Der starke Rückgang der Industrieproduktion im Oktober in der Eurozone beweist, dass die Probleme des Sektors noch lange nicht überwunden sind. Insofern dürfte das verarbeitende Gewerbe auch zu Beginn des nächsten Jahres in einer Rezession verweilen.
Das Produktionsminus von monatlich 0,5% entsprach der Erwartung, aber das monatliche Produktionswachstum im September wurde von +0,1% auf -0,1% nach unten korrigiert. Im Dreimonatsvergleich wurde die Produktion um 0,4% gedrosselt, so dass sich der Industriesektor zu Beginn des Schlussquartals noch in einer tiefen Rezession befand. Der jüngste Datensatz bestätigte auch die nationalen Daten. Sie zeigten, dass die Produktion in Deutschland, Italien und Spanien zurückging, während sie in Frankreich anstieg.
Die Drosselung der Produktion in der Eurozone im Oktober war ausschließlich auf die Automobilindustrie zurückzuführen, deren Produktion um 5,6% zurückging. Aber bei der allgemeinen industriellen Verlangsamung geht es eindeutig um mehr als nur um den Automobilsektor. Die Produktion ohne Autos war im Oktober dieses Jahres noch 1,1% niedriger als im Vorjahresmonat.
Zwar beschleunigen sich die Produktionsrückgänge nicht mehr in einem solchen Ausmaß wie zuvor, aber eine Erholung steht eben auch nicht auf der Agenda. Das unterstreichen die Zahlen zur Industrieproduktion in den Einkaufsmanagerindizes.
Aufgrund der nach wie vor bestehenden Industrierezession, steigen auch die Wahrscheinlichkeiten dafür, dass die Schwäche auf den Dienstleistungssektor übergreift. Für das BIP-Wachstum der Eurozone im kommenden Jahr wäre das fatal.