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EZB-Chefvolkswirt Lane entspannt bezüglich des Lohndrucks

Veröffentlicht am 05.07.2024, 09:30
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Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0823 (05:35 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0785 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 160,61. In der Folge notiert EUR-JPY bei 173,85. EUR-CHF oszilliert bei 0,9722.

Märkte: Nationalfeiertag in den USA

An den Finanzmärkten kam es am Nationalfeiertag der USA zu keinen wesentlichen Bewegungen. Gestern und heute früh lag und liegt der Fokus auf den UK-Wahlen, Was Wahlumfragen andeuteten, hat sich materialisiert. Labour konnte sich erdrutschartig durchsetzen. Entscheidend wird nach vorne schauend sein, was die neue Regierung an Inhalten liefern wird. Der Problemkatalog ist vergleichbar mit dem Deutschlands.

Der deutsche Auftragseingang setzte gestern Ausrufungszeichen bezüglich der Schwäche der Industrie (Datenpotpourri). Es ist nicht das Problem der Produkte, die die Industrie anbietet, sondern der Rahmendaten (u.a. Energie), die von der Politik gesetzt wurden, die eine konkurrenzfähige Produktion hier vor Ort verhindern. Ob die im Raum stehenden Gesetzesvorhaben der Regierung eine ausreichende Abhilfe liefern werden, ist offen. Die PMIs der Baubranche fielen per Juni erneut prekär aus. Auch hier "reüssiert" Deutschland auf dem letzten Platz. Die Daten sind Ausrufungszeichen, Strukturpolitik (Aristoteles) in massivster Form voranzutreiben und sich von Narrativen der Echokammern (auch Medien!) zu befreien. Es reicht! Wir verdienen Besseres!

In den USA wird der Diskurs über die Kandidatur Bidens munter vorangetrieben. Die Wahrscheinlichkeit eines Austausches ist in meinen Augen hoch, da Bidens Zustand kritisch ist. Nicht er machte Politik, sondern er war nur das Aushängeschild. Die wirklichen Entscheidungen lagen mit höchster Wahrscheinlichkeit woanders. Meine liebe Frau Conny will mit mir den Begriff „Dog and Pony Show“ diskutieren ...

An den Aktienmärkten war das Bild in den letzten 24 Stunden durchwachsen. Der DAX stieg um 0,41%, der EuroStoxx50 um 0,39%. In den USA sank der S&P 500 um 0,01% und der US Tech 100 um 0,13%, während der Dow Jones um 0,12% zulegte. In Fernost ergibt sich Stand 07:35 Uhr folgendes Bild: Nikkei (Japan) -0,19%, CSI 300 (China) -0,86%, Hangseng (Hongkong) -0,91%, Sensex (Indien) -0,38% und der Kospi (Südkorea +0,98%.

10 jährige Bundesanleihen rentieren mit 2,59%, 10 jährige US-Staatsanleihen mit 4,36%.

Der EUR konnte gegenüber dem USD weiter Boden gewinnen, Gold und Silber ebenso.

EZB-Chefvolkswirt Lane entspannt bezüglich des Lohndrucks

Lane sagte, dass Unternehmen der EZB mitteilten, dass der Lohndruck nachlasse. Der Lohnentwicklungstracker weise auf deutlich geringeren Anstieg der Löhne in den Jahren 2025 und 2026 hin.

Kommentar: Diese Einlassung des Chefvolkswirts der EZB passt zur Verbalakrobatik von Frau Lagarde. Die EZB bereitet den Finanzmarkt auf eine zweite Zinssenkung vor. Bezüglich des positiven Realzinses in Höhe von aktuell 1,75% (Leitzins 4,25%, Verbraucherpreise 2,5%), der als markant restriktiv eingeschätzt werden muss, ist das sachlich nachvollziehbar.

Wahlen im UK: Konservative verlieren erdrutschartig – Labour gewinnt

Noch Premier Sunak räumte seine Niederlage ein. Der Wahlerfolg Labours war erdrutschartig. Zum Zeitpunkt 07:00 Uhr bei 575 von 650 ermittelten Wahlkreisen hat Labour 388 Sitze (+193). Die Konservativen kommen auf 96 Sitze (-215).

Kommentar: Anders als in Kontinentaleuropa kommt es im UK nicht zu einem so genannten Rechtsruck, sondern zu einem Linksruck in der Gesellschaft und Politik. Das hat Gründe.

Das hat damit zu tun, dass die 14-jährige Herrschaft der Konservativen schlicht weg und einfach keine dem Land und den Bürgern dienende Ausprägung hatte. Der Verarmungsprozess breiter Schichten im UK ist weit fortgeschritten (18% der Bevölkerung). Darüber hinaus war die Regierungszeit der Konservativen geprägt von Skandalen (Johnson) und Unfähigkeit (Truss) als auch Arroganz der politischen Elite. Aktuell stellt sich die Frage, an welchen Stellschrauben die neue Regierung in der Innenpolitik drehen wird. In der Außenpolitik wäre ein Lastwechsel angebracht, er ist aber im hohen Maße unwahrscheinlich.

China: SCO-Staatengruppe soll Einmischungen von außen abwehren

Hintergrund: Der SCO gehören China, Indien, der Iran, Kasachstan, Kirgistan, Pakistan, Russland, Tadschikistan, Usbekistan und Belarus an. Aktuell findet das Treffen der SCO in Astana ) Kasachstan) statt.

Chinas Präsident Xi Jinping hat an die Mitglieder der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) appelliert, externe Einmischungen abzuwehren. Angesichts der realen Risiken, dass "kleine Höfe mit hohen Zäunen geschützt werden" (westlicher Protektionismus, Sanktionsregime, Einmischung in innere Angelegenheiten), müssen wir das Recht auf Entwicklung schützen, so Xi bei seiner Rede beim SCO-Gipfel in Kasachstan.

Kommentar: Die Einmischungen des Westens, allen voran der USA, in Drittländern bis hin zum offenen oder verdeckten Regime-Change ist legendär, steht aber im offenen Widerspruch zum Völkerrecht, allen voran Artikel 2 der UN-Charta (Souveränität) als auch dem WTO-Gesetzeswerk. Xi argumentiert voll auf der Linie des Völkerrechts und der WTO.

Exkurs: Die USA sind auch gegen "Freunde" aktiv. Diesbezüglich empfehle ich nachfolgenden Link, der die Einlassungen von dem früheren französischen Premier Fillon diesbezüglich beinhaltet. Wann beginnt Europa seine Interessen im angemessener Form für seine Bürger und Unternehmen wahrzunehmen? (Link: Former Prime Minister Francois Fillon has accused the US of interfering in France's political system, spying activities)

Zu dem regionalen Wirtschafts-,Verteidigungs- und Sicherheitsblock gehören Russland und als jüngstes Mitglied Belarus. Der SCO-Block mit zehn Mitgliedern müsse interne Differenzen friedlich bewältigen, Gemeinsamkeiten suchen und Kooperationsschwierigkeiten lösen, sagte Xi. Der chinesische Präsident betonte laut CCTV auch die Notwendigkeit, gemeinsam wissenschaftliche und technologische Innovationen zu fördern und die Stabilität der internen Industrie- und Lieferketten zu sichern.

Kommentar: Der Globale Süden vernetzt sich weiter untereinander und globalisiert sich damit. Das schafft Wachstumspotentiale und Effizienzen.

Die vom Westen verfolgte Ausgrenzungspolitik entzieht hier im Westen Wachstumspotentiale durch fragmentierte und eingeschränkte Import- als auch Exportmärkte und trifft das auf offene Märkte viel stärker abhängige Europa im Mark. „Food for thought!“

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Deutschlands Auftragseingang sinkt unerwartet

Die Einkaufsmanagerindices der Baubranche der Eurozone sind weiter extrem schwach. Der Index der Eurozone sank im Monatsvergleich auf ohnehin sehr kontraktivem Terrain. Deutschland bleibt trotz eines Anstiegs im Monatsvergleich das Schlusslicht (prekärer Indexstand, Kontext „Heizungsgesetz“)! Großbritannien ist in diesem Sektor trotz Brexits weiter weit vorne.

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Deutschland: Der Auftragseingang der Industrie sank wider Erwarten per Berichtsmonat Mai um 1,6% im Monatsvergleich. Die Prognose unterstellte einen Anstieg um 0,5%. Mehr noch wurde der Vormonatswert von -0,2% auf -0,6% revidiert.

Schweiz: Inflation im Jahresvergleich etwas geringer

Die Verbraucherpreise waren per Juni im Monatsvergleich unverändert (Prognose 0,1%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 1,3% (Prognose 1,4%) nach zuvor 1,4%. Die Arbeitslosenrate stellte sich in der saisonal bereinigten Fassung auf 2,4% (Prognose 2,4%) nach zuvor 2,4%.

Russland: Devisenreserven leicht rückläufig

Die Devisenreserven stellten sich per 28. Juni 2024 auf 590,5 Mrd. USD nach zuvor 593,1 Mrd. USD.

Japan: Private Haushaltsausgaben schwächer

Die Ausgaben der privaten Haushalte verzeichneten per Mai im Monatsvergleich einen Rückgang um 0,3% (Prognose +0,5%) nach zuvor -1,2%. Im Jahresvergleich kam es zu einem Minus in Höhe von 1,8% (Prognose +0,1%) nach zuvor +0,5%. Die Devisenreserven stellten sich per Berichtsmonat Juni auf 1.231,5 Mrd. USD nach zuvor 1.231,6 Mrd. USD.

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1,0950 – 1,0980 negiert das für den EUR negative Szenario.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe

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