Der Goldpreis hält sich in dem Risk-On Umfeld überraschend stabil. Während die Wall Street auf neue Allzeithochs steigt, zieht das gelbe Metall seine Bahnen oberhalb der psychologisch bedeutenden Marke von 1.500 Dollar. Das überrascht uns vor allem deshalb, weil Gold in der Regel eine negative Korrelation zum Aktienmarkt aufweist. Steigt Gold, fällt die Wall Street - und umgekehrt. Nun scheint zumindest dieses vorerst dieses Marktgesetz ausgehebelt.
Das charttechnische Bild gestaltet sich indes weiterhin neutral bis bullisch. Als Taktgeber gilt noch immer das symmetrische Dreieck, dessen Begrenzungslinien sich bei 1.517 auf der Ober- und 1.487 Dollar auf der Unterseite befinden.
Bullisch bleibt die Ausgangslage daher, da zum einen noch keine relevante Trendlinie nach unten gebrochen wurde und der Goldpreis noch immer oberhalb seiner 90-Tage-Linie bei 1.481 Dollar handelt. Erst ein Rutsch unter Letzteres würde den Weg für eine größere Abwärtsbewegung ebnen, da sich damit auch das symmetrische Dreieck negativ auflösen würde.
Tritt dieses Szenario ein, so müssten Anleger auf ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Ausbruchsniveau bei 1.441 Dollar rechnen. Aus der Höhe der o.g. Chartformation bestünde sogar Spielraum auf 1.380 Dollar.
Geht es für den Goldpreis indes über die obere Begrenzungslinie, so bestünde ein Anschlusspotenzial von gut 100 Dollar. Das würde das gelbe Metall nicht nur über das Jahreshoch befördern, sondern auch über die psychologisch wichtige Marke von 1.600 Dollar.