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EZB/Inflation - US-Sanktionen/Rechtsbasis - Corona - China/Wald

Veröffentlicht am 23.08.2021, 09:32
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1720 (05:57 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1665 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109.86. In der Folge notiert EUR-JPY bei 128.78. EUR-CHF oszilliert bei 1,0737.

Inflation: EZB-Direktorin Schnabel auf Spuren unseres Reports vom Freitag

Die EZB hat laut Direktorin Schnabel mittelfristig die Gefahr einer zu geringen Inflation im Blick. Damit nahm sie faktisch unser Thema des Reports vom Freitag auf. Man erwarte, dass die Inflation per 2021 zunächst weiter steigen würde, aber ab 2022 unterstelle man einen Rückgang. Für 2022 sehen die Projektionen der EZB eine Teuerung von 1,5%, für 2023 von 1,4%.

Ich sekundiere Frau Schnabel, Basiseffekte laufen aus, Produktionskapazitäten werden nach oben angepasst (nimmt Lieferkettendruck) und die neuen Wirtschaftsstrukturen werden effizienter. Effizienzsteigerung wirkt disinflationär oder sogar deflationär. Sie setzt Arbeitskräfte frei (geringere diskretionäre Einkommen).

Genießen wir die temporär höheren Preisinflationsdaten, solange sie anhalten.

USA: Welche Rechtsbasis haben die US-Sanktionen gegen Russland?

Zum Hintergrund: Die USA haben ihre Sanktionen am Wochenende wegen Nord Stream II gegen Russland verschärft Moskau will darauf mit eigenen Maßnahmen antworten. Deutschland und Russland haben ein bilaterales Wirtschaftsprojekt. Die USA sanktionieren Russland auf welcher internationalen Rechtsbasis? Das Verhalten der USA entspricht nicht ansatzweise internationalem Recht und internationalen Konventionen.

Der Westen fordert von Drittstaaaten die Einhaltung internationalen Rechts und internationaler Konventionen, ansonsten werden sie regelmäßig sanktioniert. Wer müsste hier in diesem Konflikt sanktioniert werden, wenn Recht und Konventionen unumstößlich gelten würden? Es ist absurd!

Corona: Eine Einwertung

Zunächst zur aktuellen Lage in Deutschland. In Deutschland werden Intensivbetten weiter reduziert (aktuell 24.897 ausgehend von circa 30.000 per Januar 2020?!?). Von 20.142 Intensivbetten sind derzeit 712 Betten durch Corona-Patienten belegt. Die Inzidenz steht bei 56,4. Nachfolgender Chart belegt, dass sich der Zusammenhang Inzidenz zu Sterbefällen, aber auch Intensivfällen sportlich nivelliert hat.

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© WHO

Das gilt auch das UK, das zwischenzeitlich von sehr hohen Inzidenzen betroffen war.

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© WHO

Schweden hat es im Griff!

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© WHO
Trotz steigender Corona-Fallzahlen wird es in Deutschland nach Worten von Bundeswirtschaftsminister Altmaier und Justizministerin Lambrecht keinen weiteren Lockdown geben. Dabei ist noch offen, ob diese Regelung nur für Geimpfte und Genesene gelten wird, heißt es. Eine Diskriminierung von getesteten Personen halte ich hinsichtlich der Rechtslage als auch Impf-Situation für mehr als fragwürdig. Grundsätzlich begrüße ich die Festlegung von Altmaier und Lambrecht.

Frau Lambrecht nimmt das Grundgesetz offenbar ernster als andere Protagonisten Berlins oder Münchens. Nach ihrer Meinung wäre ein Lockdown kaum zu rechtfertigen, wenn ein großer Teil der Bevölkerung geimpft sei. Sie äußerte Bedenken, dass Freiheiten nur für Geimpfte und Genesene zugelassen würden. Sie kann nicht erkennen, wie man eine derart schwerwiegende Beschränkung mit dem Infektionsschutz rechtfertigen könnte. Das kann ich auch nicht. Das Grundgesetz ist kein Spielplatz für billige Feldversuche!

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Die Erholung im Jahr 2020 nach dem ersten global verfügten Lockdown (Basiseffekte) und Relativitätsgrundsätze bei Stimmungsindikatoren werden in den kommenden Monaten dafür sorgen, dass die hohen Wachstumszahlen als auch hohe Indexstände bei Stimmungsindikatoren keinen Bestand haben können.

China: China wird grüner

China plant eine Aufforstung pro Jahr in der Größenordnung Belgiens. Bis 2025 sollen 25.000 Quadratkilometer neu bewaldet sein.

Eurozone: War das die Spitze bei deutschen Erzeugerpreisen?

Die deutschen Erzeugerpreise nahmen per Berichtsmonat Juli im Monatsvergleich um 1,9% (Prognose 0,8%) nach zuvor 1,3% zu. Im Jahresvergleich stellte sich ein Anstieg um 10,4% (Prognose 9,2%) nach zuvor 8,5% ein. Der Index des Verbrauchervertrauens Belgiens sank per Berichtsmonat August von zuvor 8 auf 5 Zähler.

UK: Einzelhandelsumsätze brechen unerwartet ein

Die Einzelhandelsumsätze sanken per Berichtsmonat Juli unerwartet im Monatsvergleich um 2,5% (Prognose +0,4%) nach zuvor 0,2% (revidiert von 0,5%). In der Folge kam es im Jahresvergleich zu einer Zunahme um 2,4% (Prognose 6,0%) nach zuvor 9,2% (revidiert von 9,7%).

Bisher wurde die Entwicklung der Indikatoren des UK in diesem Jahr positiv von den erheblichen nationalen Corona-Unterstützungsmaßnahmen bestimmt. Die Folgen des Brexit wurden damit bezüglich der Konjunkturlage übertüncht. In den kommenden Monaten wird es spannend, sofern die Subventionsmaßnahmen im UK tatsächlich auslaufen sollten.

Japan: Sinkende Dynamik

Der von der Jibun Bank ermittelte Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden Gewerbes fiel per Berichtsmonat August von zuvor 53,0 auf 52,4 Zähler. Der ebenfalls von der Jibun Bank berechnete Index für die gesamte Wirtschaftsaktivität sank per August von zuvor 46,4 auf 43,5 Punkte.

Australien: Harte Lockdowns haben ihren Preis

Laut Erstschätzung stellte sich der Einkaufsmanagerindex, der sowohl das Verarbeitende Gewerbe als auch den Dienstleistungssektor inkludiert (Composite Index) per Berichtsmonat August auf 43,5 nach zuvor 45,2 Punkte (Verarbeitendes Gewerbe 51,7 nach 56,9, Dienstleistungssektor 43,3 nach 44,2). Hintergrund ist die rigide Lockdown Politik Australiens.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem EUR favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.1900 - 1.1930 negiert den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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