Der chinesische Immobilienriese Evergrande (HK:3333) hat in den USA Gläubigerschutz beantragt, da er seine Schulden von rund 300 Milliarden Euro nicht mehr bedienen kann. Dieser Schritt erfolgte, nachdem das Unternehmen, das als das am höchsten verschuldete Immobilienunternehmen der Welt gilt, bereits im Januar 2022 einen Restrukturierungsplan vorgelegt hatte. Der Antrag auf Gläubigerschutz dient dazu, ausländische Unternehmen vor Klagen von amerikanischen Gläubigern zu schützen, während sie in einem anderen Land umstrukturieren.
Evergrande, einst das größte Bauunternehmen Chinas, hat in den letzten zwei Jahren einen Verlust von 72 Milliarden Euro verbucht. Das Unternehmen hatte den Gläubigern vorgeschlagen, ihnen Anteile an seinen Tochtergesellschaften, einschließlich der Elektroautotochter Evergrande NEV, zu überlassen. Seine Aktien sind seit über einem Jahr vom Handel in Hongkong ausgesetzt.
Die Situation bei Evergrande ist symptomatisch für die tiefergehende Immobilienkrise in China, wobei die Probleme des Immobilienmarkts nicht nur das Unternehmen, sondern auch andere Wirtschaftsbereiche in Mitleidenschaft gezogen haben. Die Immobilienblase in China ist weiterhin angekratzt und hat zu einem Dominoeffekt geführt. Ein Beispiel dafür ist Zhongrong International Trust, einer der größten Anbieter von Treuhandfonds in China, der „kurzfristige Liquiditätsschwierigkeiten“ eingestanden und die Rückzahlungen auf zahlreiche seiner Produkte ausgesetzt hat. Die Auswirkungen der Immobilienkrise in China sind weitreichend. Ein weiteres Unternehmen, Country Garden (HK:2007), hat kürzlich Zahlungen für US-Dollar-Anleihen verpasst und an der Börse erhebliche Verluste erlitten. Dies hat Erinnerungen an die Anfänge der Probleme bei Evergrande geweckt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Immobilienkrise in China nicht nur den Immobiliensektor, sondern auch andere Bereiche der Wirtschaft beeinträchtigt. Es gibt wachsende Befürchtungen um die Widerstandsfähigkeit der chinesischen Wirtschaft, da viele Unternehmen, die für einen erheblichen Anteil der Hausverkäufe in China verantwortlich sind, in Zahlungsverzug geraten sind.
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