abermals mit Anleihekäufen zu intervenieren. Ähnlich reagierte die Bank of England im Wochenverlauf, als das Pfund stark unter Druck geriet.
Eigentlich wolle Notenbanken jedoch ihren Anleihebestand verringern und so die Inflation dämpfen. Notfallinterventionen stünden diesem Ziel entgegen und müssten Zweifel an der Wirksamkeit der Inflationsbekämpfung schüren. Dies wiederum dürfte den Euro weiter schwächen.
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