Der Goldpreis (XAU/USD) ist Ende August an der Marke von 1.560 Dollar gescheitert. In der Spitze war Gold bis auf 1.557 Dollar gestiegen. Dies war der höchste Stand seit April 2013. Nach Gewinnmitnahmen fiel der Goldpreis, wie auch der gesamte Edelmetall-Sektor, in den letzten Wochen jedoch etwas zurück und wurde mit 1.486 Dollar gehandelt. Eine Verschnaufpause war aber ohnehin überfällig gewesen, bevor die Rallye wiederaufgenommen werden kann.
Dass der Bereich von 1.560 Dollar bis 1.584 Dollar nicht gleich im ersten Anlauf nachhaltig überwunden werden konnte, war wenig überraschend. Schließlich stellt sie eine Schlüsselhürde aus einem horizontalen Widerstand aus mehreren markanten Hoch- und Tiefpunkten und dem 61,8% Fibonacci-Retracement des gesamten Abwärtsimpulses vom Rekordhoch bis zum Tief im Dezember 2015 dar.
Mit dem Rückgang unter die 1.500 Dollar-Marke wurde eine kurzfristig negative Weichenstellung vollzogen. Von daher ist aktuell eher mit einer leichten abwärtsgerichteten Korrektur als mit einer dynamischen weiteren Rallye zu rechnen. Auch ein Reduzieren der bestehenden Bestände unter Trading-Aspekten wäre ratsam.
Das legen einem auch die technischen Indikatoren nahe: der MACD steht auf wöchentlicher Basis kurz vor einem negativen Schnittmuster, bleibt aber deutlich oberhalb seiner Nulllinie. RSI und Stochastik kamen aus ihrem überkauften Marktbereich zurück. Das Momentum hat gedreht und unterstreicht damit die korrektiven Ambitionen.
Auf der Unterseite definiert die horizontale Unterstützung bei 1.437,67 Dollar die erste, relevante Unterstützung. Ein Rutsch unter diese Kursmarke dürfte den Goldpreis auf die Schlüsselunterstützung bei 1.392 bis 1.379,56 Dollar befördern, die aus mehreren Fibonacci-Retracements sowie aus den seit 2015 etablierten Aufwärtstrend besteht.
Spätestens hier gilt es über einen prozyklischen Einstieg mit dem Trend nachzudenken. Den Stopp-Loss würde ich bei 1.357 Dollar platzieren.
Ergibt sich auf dem Niveau von 1.392 bis 1.379,56 Dollar eine Stabilisierung, so könnte der Goldpreis nicht nur sein bisheriges Jahreshoch übertreffen, sondern seinen Trend in Richtung 1.614 Dollar und dann 1.654 Dollar fortsetzen.
Das Chartbild tatsächlich eintrüben würde sich dagegen erst bei der Aktivierung des o.g. Stopp-Losses bei 1.357 Dollar. Ein Test der 200-Wochen-Linie bei akt. 1.277,61 Dollar wäre wohl die Konsequenz. Im Extremfall könnte Gold die Jahrestiefs 2018 und 2017 bei 1.190 bis 1.150 Dollar testen.
Das ist aber die mein Basisszenario. Vielmehr sehe ich die Möglichkeit, Gold auf dem Niveau von 1.392 bis 1.379,56 Dollar zu kaufen. Falls sich bereits zuvor eine Stabilisierung ergibt, dann schlage ich auch gerne schon früher zu.
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