Nachdem die Anleger an der Frankfurter Börse in der vergangenen Woche noch auf Nachrichten aus der Geldpolitik von der anderen Seite des Atlantiks reagieren mussten, wird heute über Zinsen und Liquiditätsversorgung keine zwei Kilometer entfernt entschieden. Die Europäische Zentralbank steht gerade nach der gestern veröffentlichten Inflation in der Eurozone von 5,1 Prozent stark unter Druck, etwas gegen die dann vielleicht doch nicht nur vorübergehend steigenden Preise zu unternehmen. Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, RoboMarkets, vor.
Die entscheidende Frage des heutigen Meetings dürfte deshalb sein, ob die Notenbanker in Frankfurt nun auch den Kurswechsel einleiten und mit der Strategie der Fed gleichziehen oder weiterhin stur bleiben. Letzteres könnte sich vor dem Hintergrund einer derzeit zweieinhalbmal so hohen Teuerung wie das eigentliche Ziel im Nachhinein als Fehlentscheidung mit fatalen Folgen für die Finanzmärkte herausstellen.
Nachdem Microsoft (NASDAQ:MSFT), Apple (NASDAQ:AAPL) und die Google-Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL) mit Ihren Zahlen mehr als überzeugen konnten, ist nun mit Meta, ehemals Facebook, nach Netflix (NASDAQ:NFLX) schon der zweite prominente Anlegerliebling nach enttäuschenden Quartalszahlen an der Börse massiv unter die Räder gekommen. Zahlen und Ausblick deuten darauf hin, dass sich der Konzern auf dem berühmten absteigenden Ast befinden könnte. Größtes Problem der Plattform sind schwindende Nutzerzahlen. Konkurrent TikTok wächst derzeit schnell und jagt Facebook die Nutzer ab.
Während das Kerngeschäft also schon bröckelt, kann Meta (NASDAQ:FB) mit dem neuen Fokus auf digitale Welten und Kryptowährungen noch nicht punkten. Es bleibt abzuwarten, ob sich der Kurswechsel für das Unternehmen auszahlen wird oder ob es der Anfang vom Ende für den Internetriesen ist. Der nachbörsliche Absturz der Aktie um mehr asls 20 Prozent gibt da zumindest aus Anlegersicht eine eindeutige Antwort.
Heute Abend folgt mit Amazon (NASDAQ:AMZN) ein weiterer Internetgigant mit seinen Quartalszahlen. Die Erwartungen sind auch hier hoch. Bei vielen Anlegern fällt dieser Name, wenn es darum geht, wer aus der Pandemie den größten Profit ziehen konnte. Aber auch Amazon hat seit Jahresbeginn über zehn Prozent an Börsenwert verloren. Starke Zahlen könnten diesen Trend wieder umkehren.