Fitch hat das langfristige Emittentenausfallrisiko für Japans ausländische und inländische Währungen von A+ auf A herabgestuft, da die Regierung sagte, sie wollte die Unternehmenssteuersätze im Finanzjahr 2016 erneut senken, nachdem sie sie im Finanzjahr 2015 bereits gesenkt hatte. Die Regierung setzt daher darauf, dass das Wachstum langfristig nachhaltig sein wird und dass der Yen schwach bleiben wird, was den Export stützen würde. Ein Rückgang bei den Unternehmenssteuergewinnen würde das Budget der Regierung stark belasten.
Die japanische Wirtschaft beendete das Finanzjahr 2015 in einem recht schlechten Zustand: Die Industrieproduktion ging im Februar auf Monatsbasis um 3,1% (2% auf Jahresbasis) zurück und wird wohl auch im März unter 0 bleiben (erw. -2,3% im Monatsvergleich oder -3,4% im Jahresvergleich), während der Einzelhandelsumsatz am heutigen Morgen mit - 9,7% auf Jahresbasis gegenüber -7,5% (oder -1,9% im Monatsvergleich gegenüber 0,6%) deutlich unter den Erwartungen lag. Japanische KMU (kleine und mittlere Unternehmen) zeigen sich bedrückt über die Unternehmensprognosen, zumal der Small Business Confidence Index für April mit 47,4 (gegenüber 49) unter den Erwartungen lag.
Die BoJ wird sich daher sehr sensibel in Bezug auf die Ereignisse zeigen, die sich negativ auf die Wachstumsprognose auswirken und wird auch die Inflationserwartungen genau beobachten. Die BoJ wird wohl die Wachstums- und Inflationsprognosen am 30. April während ihrer geldpolitischen Sitzung senken. Wir denken daher, dass die BoJ nicht darauf warten wird, dass sich die schwachen Wirtschaftsprognosen auf die allgemeinen Inflationserwartungen auswirken. Wir gehen jedoch nicht davon aus, dass die Zentralbank weitere Anreize auf ihrer Sitzung am Donnerstag beschließen wird, daher warten wir auf weitere Anzeichen in den nächsten Wochen.
Chinesische Aktien ziehen sich vorübergehend zurück
Wir gehen nicht von einer nachhaltigen Korrektur bei den chinesischen Aktien aus. Der Shanghai Composite ist heute leicht gefallen, da sich die Anleger auf die FOMC-Sitzung vorbereiten. Durch die Unsicherheiten wegen der bevorstehenden Fed-Sitzung sind die implizierten Volatilitäten der Devisen erhöht. Wir nehmen jedoch ein leicht zurückhaltendes Fed-Statement an, das die Erwartungen zunehmend unterstützen wird, dass die Fed die Zinsen in 2015 nicht erhöhen wird. Mit einer geldpolitischen Fed an der Seitenlinie und den ultralockeren globalen Zentralbanken glauben wir, dass die chinesischen Aktien ihren bullischen Trend am Donnerstag fortsetzen werden. Die PBoC hat das Fixing des USD/CNY um 11 Pips auf 6,1209 gesenkt, nachdem der USD/CNY auf 6,22 angestiegen war, bevor er auf 6,205 nachgegeben hat. Wir gehen davon aus, dass der CNY in dieser volatilen Phase widerstandsfähig bleibt.
Anstieg des brasilianischen Reals nimmt zu
Die Abwertung des USD/BRL beschleunigt sich, da das Paar zu Beginn der letzten Woche unter dem gleitenden 50-Tagesdurchschnitt geschlossen hat - zum letzten Mal am 20. Januar. Der Dollar ist seit seinem Topstand am 20. März um mehr als 12% gegenüber dem Real gefallen. Damals erreichte der Wechselkurs 3,3148 (ein Niveau, das wir zuletzt im April 2003 gesehen haben), nachdem S&P das Investmentgrade Rating Brasiliens mit BBB- bestätigt hatte. Die brasilianische Arbeitslosenquote ist heute Nachmittag fällig und wird wohl bei 6,1% liegen (vorher 5,9%). Es wäre der dritte Monat in Folge mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote. Der USD/BRL konsolidiert aktuell um 2,91, da die Händler das Ergebnis der morgigen FOMC-Sitzung abwarten wollen.
EURUSD Der EUR/USD ist seit der zweiten Märzhälfte in einer Konsolidierungsphase. Der Bruch des Stundenwiderstands bei 1,0849 (Hoch vom 17. 4. 2015) zeigt kurzfristig eine verbesserte technische Konfiguration an. Der Stundenwiderstand bei 1,0927 (Hoch vom 27. 4. 2015) wird angegriffen. Ein Schlüsselwiderstand liegt bei 1,1043. Stundenunterstützungen finden sich bei 1,0785 (Tief vom 24. 4. 2015) und bei 1,0660 (Tief vom 21. 4. 2015). Langfristig deutet das symmetrische Dreieck von 2010 bis 2014 weitere Schwäche in Richtung Parität an. Infolgedessen sehen wir die jüngsten Seitwärtsbewegungen als eine Pause im eigentlichen Abwärtstrend. Ein starker Widerstand liegt bei 1,1114 (Tief vom 5. 3. 2015). Schlüsselunterstützungen finden sich bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003) und bei 1,0000 (psychologische Unterstützung).
GBPUSD Der GBP/USD ist nach oben über die Schlüsselwiderstandszone ausgebrochen zwischen 1,5137 (Hoch vom 9. 3. 2015) und 1,5166 (achten Sie auch auf die abfallende Trendlinie) ausgebrochen. Stundenunterstützungen finden sich bei 1,5166 (Tief vom 18. 4. 2015) und bei 1,5028 (Tief vom 24. 4. 2015). Langfristig öffnet der Bruch der starken Unterstützung bei 1,4814 den Weg für weitere mittelfristige Schwäche in Richtung der starken Unterstützung bei 1,4231 (Tief vom 20. 5. 2010). Ein entschiedener Durchbruch durch den Schlüsselwiderstand bei 1,5166 (Hoch vom 18. 3. 2015) ist nötig, um dieses Szenario zu negieren. Ein weiterer Schlüsselwiderstand findet sich bei 1,5552 (Hoch vom 26. 2. 2015).
USDJPY Der USD/JPY konsolidiert weiter in der Nähe der Schlüsselunterstützung von 118,18. Ein Bruch des Widerstands bei 120,12 (Innertageshoch, achten Sie auch auf die abfallende Trendlinie) ist nötig, um ein Auslaufen des Verkaufsdrucks zu vermuten. Eine Stundenunterstützung liegt bei 118,53. Ein weiterer Widerstand findet sich bei 120,84 (Hoch vom 13. 4. 2015). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 124,14 (Hoch vom 22. 6. 2007) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 118,18 (Tief vom 16. 2. 2015), wohingegen sich ein Schlüsselwiderstand bei 121,85 zeigt (achten Sie auch auf den langfristig abfallenden Kanal).
USDCHF Der USD/CHF ist weiterhin dabei, die Schlüsselunterstützungszone zwischen 0,9491 und 0,9450 (achten Sie auch auf das 38,2% Retracement) anzugreifen. Stundenwiderstände finden sich jetzt bei 0,9628 (Innertagestief) und bei 0,9712. Langfristig ist das bullische Momentum im USD/CHF nach dem Rückgang infolge der Aufgabe des EUR/CHF-Bodens zurückgekommen. Ein Test des starken Widerstands bei 1,0240 ist wahrscheinlich. Folglich kann die derzeitige Schwäche als Gegenbewegung gesehen werden. Schlüsselunterstützungen findet sich bei 0,9450 (Tief vom 26. 2. 2015; achten Sie auch auf die 200er DMA) und bei 0,9170 (Tief vom 30. 1. 2015).