Der Euro fiel infolge der enttäuschenden Wahlergebnisse bei der Bundestagswahl und rutsche deutlich unterhalb von 1.19 ab.
Der Gemeinschaftswährung eröffnete tiefer gegenüber dem U.S. Dollar nachdem Kanzlerin Angela Merkel zwar die Wahl in Deutschland gewonnen hat, jedoch nun unter Druck steht eine neue Koalition bilden zu müssen. Merkels CDU verbleibt immer noch stärkste Partei, erzielte jedoch das schlechteste Ergebnis seit 1949, einem Nachkriegs-Tief. Auf der anderen Seite kam die rechtsextreme Partei AfD auf Platz drei und erzielt damit ein überraschend starkes Wahlergebnis. Obwohl Merkel bereits deutlich gemacht hat, dass sie zu keiner Koalitionsbildung mit der AfD bereit sei, so deutet das Wahlergebnis dennoch auf eine schwierige und komplexe Regierungsbildung hin. Der Euro konnte sich zwar heute Morgen noch kurzfristig stabilisieren, konnte jedoch die 1.19-Grenze nicht aufrechterhalten.
EUR/USD
Während es so scheint, als habe das Paar an bullischer Dynamik verloren, so sehen wir den Euro immer noch innerhalb einer Kursspanne zwischen 1.21 und 1.18. Diese Seitwärtsspanne kann aktuell immer noch als Konsolidierungsphase innerhalb des Aufwärtstrends angesehen werden. Das bullische Bias schwindet allerdings, sofern der Euro unterhalb von 1.1820 ausbricht. Eurobullen müssten das Paar deutlich wieder über 1.20 hinaufschicken, um den Ausblick aufzuhellen.
Die langerwartete Rede von U.K. Premierministerin Theresa May am letzten Freitag bot indes nichts Konkretes zur Brexit Thematik. May zeigte sich sehr vage hinsichtlich wichtiger Details und spezifizierte noch nicht einmal eine Summe, welche Großbritannien bereit sei and die EU beim Austritt zu zahlen. Trader verkauften das Pfund enttäuscht im Anschluss an die Rede, da die politische Unsicherheit weiterhin auf dem Pfund lasten könnte. Die Brexit Verhandlungen gehen in dieser Woche weiter und sollte irgendein Fortschritt deutlich werden, so wäre dies positiv für das Pfund. Wir werden zudem unser Augenmerk auf die Angaben zum U.K. BIP am Freitag richten. Am Donnerstag wird Bank von England Gouverneur Mark Carney eine Rede halten. Sollte es hierbei Anzeichen für eine mögliche geldpolitische Straffung beim nächsten BoE Treffen am 2. November geben, so wird das Pfund weitere Gewinne erleben.
GBP/USD
Der Cable tendierte leicht abschüssig, obwohl der übergeordnete Aufwärtstrend noch intakt bleibt. Sollte das Pfund erneut oberhalb von 1.36 klettern, so stehen die Chancen zugunsten einer Bewegung in Richtung von 1.37. Unterhalb von 1.3430 hingegen, könnte das Pfund hinzu tieferen Unterstützungen bei 1.3380 und 1.3330 rutschen.
Diese Woche ist der Kalender voll bestückt mit Reden verschiedenster Währungshüter, darunter Federal Reserve Chefin Janet Yellen, Europäische Zentralbank Chef Mario Draghi und BoE Gouverneur Carney. Falls die Fed Vertreter eine Zinserhöhung noch vor Jahresende bekräftigen sollten, so könnte der U.S. Dollar Auftrieb erhalten. Die eingepreiste Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung in 2017 liegt aktuell bei 63 Prozent, von zuvor 47 Prozent.
EZB Chef Draghi wird heute um 15:00 Uhr in Brüssel sprechen.
Außer der geldpolitischen Ansprachen, werden das U.S. BIP (Donnerstag), sowie der U.S. PCE Index und die Verbraucherpreise aus der Eurozone im Fokus stehen.
Unsere täglichen Handelssignale:
EUR/USD
Long @ 1.1970 SL 25 TP 15, 40
Short @ 1.1910 SL 25 TP 30-35
GBP/USD
Long @ 1.3575 SL 25 TP 20, 40
Short @ 1.3480 SL 25 TP 20, 50
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