- Berichtet zum Q1 2022 am Dienstag, dem 21. September 2021, nach Handelsende an der Wall Street
- Umsatzerwartung: 21,9 Milliarden US-Dollar
- Gewinnerwartung: 4,94 USD pro Aktie
Für FedEx (NYSE:FDX) könnte die durch Covid ausgelöste Party vorbei sein. Nach einem unerwarteten Anstieg der Nachfrage nach seinen Zustelldiensten während der Pandemie kämpft der Fracht- und Logistikriese nun darum, die Kosten zu kontrollieren und Arbeitskräfte zu finden.
Diese Probleme werden sich wahrscheinlich auf das Ergebnis des in Memphis, Tennessee, ansässigen Paketzustellers auswirken, der heute seine Ergebnisse für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2022 vorlegt. Analysten gehen im Durchschnitt von einem Umsatzrückgang auf 21,9 Milliarden US-Dollar aus, nach 22,6 Milliarden US-Dollar im letzten Berichtszeitraum. Auch der bereinigte Gewinn je Aktie dürfte von 5,01 auf 4,94 US-Dollar sinken.
Diese gedämpften Erwartungen haben den Aktienkurs des Logistikunternehmens nach unten gedrückt. Die Aktie ist seit ihrem Höchststand von 319,90 US-Dollar im Juni um mehr als 20 % gefallen und schloss am Freitag bei 255,22 US-Dollar.
Die Anleger setzten zu Beginn des Jahres auf FedEx, ermutigt durch die steigende Nachfrage nach den Lieferdiensten des Unternehmens während der Pandemie, als die Verbraucher aufgrund der Lockdowns, die sie zum Verbleib in den eigenen vier Wänden zwangen, ihre Einkäufe zunehmend online tätigten.
Die Umstrukturierung, die FedEx schon vor der Pandemie geplant hatte, gab dem Konzern in diesem neuen Umfeld einen fantastischen Start. Schon bevor sich Covid-19 auf der ganzen Welt ausbreitete, war das Unternehmen auf ein 7-Tage-die-Woche-Servicemodell umgestiegen, hatte die Kapazität für größere Pakete erweitert, eine neue Routing-Software eingeführt und damit begonnen, mehr Express-Pakete über das günstigere Bodennetzwerk zu transportieren.
Diese Änderungen ermöglichten es FedEx, aus der Flut von Paketen für Privatpersonen Gewinne zu erzielen, während sein lukrativerer Kurierdienst für Unternehmen unter den Stillständen in den USA litt. In Zukunft besteht die große Herausforderung für das Unternehmen darin, seine Kosten in einem Umfeld einzudämmen, in dem Inflation und Arbeitskräftemangel vielen Unternehmen zu schaffen machen.
Trotz Problemen langfristig attraktiv
FedEx teilte den Anlegern im Juni mit, dass es seine Investitionsausgaben im Geschäftsjahr 2022 um mehr als 20% erhöhen wird. Dennoch glauben viele Analysten, dass FedEx aufgrund der anhaltenden Expansion des Online-Shoppings langfristig eine gute Anlage ist. UBS (SIX:UBSG) meinte am Freitag in einer Mitteilung an ihre Kunden, in der sie ihre Gewinnschätzung für FedEx senkte, dass Arbeitsmarktprobleme wahrscheinlich die Rentabilität des Unternehmens beeinträchtigen werden.
Wörtlich stand in der Notiz, die von CNBC.com zitiert wurde:
"Die Vorhersehbarkeit der weiteren Margenentwicklung ist derzeit begrenzt, da nicht klar ist, wie viele der Probleme des ersten Quartals auch in Zukunft als Gegenwind bleiben werden."
UBS senkte ihr Kursziel für FedEx von 397 auf 380 US-Dollar, behielt aber ihre Kaufempfehlung für die Aktie bei. Die Bank fügte hinzu, dass die Anlaufkosten für ein neues Drehkreuz in Kalifornien eine vorübergehende Belastung darstellen und es unklar sei, wann sich die Erträge erholen würden.
JPMorgan (NYSE:JPM) sagte in einer Notiz, in der es sein Rating "Overweight" für die Aktie beibehielt, dass FedEX eine mehrjährige Wachstumsstory im Transportsektor sei, wobei die Bodensparte des Unternehmens die Gewinne bringe.
"Nach einer Reihe von Gewinnenttäuschungen sorgt die fundamentale Dynamik in jedem Segment in Verbindung mit rechtzeitigen strategischen Initiativen für die attraktivste mehrjährige Wachstumsstory im Transportwesen."
Von den 31 Analysten, die sich mit der Aktie, haben 24 ein "Outperform"-Rating.
Chart: Investing.com
Das durchschnittliche Kursziel der Analysten von 341,57 US-Dollar deutet auf ein potenzielles Ertragspotenzial von 33 % gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag hin.
Fazit zur FedEx-Aktie
FedEx sieht sich im Zuge der Expansion des Versandriesen zur Deckung der wachsenden E-Commerce-Nachfrage einer vorübergehenden Kosteneskalation gegenüber. Die makroökonomischen Trends sprechen jedoch für das Geschäftsmodell und machen die Aktie nach der aktuellen Schwächephase zu einer langfristigen Kaufgelegenheit.
Der Quartalsbericht dürfte diese Einschätzung am Dienstag noch einmal bestätigen.