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Berichtet zum Q4 2018 am Donnerstag, dem 24. Januar, nach Börsenschluss in den USA
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Umsatzerwartung: 19,01 Mrd USD
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GpA-Erwartung: 1,22 USD
Intels (NASDAQ:INTC) Ergebnis zum 4. Quartal, das heute noch erscheinen wird, sollte belegen, dass der größte Chiphersteller der Welt sich in einer guten Position befindet, um einem starken Rückgang der Nachfrage zu widerstehen, etwas, das die meisten seiner Wettbewerber in extreme Schwierigkeiten bringen würde. Die diversifizierten Produktlinien des Unternehmens, das Chips für die größten Technologiekonzerne der Welt herstellt, die in einer breiten Palette von Geräten wie PCs und Smartphone genutzt werden—könnten dem Halbleiterriesen dabei helfen, 2018 zu einem seiner besten Jahre zu machen.
Im vergangenen Quartal hat sich Intel auf höherpreisige Produkte für PCs und Server konzentriert, zu einem Zeitpunkt, an dem die Nachfrage von Smartphone-Herstellern nachließ. Diese Strategie macht es Intel wahrscheinlich im vierten Quartal möglich, einen 12 prozentigen Anstieg des Umsatzes auf 19,01 Mrd USD zu berichten und auch einen Gewinnanstieg von 13% auf 1,22 USD die Aktie, so der Durchschnitt der Analystenschätzungen.
Intels dominante Position in der Industrie, die sich einem zyklischen Abschwung gegenübersieht, hat in den letzten sechs Monaten auch seinen Aktienkurs gegenüber den Anteilen der Konkurrenz davonziehen lassen. In der Tat war Intel einer der besten Werte aus dem Sektor, seit es am 25. Oktober sein Ergebnis vom dritten Quartal vorstellte. Seitdem hat die Aktie rund 13% an Wert gewonnen.
Dennoch bleibt die Schlüsselfrage für Investoren und Analysten, kann Intel diese überdurchschnittliche Entwicklung in 2019 fortsetzen. Wir glauben, dass dieses Jahr ein schwieriges für die Industrie werden wird und auch für Intel, was die Investoren veranlassen sollte, ihre Erwartungen zu mäßigen.
Schwächere Nachfrage
Der Bullenmarkt im Halbleiterbereich der vergangenen Jahre wurde von neuen Feldern der digitalen Wirtschaft befeuert, wie der explodierenden Nutzung von Smartphones, Cloudcomputing, gewaltigen Investitionen in Datenzentren durch die größten Technologieunternehmen der Welt und der Nutzung von Chips im Kryptomining. Die Nachfrage nach Speicherchips war derart stark, dass die Kurse von Intels Konkurrenten Nvidia (NASDAQ:NVDA) und Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) durch die Decke geschossen war.
Aber dieses Bild ändert sich rasant. Die Nachfrage der Smartphone-Hersteller hat für diesen Zyklus einen Höhepunkt erreicht und begonnen abzuflauen. Dieser Abschwung hat schon jetzt viele der Wettbewerber Intels stark getroffen. Und als das Umfeld sich verschlechtert, wird es auch für Intel schwierig werden, weiter dem Trend zu trotzen.
Hinzu kommt, dass sollten die Unwägbarkeiten für die globale Konjunktur fortbestehen und die Vereinigten Staaten und China es nicht schaffen, ihren Handelskonflikt zu lösen, dann sehen wir nicht, dass Unternehmen wie Google (NASDAQ:GOOGL) und Amazon (NASDAQ:AMZN), zwei der größte Käufer von Technologie in der Welt, mehr Geld in ihre Datenzentren oder Cloudcomputing stecken werden.
Auf der PC-Seite, die Produktionsengpässe, die in 2018 halfen, die Chippreise hoch zu halten, werden sich wahrscheinlich entspannen, zum Teil weil Intel Ende letzten Jahres seine Kapitalausgaben erhöhte, um neue Kapazitäten zu schaffen. Die Nachfrage nach PCs lässt zudem nach. Die Auslieferungen fielen weltweit im vierten Quartal um 4% im Jahresvergleich, nachdem es zuvor zwei Quartale mit Wachstum gegeben hatte, berichtete Gartner.
Zu diesen zyklischen Faktoren kommt hinzu, dass der Wettbewerb härter wird. Die Chipherstellung ist eine Industrie, bei der es darauf ankommt, die kleinsten, effizientesten und mächtigsten Chips in größtmöglicher Zahl zu produzieren. Intels größte Bedrohung im Wettbewerb kommt jetzt von dem Halbleiterhersteller Taiwan Semiconductor Manufacturing (NYSE:TSM), der rasch Marktanteile gewinnt.
Zu einem Zeitpunkt im vergangenen Quartal überholte TSM Intel sogar in puncto Marktwert, auch wenn sich das jetzt wieder umgekehrt hat. Auch hat Amazon, der größte Spieler Cloudcomputingmarkt vor kurzem angekündigt, er wolle seinen ersten selbst entwickelten Serverprozessor von Taiwan Semiconductor herstellen lassen.
Fazit
Angesichts dieser Bedrohungen, sehen wir nicht, dass die Intel-Aktie in 2019 einen weiteren Kursrekord erreichen wird. Trotzdem bleibt die Aktie unser Favorit in der Industrie.
Seine gut verteidigte Wettbewerbsposition und seine massiven Ausgaben für Forschung und Entwicklung sprechen für Intel. Mit seiner Ertragsperle des PC-Geschäfts und einer soliden Dividendenrendite von 2,49%, ausgehend vom gestrigen Schlusskurs von 47,94 USD, ist es eine gute Langzeitanlage. Allerdings denken wird, dass ein guter Einstieg für langfristig orientierte Anleger erst bei einem Kurs von unter 40 USD gegeben wäre.
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