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Ist Apple ein Top-Kauf vor den Quartalszahlen?

Veröffentlicht am 04.05.2023, 06:41
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AAPL
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  • Der Ausblick auf den Umsatz und den Gewinn pro Aktie für das 2. Quartal 2023 lässt einen Rückgang erwarten, was die Anfälligkeit der iKonzerns gegenüber dem schwierigen makroökonomischen Umfeld deutlich macht
  • Dennoch könnten der Cash-Bestand des Unternehmens und die niedrigen EPS-Erwartungen die Aktie kurzfristig höher treiben
  • Lassen Sie uns mit InvestingPro einen genaueren Blick auf die Finanzzahlen des iPhone-Bauers werfen
  • Nachdem eine Welle von besser als erwarteten Finanzergebnissen im Tech-Bereich dem S&P 500 zu seinem besten Monat seit Januar verholfen hat, könnte das größte Unternehmen der Welt, Apple (NASDAQ:AAPL), den entscheidenden Moment einläuten, auf den der Markt seit geraumer Zeit wartet.

    Der iPhone-Bauer wird heute seine Ergebnisse für das 2. Quartal 2023 nachbörslich bekannt geben. Analysten rechnen mit einem Umsatzrückgang von 4,6 % und einem Rückgang des Gewinns je Aktie um 6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

    Diese Erwartungshaltung macht deutlich, dass auch Apple beim Gegenwind durch das derzeitige schwierige makroökonomische Umfeld Federn lassen muss. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem Apple die Markteinführung seiner neuesten iPhone-Modelle vorbereitet, die voraussichtlich im Hochpreis-Segment angesiedelt sein werden.

    Während sich der Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank dem Ende nähert, ohne dass sich kurzfristig eine Wende abzeichnet, werden die Auswirkungen anhaltend höherer Kapitalkosten auf die finanzielle Gesundheit großer globaler Unternehmen für die Vorhersage der Marktentwicklung von entscheidender Bedeutung sein.

    Wir wollen an dieser Stelle die Finanzdaten von Apple mit unserem InvestingPro-Tool genauer unter die Lupe nehmen, um den aktuellen Status und die Aussichten besser zu verstehen. Die Leser können dies für praktisch jedes Unternehmen auf dem Markt tun, indem sie einfach diesem Link folgen.

    Die Finanzdaten

    Regelmäßige Anwender von InvestingPro wissen bereits, dass Apple in den letzten 90 Tagen neunzehn negative Revisionen der EPS-Erwartungen über sich ergehen lassen musste und nur zehn positive. Daher reflektieren die Erwartungen der Analysten eine größere Wahrscheinlichkeit einer negativen als einer positiven Überraschung für heute.

    Apple EPS-Erwartungen

    Quelle: InvestingPro

    Einer der Hauptgründe für diese Korrekturen ist, dass sich die Verlangsamung der Konsumentenausgaben negativ auf das Umsatzwachstum von Apple ausgewirkt hat. Trotz der starken finanziellen Performance des Unternehmens in den letzten Jahren wächst die Sorge, dass hochpreisige Produkte in einer schwächeren Wirtschaft für die Verbraucher an Attraktivität verlieren könnten.

    Apple: Umsatzwachstum

    Quelle: InvestingPro

    Darüber hinaus könnte eine eventuell nur bescheidene Entwicklung bei verbrauchernahen Diensten wie Apple Music und TV+ die Fähigkeit des iKonzerns einschränken, die Wachstumsraten in seinem Dienstleistungssegment zu verbessern.

    Deshalb signalisiert InvestingPro, dass das Unternehmen mit einer recht üppigen Prämie gehandelt wird. Laut den Berechnungen des Tools notiert die Apple-Aktie derzeit etwas mehr als 11 % über ihrem fairen Wert für die nächsten 12 Monate.

    Apple - fairer Wert

    Quelle: InvestingPro

    Auf der anderen Seite konnte das Riesenunternehmen seine Gewinnspannen weiter ausbauen und profitierte dabei von der Kombination aus höherer Inflation und einer immer noch robusten Wirtschaftstätigkeit.

    Bruttogewinnmarge von Apple auf Quartalsbasis

    Quelle: InvestingPro

    Das obige Diagramm zeigt eine der Kennzahlen, die Anleger bei der Bewertung der Performance des letzten Quartals nach der heutigen Veröffentlichung der Unternehmenszahlen wohl am sorgfältigsten unter die Lupe nehmen sollten. Eine Verringerung der Gewinnspannen von Apple könnte ein Hinweis darauf sein, dass die US-Wirtschaft mit Volldampf auf ein Stagflationsszenario zusteuert.

    Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Bewertung der Finanzkraft von Apple. Während die Kennzahlen für die Rentabilität, das Kursmomentum und den Cashflow positiv blieben, zeigt der relative Wert eine deutliche negative Tendenz, was bedeutet, dass das Unternehmen derzeit zu teuer sein könnte.

    Der Grund dafür ist ein höheres EV/EBITDA (Verhältnis von Unternehmenswert zu Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) und PB/ROE (Kurs-Buchwert-Verhältnis zu Eigenkapitalrendite).

    Apple EV-EBITDA (Invertiert)

    Quelle: InvestingPro

    Apple PB/ROE (invertiert)

    Quelle: InvestingPro

    Insbesondere die Cashflows des Unternehmens sind seit Ende 2021 aufgrund höherer Zinssätze tendenziell rückläufig.

    Apple Cash-Flows (12 Monate - historisch)

    Quelle: InvestingPro

    Auf der anderen Seite bleibt Apple auch weiterhin das reichste Unternehmen der Welt, was die Bargeldreserven angeht, mit rund 54 Mrd. USD an Nettobarmitteln. Während der Bargeldbestand schrumpft, erwarten die Anleger, dass der anstehende Gewinnbericht von Apple eine Genehmigung für höhere Aktienrückkäufe und Dividendenausschüttungen mit sich bringen könnte, was die Aktie kurzfristig nach oben treiben könnte.

    Darüber hinaus hat Apple Maßnahmen ergriffen, um von dem derzeitigen Hochzinsumfeld zu profitieren. Beim Ansturm auf das neue hochverzinsliche Sparkonto des Unternehmens wurden Berichten zufolge in den ersten vier Tagen 1 Mrd. USD eingezahlt.

    Darüber hinaus ist das EBITDA des Unternehmens seit dem Erreichen des Höchststandes im September letzten Jahres im Aufwind.

    Und schließlich könnte die vom Unternehmen forcierte Expansion in Indien zwar erst nach einiger Zeit Früchte tragen, doch stellt sie eine Möglichkeit für weiteres Wachstum dar, mit dem das 28-fache Kurs-Gewinn-Verhältnis des Unternehmens länger aufrechterhalten werden könnte.

    KGV von Apple

    Quelle: InvestingPro

    Fazit

    Apple ist zwar nach wie vor ein sicherer Hafen für Ihr Geld, aber aufgrund der hohen Prämie und der schrumpfenden Gewinnspannen würde ich die Aktie nicht als spannende Kaufgelegenheit bezeichnen. Sofern die US-Notenbank nicht überraschend ihre Geldpolitik ändert, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die Finanzlage des Unternehmens zusammen mit der Gesamtwirtschaft noch weiter eintrübt, was den Anlegern in Zukunft eine attraktivere Einstiegsmöglichkeit bieten könnte.

    Dennoch bin ich der Meinung, dass Apple aufgrund seiner Stabilität, seines extrem loyalen Kundenstamms und seines enormen Bargeldbestands für jedes Portfolio ein interessanter Kandidat ist. Sollte die US-Wirtschaft tatsächlich in eine tiefe Rezession abrutschen, könnte sich Apple erneut als eines der besten Unternehmen für diejenigen erweisen, die sich zu günstigeren Kursen in ein Qualitätsunternehmen einkaufen wollen. In den letzten Jahren hat sich Apple immer wieder als sicherer Hafen erwiesen, wenn die Börsenampeln auf Rot schalteten.

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    ***

    Offenlegung: Der Autor hält Apple-Aktien im Rahmen einer langfristigen Strategie.

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