Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
in den vergangenen Wochen gab es reichlich Bewegung an den Märkten: Risiko-Anlagen wie Aktien wurden tendenziell verkauft und in sichere Häfen wie Anleihen und Gold umgeschichtet. Das Edelmetall sprang nach der Lethargie der Vorwochen regelrecht hoch. Ist dies nur als zwischenzeitliche Erholung oder als erster Impuls einer längeren Aufwärtsbewegung zu sehen?
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung von Gold seit September 2018 dargestellt (in US-Dollar je Feinunze, Candlestick-Chart, eine Kerze entspricht einem Tag):
Rückblick: Gold gefangen in der Korrektur
Gold hatte ich an dieser Stelle immer mal wieder beleuchtet. Der langfristige Aufwärtstrend seit September letzten Jahres dürfte Ihnen demnach bekannt sein. Nach den schwachen Vorjahren glänzt das Edelmetall wieder. Die maßgebliche Trendlinie verläuft derzeit bei 1.277 US-Dollar je Feinunze.
In den vergangenen Monaten merkte man von dem übergeordneten Aufwärtstrend allerdings nichts. Gold befand sich seit Februar in einer ausgedehnten Korrektur, welche zäh und hartnäckig verlief. Ausgehend vom Februar-Hoch bei rund 1.340 Dollar ratterte Gold im Verlauf bis auf 1.270 Dollar abwärts. Drei Monate lang hat es gedauert, bis die Korrektur beendet wurde.
Ausbruch auf der Oberseite
Mit dem Sprung über die negative Korrektur-Linie bei 1.285 Dollar konnte Gold den kurzfristigen Abwärtstrend überwinden. Die charttechnische Dreiecks-Formation, welche sich über die vergangenen Monate hinweg ausgebildet hatte, wurde damit nach Norden verlassen. Innerhalb kurzer Zeit lief Gold bis auf das aktuelle Niveau von 1.330 Dollar hoch. So schnell kann es gehen: Das 2019er-Hoch ist bereits wieder in greifbarer Nähe.
Langfristig weiter aussichtsreich
Kurzfristig mag das Edelmetall überkauft sein, mittel- bis langfristig bleibt die Chartampel jedoch auf Grün. Mit dem übergeordneten Aufwärtstrend im Rücken sind weiter steigende Notierungen wahrscheinlich. Erst ein Bruch des langfristigen Aufwärtstrends würde das positive Szenario eintrüben.
Saisonal gute Jahreshälfte beginnt
Interessant ist auch ein Blick auf den typisch saisonalen Verlaufs bei Gold. Natürlich halten sich die Rohstoffe nicht immer sklavisch an das vorgegebene Bild, doch die Ähnlichkeit ist durchaus verblüffend. Typischerweise tendiert Gold im Mai zunächst schwach, erst im Juni beginnt dann die üblicherweise starke Aufwärtsbewegung bis zum Ende des Jahres.
Freundliche Grüße aus Köln
Ihr
Bernd Raschkowski