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Heizöl und Benzin: Es bahnen sich noch viel höhere Preise an

Veröffentlicht am 15.06.2022, 06:24
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31
  • Rohöl verdaut weiterhin die Höchststände von Anfang März
  • Benzin- und Heizöl-Preise erreichen Rekordniveaus
  • Crack-Spreads signalisieren eine robuste Nachfrage
  • Neue Allzeithochs für Brent und WTI absehbar

Im April 2020 brachen die nächstgelegenen Ölfutures unter die Nullmarke ein und markierten bei Ablauf des entsprechenden NYMEX-Futures mit -40,32 USD ein Rekordtief. Der Abstieg in den negativen Bereich resultierte aus der Angst der Händler, den Energierohstoff nicht mehr lagern zu können. Bei WTI handelt es sich um landbasiertes Rohöl mit einem Lieferpunkt in Cushing, Oklahoma.

Zur gleichen Zeit verbilligten sich die Futures auf Brent auf 16 USD für ein Fass. Brent dient vor allem für Herstellung von Kraftstoffen. Dennoch sank der Preis für die Nordseesorte Brent auf den niedrigsten Stand in diesem Jahrhundert, als die globale Pandemie die Nachfrage nach Rohöl einbrechen ließ.

Seit den Tiefstständen im April 2020 sind WTI und Brent stetig gestiegen und beendeten 2021 auf 75,21 USD bzw. 77,78 USD je Barrel. Im Jahr 2022 stiegen die Preise nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sprunghaft an. Die US-Energiepolitik zur Bekämpfung des Klimawandels hat die Kontrolle über die Ölpreise an die OPEC+ abgegeben, wobei die Produktionsentscheidungen nun von Moskau und Riad getroffen werden.

Rohöl wurde im Jahr 2022 zu einem politischen Instrument, als aufgrund der Sanktionen gegen Russland und der russischen Vergeltungsmaßnahmen Öl zu einem geopolitisch heißen Eisen wurde. Nachdem die Saudis jahrelang unter den niedrigen Preisen gelitten haben, die auf die steigende Schieferölproduktion in den USA zurückzuführen sind, springen sie nun zusammen mit den Russen auf die Preis-Hausse auf. Saudi-Arabien benötigt einen Preis von 80 USD pro Barrel für einen ausgeglichenen Staatshaushalt. Bei einem Preis von mehr als 120 USD pro Barrel sind die Einnahmen phänomenal. Saudi Aramco (TADAWUL:2222) hat vor kurzem Apple (NASDAQ:AAPL) als das börsennotierte Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung abgelöst. Aramco wird an der saudischen Börse gehandelt.

Während der Rohölpreis den höchsten Stand seit 2008 erreicht hat, drohen nun auch die Preise für Ölprodukte neue Höchststände zu erklimmen.

Rohöl verdaut weiter die Höchststände von Anfang März

Anfang März kletterten die nahegelegenen WTI-Rohöl-Futures über die Marke von 130 USD pro Barrel, während die Brent-Futures fast 140 USD pro Barrel erreichten.

WTI Monatschart

Quelle: Barchart

Der Chart zeigt die Rallye von Anfang März, in deren Verlauf die an der NYMEX gehandelten Rohöl-Futures auf 130,50 USD je Barrel zulegten. Nach einer Korrektur unter die 100 USD-Marke im März, April und Mai lag der Preis am 8. Juni wieder über 120 USD.

Brent Monatschart

Quelle: Barchart

Die Öl-Futures der Sorte Brent markierten Anfang März mit 139,13 USD ihren Höchststand. Im März und April folgte eine Korrektur unter die 100-USD-Marke, ehe sich der Preis des aktiven August-Kontrakts am 8. Juni der Marke von 123 USD näherte.

Der Rohölpreis korrigierte und hat den Anstieg auf den höchsten Stand seit 2008 verarbeitet. Auf dem höchsten Stand seit 14 Jahren hat sich der Preis für Rohöl konsolidiert.

Benzin- und Heizölpreise erreichen Rekordhöhen

Obwohl Rohöl kein neues Rekordhoch erzielte, erreichten die Preise für Ölprodukte neue Höchststände.

Benzin Monatschart

Quelle: Barchart

Vor 2022 hatte der Terminkurs für Benzin im Großhandel mit 3,6310 USD je Gallone im Jahr 2008 sein Allzeithoch erreicht. Der jüngste Höchststand wurde im Juni 2022 mit 4,3260 USD registriert, und mit über 4,20 USD am 8. Juni liegt der Benzinpreis nach wie vor deutlich über dem bisherigen Höchststand von 2008.

Heizöl-Futures gelten als Stellvertreter für andere Destillate, einschließlich Jet- und Dieselkraftstoffe.

Heizöl Monatschart

Quelle: Barchart

Vor 2022 hatte der Markt für Heizöl-Futures im Jahr 2008 mit 4,1586 USD für eine Gallone im Großhandel seinen Höhepunkt erreicht. Im April 2022 war der Preis auf 5,2217 USD je Gallone geklettert. Und am 8. Juni kostete Heizöl mit mehr als 4,32 USD immer noch mehr als 2008.

Crack-Spreads signalisieren eine robuste Nachfrage

Die Crack-Spreads spiegeln das Verarbeitungsgefälle bei der Raffination eines Barrel Rohöls zu den täglich direkt oder indirekt verbrauchten Produkten wider. Autofahrer kaufen Benzin an der Zapfsäule, und Einkäufer kaufen Produkte, die von mit Dieselkraftstoff betriebenen LKW zum Endverbraucher gebracht werden. Reisende (NYSE:TRV) sitzen in Flugzeugen, die mit Kerosin, einem Destillatprodukt, betrieben werden. Die Crack-Spreads sind ein Echtzeit-Indikator für die Nachfrage nach Erdölprodukten und Erdöl, dem Ausgangsmaterial für den Raffinationsprozess.

Crack-Spreads Quartalschart.

Quelle: CQG

Der vierteljährliche Chart zeigt den Anstieg des Benzin-Crack-Spreads auf ein Rekordhoch, als er im Juni 61,95 USD erreichte. Mit mehr als 55 USD je Barrel am 8. Juni lagen die Raffineriespannen für Benzin weiterhin über dem bisherigen Rekordhoch von 45,40 USD im Jahr 2013.

Gasoline Crack-Spreads Quartalschart.

Quelle: CQG

Aus dem Chart des Crack Spreads für Heizöl (Destillate) geht hervor, dass dieses Produkt im Mai bis auf 74,05 USD gestiegen ist und zum 8. Juni weiterhin über 60 USD pro Barrel lag. Das bisherige Rekordhoch datiert aus dem Jahr 2012 mit 45,12 USD pro Barrel.

Die Entwicklung der Preise für Erdölprodukte und der Raffineriesspreads beweist, dass die Nachfrage nach dem traditionellen Energierohstoff im Juni 2022 boomt.

Neue Allzeithochs für Brent und WTI schon in Sicht

Da Rohöl der wichtigste Rohstoff für Benzin und Destillate ist, führen steigende Produktpreise zu einem Aufwärtsdruck auf die Mineralölpreise.

Das Aufwärtsziel für den NYMEX WTI-Rohölmarkt liegt mit dem Hoch vom Juli 2008 bei 147,27 USD, das Ziel für Brent liegt knapp darüber bei 147,50 USD pro Barrel. Die Produkt- und Crack-Spread-Preise kündigen neue Höchststände auf dem Ölmarkt an.

Im April 2020 fiel der NYMEX-Rohölpreis auf ein Rekordtief und wurde sogar im negativen Bereich gehandelt. Noch vor Ende 2022 könnte der Terminmarkt um 200 USD oder mehr über dem Tiefstand vom April 2020 ein neues Rekordhoch erreichen. Die Brent-Futures fielen mit 16 USD pro Barrel auf den niedrigsten Stand in diesem Jahrhundert, als WTI ins Minus rutschte. Die WTI-Preise haben den jüngsten Höchststand vom März 2022 bereits hinter sich gelassen und könnten in den kommenden Wochen und Monaten noch weiter ansteigen.

So gelingt der Einstieg: USO und BNO

Der unmittelbarste Weg zu einer Risikoposition auf dem Ölmarkt führt über Futures und Futures-Optionen. Die Sorte WTI wird an der NYMEX der CME gehandelt, die Sorte Brent an der Intercontinental Exchange. Zwei ETFs bieten eine interessante Alternative für Anleger, die am Rohölmarkt mitmischen möchten, ohne sich an die Futures-Märkte zu wagen. Der United States Oil Fund (NYSE:USO) und der United States Brent Oil Fund (NYSE:BNO) tendieren dazu, sich kurzfristig ähnlich wie der Energierohstoff auf und ab zu bewegen. Ich bevorzuge diese Produkte für kurzfristige Positionen, nicht aber für ein langfristiges Investment, denn USO und BNO tun sich schwer in Märkten, die in einer Backwardation handeln, wo die Preise für Futurekontrakte niedriger sind als aktuelle Kassapreise. Die Rollphasen auf dem Ölmarkt verzerren den ETF.

Hier die wichtigsten Fakten zu USO und BNO:

  • Beim Stand von 91,27 USD am 8. Juni verwaltete der USO ein Vermögen (AuM) von 3,342 Mrd. USD. Der ETF wird täglich im Durchschnitt mit über 3,648 Millionen Aktien gehandelt und erhebt eine Verwaltungsgebühr von 0,83 %.
  • Mit 35,98 USD am 8. Juni hatte der BNO ein verwaltetes Vermögen (AuM) von 380,543 Mio. USD. BNO handelt durchschnittlich über 910.000 Aktien pro Tag und erhebt eine Verwaltungsgebühr von 1,13 %.

Die börsengehandelten Fonds USO und BNO sind kurzfristige, nicht gehebelte Instrumente, die den Rohölpreisen der Sorten WTI und Brent folgen. Die Preise für Ölprodukte und Crack-Spreads lassen für den Ölmarkt im Jahr 2022 neue Höchststände erwarten. Das Risiko von Kurskorrekturen nahm mit steigenden Kursen zu, so dass Käufe bei Kursschwäche der optimale Ansatz sein könnten.

Aktuelle Kommentare

Abgesehen davon kann man nicht einerseits jammern,dass die Welt in eine globale Rezession stürzen wird und andererseits von weiter steigendem Ölbedarf ausgehen…zumal niemand vorhersagen kann,wie sich der Ukrainekrieg in den kommenden Monaten entwickelt…könnte ein kompletter Gamechanger werden,den aktuell offenbar niemand so richtig auf dem Schirm hat.
Guter Artikel…Bin dennoch seit gestern WTI und Chevron short,da charttechnisch eigentlich klar sein sollte,dass WTI zunächst einmal eine scharfe Korrektur fährt…und somit auch die Ölgesellschaften.
Sehr sehr schön geschrieben, die Berichte von A.H. haben immer eine sehr hohe und fundierte Qualität….. eine Frage bleibt offen; was könnte zu „erstens kommt es anders und zweitens als man denkt“ führen? Eigentlich nur, dass man die OPEC+ kappt und Saudi Arabien zum kompletten Aufdrehen zwingt….. oder dass es urplötzlich eine gesichtswahrende Entspannung in der Ukraine gibt…… beide Wahrscheinlichkeiten kleiner 5%
mit dem Aufdrehen ist es nicht getan. Die Infrastruktur dahinter ist bereits am Anschlag.
Gesichtswahrend für wen?🤔
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