Die Risiken für einen größeren Pullback nach dem bearish engulfing am Donnerstag im EUR/USD wachsen. Auslöser für die Abwärtskorrektur war das FOMC-Sitzungsprotokoll, das gestern Abend veröffentlicht wurde, und die Notenbanker darin betont hatten, dass eine Implementierung der Zinskurvenkontrolle derzeit nicht auf der Agenda stünde. Als die Meldung über den Ticker lief, legte der US-Dollar auf breiter Front zu, was den Euro vom neuen Mehrmonatshoch bei 1,1965 Dollar abrücken ließ. In der Folge entstand ein so genanntes bearish engulfing, also eine Kerze, die den Kerzenkörper des vorangegangenen Tages vollständig umschließt, was bedeutet, dass die Bären zumindest kurzfristig das Kommando übernommen haben.
Der zur Wochenmitte losgetretene Ausverkauf traf am 50% Fibonacci-Retracement des gesamten Aufwärtsimpulses von 1,1695 bis 1,1965 bei 1,1830 Dollar auf eine Unterstützung. Sollte dieser Bereich keine ausreichende Unterstützung liefern, so droht ein Rückgang auf die Schlüsselzone aus dem 61,8% Fibonacci-Retracement und der Glättung der letzten 10 Tage bei 1,1820/15 Dollar. Gelingt dem Euro hier eine gewisse Stabilisierung, so bestünde kurzfristig die Möglichkeit auf eine Erholung zurück über die runde Marke von 1,1900 Dollar. Erst ein Schlusskurs über diesem Kursniveau würde bedeuten, dass die Korrektur abgeschlossen ist.
Neben dem bearish engulfing mahnen jedoch auch die technischen Indikatoren wie die Stochastik und der RSI vor einer stärkeren Abwärtskorrektur.
Der übergeordnete Trend im EUR/USD käme erst bei einem Abgleiten unter 1,1700 Dollar in Gefahr.