Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1668 (07.38 Uhr), nachdem der
Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1595 im europäischen Geschäft
markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 111.24. In der Folge
notiert EUR-JPY bei129.80. EUR-CHF oszilliert bei 1.1438.
Einmal mehr hat sich die normative Kraft des Faktischen zumindest in bedeutenden
Teilen der westlichen Welt durchgesetzt, denn in der heutigen arbeitsteiligen Welt
wäre die Durchsetzung der US-Handelspolitik mit Zollerhöhungen am Ende nur ein
Pyrrhussieg der USA, der den USA selbst massiv ökonomisch geschadet hätte. Die
Warnungen der US-Unternehmerverbände klingen imposant nach.
Die USA und Mexiko haben ein neues Handelsabkommen vereinbart. Dieses
Abkommen stellt als Nachfolgeinstrument des Nafta-Abkommens einen
Kompromiss dar. Das ist für beide Seiten sensibel und Ziel führend.
Gleichzeitig ist dieses bilaterale Abkommen auf ersten Blick ein Affront gegen
Kanada. Mexiko mahnte, auch Kanada in das Nachfolgeinstrument des NaftaFreihandelsabkommens
einzubeziehen.
Die notwendigen Gespräche würden jetzt auch geführt. Ein US-Regierungsvertreter
sagte, die kanadische Außenministerin werde zu Gesprächen erwartet. Es bestehe
die Hoffnung auf ein zeitnahes Handelsabkommen mit Kanada.
Fakt ist, dass Donald Trump wieder ein Wahlversprechen gehalten hat. Nafta ist
Geschichte. Neue Abkommen stehen auf der Agenda. Die USA konnten ihre
Position etwas verbessern. So wird beispielsweise der Anteil von US-Komponenten
im mexikanischen Automobilbau von 62,5% auf 75% erhöht.
Auch im Handelsstreit mit der EU wird verbal abgerüstet. Bundeskanzlerin Merkel
und US-Präsident Trump wollen sich laut Angaben Washingtons (nach einer
Telefonkonferenz) für eine Entschärfung des Handelsstreits einsetzen.
In der Folge nimmt Risikofreude an den Märkten zu!
Es bleiben aber die Handelskonflikte mit China, Russland, der Türkei und dem Iran
voll intakt. Hier fehlt es an Entspannungssignalen.
Es wird implizit erkennbar, dass es in diesen Fällen primär um geopolitische und
weniger um handelspolitische Interessen der USA geht.
Die aktuell umgesetzte US-Geopolitik verstößt gegen die Normen des
internationalen Vertragsrechts und die Regeln des internationalen Organigramms
(u.a. WTO).
Daher ist die Weltgemeinschaft ex USA hinsichtlich der Erhaltung der
Selbstbestimmung und der Vermeidung einer Subordination unter US-Interessen
und US-Recht gefordert, diese US-Politik auch nicht nur in Ansätzen zu tolerieren.
Nulltoleranz gilt auch gegenüber zukünftigen Ambitionen in der so genannten
-Change des so genannten Westens, die nicht im Einklang mit
internationalen Rechtsnormen steht.
Man sollte aus den eklatanten Fehlern (Regime-Change) der Vergangenheit lernen,
die übrigens die Flüchtlingsströme in Richtung Europa (und nicht USA!) erst in der
aktuellen Form forcierten.
Konjunkturdaten:
Der deutsche IFO-Index setzte per Berichtsmonat August mit einem nicht
erwarteten Anstieg von 101,7 auf 103,8 Punkte (Prognose 101,9) positive Akzente
(Höchstwert seit Februar 2018).
Der Lageindex legte von 105,4 auf 106,4 Zähler zu, während der Erwartungsindex
von 98,2 auf 101,2 Punkte anzog. Letzterer Wert markierte den höchsten Stand seit
Januar 2018.
Der Chicago Fed National Activity Index sank per Juli deutlich von 0,48 (revidiert
von 0,43) auf 0,13 Punkte.
Fazit:
Positiv überraschende Daten aus der Eurozone und schwächere Daten aus den USA
bieten dem Euro gegenüber dem USD fundamentale Unterstützung.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD
favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1270 1.1300
neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
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