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Fed Watch: Zentralbanken unter Druck - Preise steigen immer stärker

Veröffentlicht am 14.06.2022, 06:27

Angesichts einer Verbraucherpreisinflation von 8,6 % im Jahresvergleich in der vergangenen Woche ändern die Ökonomen ihre Prognosen für eine Zinserhöhung der Federal Reserve zügig. Sie erwarten nun eine Anhebung um einen halben Prozentpunkt auf der Sitzung in dieser Woche, gefolgt von einer weiteren Erhöhung um einen halben Prozentpunkt im Juli, dies nach der Anhebung um einen 0,5 % im Mai und einem Viertelpunkt im März.

Der monatliche Verbraucherpreisindex stieg um volle 1 %, was auf das Jahr hochgerechnet einer Rate von 12 % entspricht. Der Verbraucherpreisindex (ohne Nahrungsmittel und Energie) stieg im Jahresvergleich um 6 % und im Monatsvergleich um 0,6 %.

Für einige Ökonomen bedeutet dies, dass die Fed ihre Erhöhungen bis September um einen halben Prozentpunkt fortsetzen muss. Es ist sogar die Rede von einer Anhebung um 75 Basispunkte, obwohl die Fed das in der Vergangenheit ausgeschlossen hat.

Die steigende Inflation hat die Zentralbanker in Zugzwang gebracht, denn ihre Hauptaufgabe ist es, Inflation zu verhindern. Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell und seine Vorgängerin, Finanzministerin Janet Yellen, haben zähneknirschend zugegeben, wie falsch sie die Inflation eingeschätzt haben, aber das hat den Preisanstieg auch nicht aufgehalten.

Es stellt sich immer mehr die Frage, ob die geplanten Maßnahmen ausreichen werden. Mohamed El-Erian, leitender Wirtschaftsberater der Allianz und ehemaliger CEO von PIMCO, sagte am Sonntag, dass der derzeitige Anstieg vermeidbar gewesen wäre, wenn die Fed mehr Demut aufgrund ihrer Fehleinschätzung gezeigt und früher gehandelt hätte.

An diesem Punkt steht die US-Notenbank vor der großen Herausforderung, die Realität einzuholen, ihre Glaubwürdigkeit wiederherzustellen und gleichzeitig die langfristigen Inflationserwartungen zu bremsen. Eine Rezession, die Millionen von Menschen in die Arbeitslosigkeit treiben könnte, wird immer wahrscheinlicher.

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Der BIP-Tracker der Atlanta Fed zeigte in der vergangenen Woche ein Nachlassen des Wachstums im zweiten Quartal auf eine Jahresrate von 0,9 % gegenüber 1,3 % in der Vorwoche, was auf eine Verlangsamung hindeutet, die zu einem zweiten Quartal mit negativem Wachstum führen könnte, das entspricht der technischen Definition einer Rezession.

Selbst wenn es nicht zu einer Rezession oder nur zu einer leichten Rezession kommt, erwarten viele Ökonomen jetzt eine Phase der Stagflation, also hohe Inflation und geringes Wachstum, die mindestens einige Jahre dauern könnte.

In der Zwischenzeit spricht das Weiße Haus davon, dass die Fed "Freiraum" für ihre Arbeit braucht, und erkennt damit angeblich die Unabhängigkeit der Zentralbank an. Einige Marktteilnehmer haben jedoch zunehmend den Eindruck, dass die Regierung die Fed zum Sündenbock machen wird, wenn es ihr nicht gelingt, die Inflation einzudämmen.

Die konfuse Kommunikation der Madame Lagarde

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, beweist einmal mehr ihre mangelnde geldpolitische Erfahrung. Dabei sieht sich Europa selbst einem massiven Preisdruck ausgesetzt, gegen den sie seltsamerweise nur äußerst zögerlich vorgeht.

Die Verbraucherpreise in der Eurozone stiegen im Mai um 8,1 % gegenüber dem Vorjahr und lagen damit weit über dem 2%-Ziel der Zentralbank.

Der frühere EZB-Chefvolkswirt Peter Praet nahm Lagarde letzte Woche für ihre seiner Meinung nach konfuse Kommunikation in die Pflicht, als sie zunächst von sehr allmählichen Zinserhöhungen sprach und dann letzte Woche, als die EZB den Start von Zinserhöhungen im Juli versprach, eher strenge geldpolitische Ansichten vertrat.

"Was mich bei dieser Kommunikation wirklich ärgert, ist, dass Christine Lagarde von dem abgewichen ist, was sie vor ein paar Wochen gesagt hat", sagte Praet in einem Interview mit Bloomberg Television.

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In einem Blog vom 23. Mai erklärte Lagarde, dass Zinserhöhungen schrittweise erfolgen würden, da es in der Eurozone keinen Nachfrageüberschuss gebe. Letzte Woche änderte sie ihre Meinung jedoch und prognostizierte nicht nur eine Anhebung um einen Viertelpunkt im Juli, sondern auch eine weitere Erhöhung im September, wenn nötig sogar um einen halben Prozentpunkt.

"Wenn man ein Falke sein will, muss man konsequent sein und sagen, was man erreichen will", sagte der ehemalige Chefvolkswirt.

Er kritisierte Lagarde auch dafür, dass sie sich nicht im Klaren darüber sei, was die EZB tun würde, wenn sich die Renditedifferenzen der Anleihen zwischen stärkeren und schwächeren Volkswirtschaften in der Eurozone weiter ausweiten würden, ein Problem, das bei dem Versuch auftritt, eine gemeinsame Währung mit 19 unabhängigen Regierungen aufrechtzuerhalten, die entsprechend ihrem eigenen Kreditbedarf handeln.

Aktuelle Kommentare

Der Euro hätte Sinn gemacht, wenn Europa schnell zusammengerückt und die Idee der Nationalstaaten in den Hintergrund gerückt wäre. Das Sentiment unter der europäischen Bevölkerung war damals gegeben. Mittlerweile hat man alles verzockt, weil verpennt. Immerhin sind die Amis nicht so verschlafen aber dieses "hinter der Inflation her trippeln", macht die Sache nur noch schlimmer. Die Zinserhöhungen schlagen einfach auf die Inflation drauf.  Eierlegende Wollmilchsäue sind Fabelwesen und bleiben es auch.
Noch lässt sich Europa zentral verwalten ( wie angestrebt), noch macht eine gemeinsame Währung Sinn, wenn man nach 20 Jahren weiter von den angestrebten wirtschaftlichen Konvergenzen weiter als jemals zuvor entfernt ist.
Das desolate Konstrukt namens ezb abschaffen, ist die einzige Lösung und Rückkehr zu nationalen Zentralbanken
 Vielen Dank für die ausführliche Antwort. In vielen Punkten kann ich Sie sogar verstehen und stimme sogar zu. Gerade was die Priorisierung des eigenen Volks angeht, sei es Arbeit, Wohnungen, oder auch Sozialleistungen. Auf der anderen Seite kenne ich jedoch auch den Arbeitsmarkt und es ist unfassbar schwer heute überhaupt fähige Leute zu finden. HartzIV und keine Sanktionen sorgen dafür, dass keine Motivation da ist etwas zu machen. In anderen Ländern muss hierfür was geleistet werden und wenn es nur Müllaufsammeln ist. "Made in Germany" ist schon lange kein Qualitätsmerkmal mehr. Sämtliche Technologie wurde ins Ausland verkauft, egal ob Photovoltaik oder Roboterautomatik (siehe Kuka). Auf der anderen Seite hat sich die Welt halt auch verändert, Stichwort Internationalisierung, Digitalisierung und hier hängen wir ja deutlich hinter her. Dank Helmut Kohl sind wir mitunter Schlusslicht in der gesamten EU was Internet und Mobilfunk angeht. Dafür kann aber die EU nichts
 " Sämtliche Technologie wurde ins Ausland verkauft " und genau das war der größte Fehler ! Die Internationalisierung fällt uns bereits auf die Füße und die Digitalisierung auch ( Spionage, Hacker u.v.m.) Bei Helmut Kohl muss ich auch widersprechen. Wäre der noch jünger sowie am Leben und im Amt, hätte Europa einiges an Stabilität mehr. Auf Internet könnte m.e. verzichtet werden. Schönen Gruß 😉
 Bei Kohl muss ich ebenfalls widersprechen. Kohl hätte zu seinen Gunsten alles verkauft genauso wie damals mit Leo Kirch. Sich Bestechen lassen obwohl man doch schon alles hatte. Jemand wie Franz Josef Strauß bräuchte es, die offen die Meinung sagen. Und das Internet ist das nicht das Problem, "wir" haben einfach nur den Anschluss verpasst. Weil sich die Industrie viel zu lang auf altbekanntes (z.B. Exporte PKW) verlassen hat. Würde man neue Technologien als auch z.B. neueste Erkenntnisse im Lernen (Kinder im Kindergarten gleich 2-3 Sprachig) fördern, könnte man auch mal bei den großen Mitspielen. So hingegen sind wir nur Konsument auf der ganzen Welt, leider. Dafür sorgt ja leider schon die EU, aber auch Deutschland (Bundesdatenschutzgesetz) jetzt DSGVO, dass wir niemals(!!) mit bigdata arbeiten können.
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