Trotz der Aussicht auf einen gespaltenen Kongress, der die Wahrscheinlichkeit auf einen großen Stimulus reduziert, sprang der Goldpreis am Donnerstag, als die Auszählung der Stimmen zur Präsidentenwahl in den USA noch voll im Gange war, über den Schlüsselwiderstand aus den Glättungen der letzten 50 und 100 Tage sowie über die seit Mitte August etablierte korrektive abwärts gerichtete Trendlinie bei 1.915 bis 1.920 Dollar. Damit hat das Edelmetall eine positive Weichenstellung vollzogen, die eine Fortsetzung der übergeordneten Aufwärtstrends nahelegt. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Unze Gold die nächste Schlüsselhürde bei 1.980 bis 1.986 Dollar nachhaltig knackt. Der genannte Bereich stellt einen horizontalen Widerstand dar, der sich aus mehreren markanten Hochs und Tiefs zusammensetzt.
Positiv stimmt derweil die Konstellation der technischen Indikatoren: der MACD hat nicht nur ein positives Schnittmuster erzeugt, sondern steht auch kurz vor einer Rückkehr über seine Nulllinie. Der RSI hat eine inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation vervollständigt und signalisiert damit einen baldigen Test des o.g. Schlüsselwiderstands.
Negativ zu interpretieren wäre ein Antesten der Hürde bei 1.980/1.986 Dollar, gefolgt von einem langen oberen Schatten, der in den Folgetagen zu einer Korrektur unter 1.915 Dollar führt. Ein solches Szenario entspräche einem Fehlausbruch auf der Oberseite und kann zu schweren Verlusten in den kommenden Tagen und Wochen führen.