Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1198 (07.59 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1132 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 120.83. In der Folge notiert EUR-JPY bei 135.30. EUR-CHF oszilliert bei 1.0950.
Nach einem fast schon als Euphoriehoch zu bezeichnenden Start in die Woche hat sich wieder ein Stück weit Unsicherheit durchgesetzt. Erreichte der DAX im Verlauf des Tages noch die 10.500-Marke, gingen wir fast unverändert bei knapp über 10.300 Punkten aus dem Handelstag.
Viel deutlichere Bewegungen zeigen in diesen Tagen aber die asiatischen Börsen, besonders der japanische Nikkei, gab die deutlichen Gewinne des Vortages wieder zur Hälfe ab.
Die seit Juni von den chinesischen Märkten ausgehenden Unsicherheiten haben zwar an latentem Bedrohungspotenzial eingebüßt, aber die globalen Reaktionsmuster bleiben von Nervosität geprägt. In diesem Marktumfeld zeigen große Notenbanken (Bank of England, Federal Reserve) immer noch eine mögliche Änderung des Niedrigzinspfades in Kürze (dies gilt besonders für die FED) auf. Diese Diskussionen wirken wie Brandbeschleuniger, die Bedrohungslage ist nicht zu unterschätzen, da in den Wertpapiermärkten viel nervöses Geld setzt. Die Gefahr von Kettenreaktionen ist absolut virulent. Zu diesem Szenario passen die nächste Zinssenkung der neuseeländischen Notenbank, sowie die Ramsch-Abwertung des Staates Brasilien.
Die Bank of England wird heute um 13.00 Uhr ihre Zinsentscheidung treffen und gleichzeitig das dazugehöre Protokoll veröffentlichen. Dabei ist nicht die eigentliche Entscheidung über die Zinshöhe relevant, es gilt als ausgemacht, dass der Zins bei 0,50 Prozent verbleibt. Vielmehr sind das Abstimmungsverhältnis im entscheidenden Ausschuss MPC sowie die vorgetragenen Argumente von Interesse. Wir blicken auf die letzten Zahlen und stellen fest, dass Carney & Co. eigentlich stady hand beibehalten und die heutige Sitzung unspektakulär verläuft.
Nein, der Vormonat war kein einmaliger Ausrutscher. Auch den zweiten Monat in Folge fiel die Industrieproduktion in UK um 0,4 Prozent. Erwartet wurde stattdessen ein Wachstum von 0,2 Prozent. Damit stellt sich der Ausstoß der britischen Industrie auf den schwächsten Wert seit Februar dieses Jahres. Viel aussagekräftiger ist aber der langfristige Vergleich zu früheren Zeiten, bevor der Industriesektor im Rahmen der großen Krise ab 2008/2009 erheblich abgebaut wurde. Die moderate Erholung, die nicht annähernd die historischen Level erreicht, droht wieder einzugehen (wie schon 2011-2013). Liefert dieses angeknackste Umfeld (Einzelhandelsumsätze zuletzt auf Niveau von 2008) der Bank of England tatsächlich Munition für eine Zinserhöhung?
Sehr viel spannender wird die Sitzung der US-Notenbank FED in der kommenden Woche. Die Einschätzungen über die möglichen Szenarien gehen hier deutlich auseinander. Wir denken nicht, dass es im September zu einer ersten Zinserhöhung kommen wird. Im Vorfeld werden keine neuen Risikopositionen eingegangen und die Stimmen der Gouverneure verstummen.
Es bleibt eine wackelige Angelegenheit, die das Chance auf deutliche Marktbewegungen mit sich bringt. FX-Märkte könnten in den nächsten Tagen Kaufgelegenheiten liefern, wenn der Euro/USD nochmals in Richtung 1,15 läuft.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Erst ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.1000 – 1.1400 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
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