Dass die Börse zukünftige Perspektiven in den aktuellen Kursen antizipiert, konnte man zum Wochenbeginn sehr schön bei Infineon (DE:IFXGn) sehen. Dabei hatte der Chiphersteller eigentlich nichts Gutes zu melden, doch die Anleger blicken über die aktuellen Probleme hinaus.
Denn für das dritte Quartal stellt das Unternehmen signifikante Umsatzeinbußen in Aussicht. Konkret soll es um Ausfälle in einem hohen zweistelligen Millionen-Betrag gehen, die im Berichtsquartal per Ende 30. Juni wegfallen. Hintergrund hier: Wegen eines schweren Wintersturms hatte man Mitte Februar die Produktionsstätte im texanischen Austin stilllegen müssen. Das, so Infineon, könne man vorerst nicht aufholen. Denn, und das ist nun die gute Nachricht, die Nachfrage nach den entsprechenden Halbleitern bleibt weiterhin extrem hoch und es sind jetzt mit dem angekündigten Hochfahren der Produktion in Austin keine zusätzlichen Kapazitäten übrig, um die Ausfälle nachzuarbeiten.
Was macht die Börse daraus? Sie applaudiert und schickte die Aktie am Montag um rund 4,7 Prozent nach oben. Denn Infineon hat gleichzeitig erklärt, dass man für das gesamte Geschäftsjahr bei seiner Umsatzerwartung bleibt. Diese geht von rund 10,8 Milliarden Euro +/-5 Prozent aus. Dies entspräche zum Vorjahr ein Plus von durchschnittlich 26 Prozent.
Unter dem Strich hat Infineon nun auch seine Charttechnik wieder sichtbar verbessern können mit dem frisch erfolgten Break der 50-Tage-Linie. Ganz grundsätzlich hat das Unternehmen trotz der jüngsten Marktturbulenzen seinen immerhin schon seit März 2020 bestehenden Aufwärtstrend weiter bestätigt und die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass das auch auf absehbare Zeit so bleibt. Insofern ist Infineon immer noch ein attraktives Investment.