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Fed Watch: Rücktritte, Warren, Inflation - Schlinge um Jerome Powell zieht sich zu

Veröffentlicht am 04.10.2021, 13:41
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Zack! Und plötzlich sind sie weg.

Zwei Mitglieder des Offenmarktausschusses der Federal Reserve (Federal Open Market Committee, FOMC), die bei der Sitzung vor weniger als zwei Wochen noch einen guten Ruf hatten, werden an der November-Sitzung des Gremiums, das die Geldpolitik bestimmt, nicht mehr teilnehmen. Das passiert nicht alle Tage.

Robert Kaplan, der Chef der Federal Reserve Bank von Dallas, kündigte seinen Rücktritt an, nachdem publik geworden war, dass er mehrere Aktiengeschäfte in Millionenhöhe getätigt hatte, während die Fed die Aktienmärkte mit ihren Wertpapierkäufen aufblähte. Der Chef der Bostoner Fed, Eric Rosengren, legte ebenfalls sein Amt nieder und begründete dies mit gesundheitlichen Problemen, als herauskam, dass auch er spekuliert hatte, allerdings in weitaus bescheidenerem Umfang.

Beide Männer standen ohnehin kurz vor dem Ruhestand, aber der aufkeimende Skandal hat den Ruf der Fed bereits beschädigt und könnte den Vorsitzenden Jerome Powell eine zweite Amtszeit kosten.

Eskalierende Kontroverse und anhaltende Inflationsrisiken

Und das ist noch nicht alles. Am Wochenende stellte sich heraus, dass der stellvertretende Fed-Vorsitzende Richard Clarida im Februar 2020 von Anleihen auf Aktien umschichtete, einen Tag bevor Powell ankündigte, dass der Ausbruch von Covid-19 die Zentralbank zu einem massiven geldpolitischen Impuls veranlassen könnte.

Nur ein Zufall, sagt die Fed. Zufällig genau zum richtigen Zeitpunkt.

Nichts davon verheißt Gutes für die Bestätigung von Powell im Amt, auch wenn Verbündete ihn unterstützt haben. Die Redaktion des Wall Street Journals munkelte sogar, dass Präsident Joe Bidens Ernennung der Professorin Saule Omarova von der Cornell Universität zur Leiterin des Office of the Comptroller of the Currency – der wichtigsten Bankenaufsichtsbehörde nach der Fed selbst – das Ziel hatte, die Progressiven zu besänftigen, damit er Powell wieder ernennen kann.

Omarova, die in der Sowjetunion aufgewachsen ist, forderte kürzlich ein Ende des Bankgeschäfts, wie wir es kennen, indem man die Einlagen bei der Fed zentralisiert. Kritiker sagen, dass ihre Nominierung – zu deren Beschluss die Regierung neun Monate brauchte – einen, milde ausgedrückt, steinigen Weg zur Bestätigung in dem gespaltenen 50-50-Senat vor sich hat. Die Parteilinken könnten am Ende enttäuscht werden und als Trostpreis Powells Kopf fordern.

Während einer Anhörung letzte Woche nannte Senatorin Elizabeth Warren, die Geißel der Banken, Powell "einen gefährlichen Mann an der Spitze der Fed" und versprach, gegen seine Wiederernennung zu stimmen. Sie kritisiert, dass Powell zu sehr auf eine Deregulierung der Banken hingearbeitet hat. Sie fürchtet, dass er "diese Wirtschaft wieder über eine finanzielle Klippe treiben wird".

In der erhitzten Personaldiskussion geht allerdings unter, dass sich zunehmend das Gefühl breitmacht, die Inflation werde vielleicht doch nicht so schnell vergehen. Powell selbst räumte letzte Woche auf einer Podiumsdiskussion ein, dass die Teuerung länger anhält als erwartet und sich bis ins nächste Jahr hinziehen wird.

Der Harvard-Ökonom Larry Summers, der wohl das Gefühl hat, dass ein Prophet in seinem eigenen Land keine Ehre hat, sprach seine Inflationswarnungen im deutschen Handelsblatt vor einem aufgeschlosseneren Publikum aus. In einem Wochenendinterview wiederholte er, dass die Inflationsrisiken in den USA und weltweit unterschätzt werden. Er verglich die heutigen Risiken mit denen, die sich in den USA gegen Ende der 1960er Jahre auftürmten und zu der Stagflation der 1970er Jahre führten.

Der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben stieg im Vergleich zum August um 0,4 % und im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 %. Dies war der größte Anstieg seit 1991, wie den Daten am Freitag zu entnehmen war. Der PCE-Kernindex, der die volatilen Lebensmittel- und Energiekosten ausschließt und das bevorzugte Inflationsmaß der Fed ist, stieg im Monatsvergleich um 0,3% und im Jahresvergleich um 3,6%.

Aber das eigentliche Problem in Washington DC liegt in der Politik. Powells Ernennung ist, wie Warrens Vorwurf zeigt, zu einem Spielball im politischen Kampf innerhalb der Demokraten geworden, bei dem die Progressiven mit den Moderaten um die Seele der Partei ringen.

Wie der Ökonom Ed Yardeni scherzte, ist es vielleicht Powells Amtszeit, nicht die Inflation, die sich als vorübergehend erweist.

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