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IFO: 18% der Selbstständigen bangt um wirtschaftliche Existenz

Veröffentlicht am 19.11.2024, 08:33
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Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0592 (05:28 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0533 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 154,36. In der Folge notiert EUR-JPY bei 163,49. EUR-CHF oszilliert bei 0,9358.

Märkte: Keine klaren Signale, Frankreich mit Rekord bei Importen russischen LNGs

Am Finanzmarkt sind keine klaren Signale erkennbar. Vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Wendungen und daraus ableitbaren Chancen, aber auch Verwerfungen, zeigt sich nach initialer Risikobereitschaft pro "Trump Deals" Nüchternheit und Orientierungssuche.

Das G-20 Treffen in Rio de Janeiro belegte die Spaltung zwischen dem Westen und dem Globalen Süden. Geopolitisch hat der Globale Süden die herrenhafte Dominanz des Westens erkennbar satt.

Zu viele ungesühnte Völkerrechtsbrüche, offene und verdeckte Lügen und Eingriffe in Souveränität dritter Staaten haben die Glaubwürdigkeit und Wertebasierung des Westens zu stark untergraben. Exkurs: Gestern wartete Bloomberg mit dieser Meldung auf: "France LNG Imports From Russia Hit Record with German Help".

Kommentar: Deutschland kann Symbolpolitik, kann aber nicht auf russische Energiemoleküle verzichten. Anlandung russischen LNGs in Spanien, Belgien und Frankreich zum Weiterverkauf an Deutschland ist offensichtlich in Ordnung, Brunsbüttel ist für die Regierung "No Go". Damit wirdder Standort nicht attraktiver und Energie für Bürger und Unternehmen teurer. Andere Länder handeln interessenorientiert. Haben deutsche Bürger und Unternehmen durch diese Politik Berlins Vor- oder Nachteile? Wendet man so Schäden für dieses angeschlagene Land ab?

Aktienmärkte: Late Dax -0,51%. EuroStoxx 50 -0,34%, S&P 500 +0,45%, Dow Jones -0,06%, US Tech 100 +0,73%.

Aktienmärkte in Fernost Stand 05:55 Uhr: Nikkei (Japan) +0,85%, CSI 300 (China) -0,42%, Hangseng (Hongkong) +0,33%, Sensex (Indien) +1,12% und Kospi (Südkorea) +0,30%.

Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,37% (Vortag 2,35%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,41% (Vortag 4,44%) abwirft.

Devisenmärkte: Der USD (EUR +0,0057) verlor gegenüber dem EUR im Eröffnungsvergleich an Boden. Gold (+32,20 USD) und Silber (+0,65 USD) setzten die Stabilisierung gegenüber dem USD vor dem Hintergrund der Kursverluste des USD am Devisenmarkt fort.

Bitcoin konnte im 24 Stundenvergleich um 1,11% zulegen (aktuell 91.529 USD).

IFO: 18% der Selbstständigen bangt um wirtschaftliche Existenz

Das Geschäftsklima für die Selbstständigen und Kleinstunternehmen hat sich laut IFO-Umfrage im Oktober zum dritten Mal in Folge verschlechtert. Das Barometer sank auf -22,0 Punkte, nach -21,4 Zählern im September. Die Befragten beurteilten ihre laufenden Geschäfte schlechter. Ihre Erwartungen für die kommenden Monate fielen etwas weniger skeptisch aus. 18% der Unternehmen befürchten, ihr Geschäft aufgeben zu müssen. Ein Jahr zuvor lag der Anteil bei 16,5%. Der Hauptgrund für die negative Entwicklung sieht das Wirtschaftsforschungsinstitut in fehlenden Aufträgen.

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Kommentar: Das Bild in der Wirtschaft wird täglich prekärer. Sind Reaktionen erkennbar oder werden Parteiinteressen völlig losgelöst von den Problemlagen dieses Landes in den Vordergrund gestellt und politisch und medial gelebt? Jeden Tag wird das Land blutleerer!

Statistisches Bundesamt: Erneut weniger Baugenehmigungen für Wohnungen

Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland ist im September um 23,1% oder 4600 im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 15.300 eingebrochen. Von Januar bis September wurden damit 157.200 Wohnungen genehmigt und damit 19,7% oder 38.500 weniger als ein Jahr zuvor. Das aktuelle Niveau der Baugenehmigungen entspricht rund 200.000 neugebauten Wohnungen pro Jahr (offizielles Ziel 400.000).

Bei Einfamilienhäusern fiel der Rückgang der Baugenehmigungen in den ersten neun Monaten des Jahres am stärksten aus: Hier gab es einen Einbruch von 25,7% auf 28.300. Bei Zweifamilienhäusern wurde ein Minus von 13,0% auf 9700 verzeichnet. Bei den Mehrfamilienhäusern verringerte sich die Zahl der Zusagen um 21,7% auf 82.400 Wohnungen.

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Kommentar: Die Lage ist prekär. Die Zahl der Baugenehmigungen stehen auf den Niveaus der Folgen der Lehman-Pleite im Jahr 2010! . Was muss noch passieren, dass Berlin Politik für die Bürger, für die Unternehmen und für den Standort macht? Wie voll ist das Maß? Hat es je eine solche Politik seit 1949 gegeben?

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Handelsbilanzüberschuss legt im Monatsvergleich zu

Die Handelsbilanz wies in der saisonal bereinigten Fassung per Berichtsmonat September einen Überschuss in Höhe von 13,6 Mrd. EUR nach zuvor 10,8 Mrd. EUR (revidiert von 11,0 Mrd. EUR).

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Schweiz: Positive Performance der Industrieproduktion hält vermindert an

Die Industrieproduktion der Schweiz nahm per 3. Quartal 2024 im Jahresvergleich um 3,5% nach 7,0% (revidiert von 7,3%) per 2.Quartal 2024 zu.

UK: Hauspreise weiter im "grünen" Bereich

Gemäß "Rightmove" nahmen die Hauspreise in Großbritannien per November im Jahresvergleich um 1,2% nach zuvor 1,0% zu.

USA: Stimmung legt am Immobilienmarkt zu

Der NAHB Housing Market Index stellte sich per Berichtsmonat November auf 46 Punkte (Prognose 43) nach zuvor 43 Zählern. Es ist der höchste Indexstand seit April 2024.

Kanada: Neubaubeginne legen zu

Die Neubaubeginne lagen in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung per Berichtsmonat Oktober bei 240.800 (Prognose 240.000) nach zuvor 223.400. die Varianz der Werte bewegt sich in der Norm der letzten Jahre.

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überschreiten der Widerstandszone bei 1.0800 – 1.0830 negiert dieses Szenario.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe

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