Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1168 (07.56 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1160 im Asien- Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 120.35. In der Folge notiert EUR-JPY bei 134.40. EUR-CHF oszilliert bei 1.0936.
Es ging weiter mit den Verlusten, der DAX-Absturz setzte sich gestern weiter fort bis weit unter 9.400 Punkte, das Jahrestief vom 24. August bei 9.338 kam bereits in Sichtweite. Am Ende schloss der deutsche Leitindex ein deutliches Stück fester bei 9.427 Zählern. Unterhalb von 9.330 Punkten dreht unsere Börsenampel auf „rot“, hier würde ein Rücksetzer bis 8.500 drohen. Sollte auch diese Marke gerissen werden, verlässt der DAX den langfristigen positiven Trendkanal.
Der Euro hatte einen guten Tag, die Abflüsse aus Schwellenländern fließen zu einem nicht unerheblichen Teil in die Gemeinschaftswährung. Eine freundliche Entwicklung des EUR/USD-Kurses begleitete uns über den Tag, der Trend zeigte eine Bewegung von knapp unter 1,12 bis an die 1,13-Schwelle am Nachmittag. Im Anschluss ging es dann nur noch bergab. Den deutlichsten Rücksetzer besorgte die Rede von der Federal Reserve Bank Chefin Yanet Jellen, die sich für eine Zinserhöhung in diesem Jahr aussprach. Binnen weniger Minuten verlor EUR/USD einen halben Cent und rutschte unter die 1,12-Marke, die anschließend auch nicht mehr zurück erobert werden konnte. Es droht aktuell ein Rückfall zur 1,10-Marke. Diese Interpretation des Marktes zeigt deutlich, wie stark das Bedürfnis nach vermeintlich validen Aussagen aus Notenbankkreisen ist. Unter dem Strich wissen wir nichts, was wir nicht auch vorher nicht schon wussten. Ja, es soll eine Zinserhöhung noch in diesem Jahr geben. Ja, die FED legt Wert auf weitere Entwicklungen am Arbeitsmarkt, ja, die Inflation wird beobachtet und negative Überraschungen würden berücksichtigt werden. Wir hätten da einige Zahlen in petto, die negativ sind. Aber überraschend? Nicht für uns. Für Frau Yellen vielleicht…Das Fazit der Analyse lautet: Manchmal sucht sich die Erwartungshaltung die passenden Nachrichten. Eine 50%-Wahrscheinlichkeit besteht für die Dezember-Sitzung. Der Oktober wäre dagegen eine ziemliche Überraschung und die Glaubwürdigkeit der FED würde trotz Lieferung weiter leiden, weil sie ihre eigene Prognose (Beobachtung der Wirtschaftszahlen) in Frage stellen würde.
Kurzübersicht über die gemischt ausgefallenen Daten von Donnerstag:
Deutschland
GfK Konsumklimaindex aktuell 9,6 von 9,9 Punkten
Ifo Index auf 108,5 von 108,3 Zählern
USA
Arbeitslosen Neuanträge vergangene Woche 267.000
Neubau Verkäufe +5,7 Prozent auf 552.000 Einheiten im August
Bestellungen langlebiger Wirtschaftsgüter fielen wie erwartet um -2,0 Prozent, aber die Revision des Vormonats von 2,2 auf 1,9 Prozent enttäuschte latent. Die Kernrate, die den schwankungsanfälligen weil von Großaufträgen geprägten Transportsektor ausklammert, lag bei 0,00 Prozent. Die Entwicklung ist nüchern betrachtet schwach, genauer hingesehen ist zu erkennen, dass die Entwicklung sonst nur in Rezessionszeiten vorkommt.
Und noch einmal zur Abrundung die Kernrate…sieht ebenfalls nicht rund aus:
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0980 – 1.1010 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
''Um den gesamten Bericht zu lesen, klicken Sie bitte auf den untenstehenden Link''