Sie wollen Ihr Portfolio um Value-Aktien erweitern? Der Kauf von Aktien mit günstiger Bewertung kann sich auf lange Sicht lohnen. Heute werfen wir einen genaueren Blick auf Value-Investments und einen ETF, der genau in diesen Bereich investiert:
Value Vs. Growth
Während Growth-Investoren nach Aktien von Unternehmen suchen, von denen ein stetig hohes Gewinnwachstum erwartet wird, suchen Value-Investoren nach Unternehmen, die mit einem erheblichen Abschlag zu ihrem inneren Wert gehandelt werden.
Es gibt seit langem eine Debatte darüber, welcher Investitionsansatz rentabler ist. Die meisten Finanzplaner sind jedoch der Ansicht, dass die beiden Ansätze, wenn sie zusammen verwendet werden, die Diversifizierung fördern und langfristig solide Ergebnisse erzielen können.
Value-Aktien sind tendenziell unterbewertet und überverkauft, was möglicherweise auf negative Meldungen und/oder auf das herrschende Sentiment zurückzuführen ist. Die Aktienkurse werden im Vergleich zu anderen Kennzahlen wie Gewinn pro Aktie, Cashflow pro Aktie oder Buchwert pro Aktie oft zu niedrig gehandelt.
Ein weiteres wichtiges Merkmal: Diese Unternehmen verfügen über jahre- oder sogar jahrzehntelange Erfahrung mit etablierten Geschäftsmodellen, die Gewinne abwerfen. Viele sind auch Dividendenzahler und gehören zyklischen Branchen an.
Angesichts des inneren Wertes dieser Unternehmen erwarten die Investoren, dass sie sich irgendwann wieder erholen werden.
Value-Sucher sind in der Regel konträre Investoren mit einem langfristigen Anlagehorizont, die darauf abzielen, robuste Titel zu einem Schnäppchenpreis zu kaufen.
Warren Buffet - CEO und Vorsitzender von Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa), (NYSE:BRKb) - gilt als einer der erfolgreichsten Value-Investoren aller Zeiten. Seine jährlichen Aktionärsbriefe verdeutlichen Buffetts Ansatz für Value-Investitionen.
Buffett war ein Schüler des Vaters für das Value Investing, Benjamin Graham (NYSE:GHC), an der Columbia University in New York. Nach seinem Abschluss arbeitete er für Graham und wurde später der größte Einzelaktionär von Berkshire Hathaway, einer damals in Schwierigkeiten befindlichen Textilfirma. Die teuerste jemals öffentlich gehandelte Aktie ist BRK.A, die nach dem gestrigen Börsenschluss 310.659 Dollar pro Aktie kostete (nein, das ist kein Druckfehler).
Im Laufe der Jahre sind andere Value-Investoren Graham und Buffetts Fußabdrücken im Markt gefolgt.
Für diejenigen, die in einen Korb aus Value-Aktien investieren möchten, sollten diesen ETF auf dem Radar haben:
iShares S&P 500 Value ETF
- Aktueller Preis: 114,52 Dollar
- 52-Wochen-Spanne: 81,70 - 132,10 Dollar
- Dividendenrendite: 3,29%
- Kostenquote: 0,18%
Der iShares S&P 500 Value ETF (NYSE:IVE) bietet ein Engagement in großkapitalisierte Unternehmen mit Sitz in den USA, die im Vergleich zu ähnlichen Unternehmen potenziell unterbewertet sind und daher langfristige Wertsteigerungsaussichten bieten könnten. Der Fonds wurde im Mai 2000 aufgelegt.
Der IVE, der über 386 Beteiligungen hält, bildet den {S&P 500 Value Index ab. Bei der Bewertung von Aktien verwendet der Index drei Faktoren, d.h. die Verhältnisse von Buchwert, Gewinn und Umsatz zum Kurs. Hinsichtlich der sektoralen Allokation weisen das Gesundheitswesen und der Finanzsektor die höchste Gewichtung auf (jeweils rund 20 %), gefolgt von den Bereichen Basiskonsumgüter und Industrie.
Die zehn wichtigsten Aktien des Fonds machen über 20% des Nettovermögens von über 15 Milliarden Dollar aus. Berkshire Hathaway, UnitedHealth (NYSE:UNH), Verizon Communications (NYSE:VZ), Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) und Pfizer (NYSE:PFE) stellen die wichtigsten Unternehmen dar. Tatsächlich sind sechs der ersten 10 Unternehmen auch im Dow Jones Industrial Average gelistet.
Seit Anfang des Jahres ist der ETF um etwa 13% gesunken. Im Vergleich dazu ist der S&P 500 Index um rund 3% gestiegen; der DJIA hat dagegen 1% verloren.
Das KGV und KBV für den IVE liegt bei 14,76 bzw. 1,91. An Kursrücksetzern unter 110 Dollar bietet sich ein Einstieg in den Fonds an. Die Konzentration auf potenziell unterbewertete, solide, großkapitalisierte Aktien mit hoher Marktkapitalisierung, die Dividenden zahlen, könnte für langfristig angelegte Portfolios einen gewissen Sicherheitspuffer bieten.
Fazit
Value Investing ist in der Theorie recht einfach. Anleger finden und kaufen robuste, unterbewertete Unternehmen und warten dann darauf, dass sie im Kurs steigen. Die Erwartung ist, dass die Wall Street früher oder später wieder auf diese Titel zurückkehrt.
Was wie ein Wertversprechen aussieht, könnte sich jedoch auch als Wertfalle entpuppen. Deshalb müssen Anleger bei der Auswahl von Unternehmen mit der gebotenen Sorgfalt vorgehen.
Neben dem o.g. ETF lohnt sich auch der Blick auf andere Fonds mit ähnlichen Anlagezielen:
- Alpha Architect International Quantitative Value ETF (NYSE:IVAL)
- iShares Core S&P US Value ETF (NASDAQ:IUSV)
- iShares Russell Top 200 Value ETF (NYSE:IWX)
- Schwab US Large-Cap-Wert ETF™ (NYSE:SCHV)
- Vanguard S&P 500 Value Index Fund ETF-Anteile (NYSE:VOOV)
- Vanguard Value Index Fund ETF-Anteile (NYSE:VTV)
In den kommenden Wochen schauen wir uns einige dieser ETFs noch genauer an und sprechen auch über einen Growth-ETF.
Anmerkung des Autors: Nicht jeder in diesem Artikel beschriebene ETF (Exchange-Traded Fund) ist zwangsläufig auch in Ihrem Land handelbar. Lassen Sie sich von einem zugelassenen Broker oder Finanzberater beraten, bevor Sie eine Investitionsentscheidung treffen. Die in diesem Artikel enthaltenen oder beschriebenen Informationen und Produkte dienen zu reinen Informationszwecken. Führen sie selbst eine gründliche Recherche durch, bevor Sie eine Investitionsentscheidung treffen.