Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1215 (07.49 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24
Handelsstunden bei 1.1186 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf
110.05. In der Folge notiert EUR-JPY bei 123.42. EUR-CHF oszilliert bei 1.0862.
Der Blick auf die Weltwirtschaft ist mit Ausnahme der USA und des UK maßgeblich von positiven Meldungen und
Daten bestimmt.
Der in den letzten Jahren im Westen gepflegte China-Pessimismus muss sich der Realität stellen und hat keinen
Bestand.
Zu den Fakten:
- Die Industrieproduktion legte per Mai um 6,5% (Prognose 6,3%) im Jahresvergleich zu.
- Die Einzelhandelsumsätze nahmen per Mai um 10,7% im Jahresvergleich zu.
Als Konsequenz der bis Mai verfügbaren Daten hob der IWF die BIP-Prognose von 6,6% auf 6,7% an.
Die im Westen, allen voran in den Handelszentren London und New York nebst kontinentaleuropäischen Claqueuren,
seit Jahren laut und bisweilen brüsk gepflegte EU- und Euro-Skepsis bröckelt in Hinsicht auf die verfügabren Strukturals
auch Konjunkturdaten.
Das kennen wir aus dem Umgang mit Deutschland seitens dieser Protagonisten in der Phase 2004/2010 unter dem
Motto vom Aschenputtel zum Star. Diese Bewertungen waren Ausdruck des Mangels an Verstands für die
Wirkungsmechanismen von Strukturreformen.
Zuden Fakten:
Die spanische Zentralbank hat die Wachstumsprognose für 2017 von bisher 2,8% auf 3,1% revidiert. Per 2018 soll das
BIP um 2,5% zulegen (bisherige Prognose 2,2%).
Gestern wurde auch die Wachstumsprognose für Italien vom IWF von 0,8% auf 1,3% per 2017 nach oben gesetzt.
Die seit Jahren gepflegte US-freundliche Haltung bedarf leiser Revisionen, ob der Konjunkturperformance bei einer
prekären Strukturperformance (Wachstumstreiber Kredit).
Es mag politisch korrekt gewesen sein, diese Haltungen einzunehmen.
Fakt ist, dass diese Haltungen bezüglich der Strukturdaten ambitioniert waren und sind. Sie sind bezüglich der aus den
Strukturen resultierenden Konjunkturfolgen nicht haltbar.
So ist das mit politischer Korrektheit , sie ist nicht Ziel führend, da sie Partikularinteressen dient und an Finanzmärkten
ultimativ zu der Fehlallokation des Produktionsfaktors Kapital führt! Das ist dann regelmäßig Basis der nächstren Krise.
Das Projekt „One Belt –One Road“ als ein Baustein der zunehmenden Rolle Chinas wird von der EZB implizit goutiert.
Die EZB hat die chinesische Landeswährung in den Korb der Währungsreserven im Gegenwert einer halben Milliarde
Euro aufgenommen.
Damit hält die EZB USD, JPY, Sonderziehungsrechte Gold und nun auch Renminbi als Reserven.
Das ist der zarte Anfang. Wie sangen die Beatles so treffend: „The long and Winding Road“!
Ein freundliches „Danke“ an die EZB – es ist an der Zeit, sich neuen Realitäten zu stellen. Der Blick solitär in den
Rückspiegel, um Zukunft zu generieren, ist nicht mehr angemessen.
Heute tagt der Offenmarktausschuss der Federal Reserve.
Die zweite Zinsangebung im laufenden Jahr steht auf der Agenda. Der mittlere Satz wird von 0,875% auf 1,125%
angehoben werden. Auch das Abschmelzen der Bilanz der Federal Reserve wird ein Thema sein.
In wie weit diese Politik der Federal Reserve passend ist, darf man diskutieren. Die selbsttregenden Kräfte des USWachstums
sind nicht gegeben. Man profitiert in den USA derzeit von der zunehmenden Wachstumsdynamik der
Weltwirtschaft. Das stabilisiert aktuell.
Die Änderung der Zinspolitik erfolgt in der schwächsten Wachstumsperiode seit 2010. Diese Politik kann zu einem
erheblichen Konjunkturrisiko für die USA mutieren.
Ist diese Politik der Federal Reserve darauf ausgerichtet, Handlungsspielräume für den nächsten Abschwung zu
generieren oder ist sie Ausdruck einer Politik gegen die Administration Trump? Das sind die entscheidenden Fragen.
Der ZEW-Index enttäuschte die Marktteilnehmer auf ersten Blick.
Der Sentimentindex sank per Juni von 20,6 auf 18,6 Punkte. Die Prognose war bei 21,5 Zählern angesiedelt.
Der Sentimentindex der Eurozone legte dagegen von 35,1 auf 37,7 Punkte zu.
Der Lageindex in Deutschland stieg von 83,9 auf 88,0 Punkte.
Der Lageindex der Eurozone verbesserte sich von 18,3 auf 20,5 Zähler (Januar noch -0,4!).
Ergo war das deustche und europäische Gesamtbild überwiegend positiv geprägt!
Die Erzeugerpreise waren per Berichtsmonat Mai im Monatsvergleich unverändert. Das entsprach der Prognose. Im
Jahresvergleich stellte sich der Preisanstieg auf 2,4% nach zuvor 2,5%.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des
Unterstützungsniveaus bei 1.0970-1.1000 dreht den Bias zu Gunsten des USD.
Viel Erfolg!