Jardine Matheson (SI:JARD) Aktie und Aktienanalyse
- In 200 Jahren in die Top 200: Erfolgsgeschichte aus Hong Kong. Jardine Matheson Holdings Limited ist ein globales Konglomerat mit Firmensitz in Hong Kong und mit britischem Ursprung. Sie waren eines der ersten internationalen Handelshäuser dort. Gegründet wurde das Unternehmen 1832. Internationaler geht es kaum mehr. Und das funktioniert: Jardine Matheson ist eine der 200 wertvollsten Firmen der Welt.
- Jardine Matheson ist All-In Asien. Immobilien, Supermärkte, Hotels, Automobile und Banken. Der Fokus liegt auf Asien. Die Firmen sind vorrangig in China, Hong Kong, Indonesien und Singapur erfolgreich. Dabei geht es vor allem darum, vom Wachstum der ganzen südostasiatischen Welt zu profitieren und sie selbst mit aufzubauen. Wir schauen uns an, welche Unternehmen Jardine Matheson im Portfolio hat.
- Ein altes Konglomerat mit neuer Perspektive — und einigen Risiken. Der Nachfahre in siebter Generation des Gründers William Jardine ist seit 2019 CEO und will das Unternehmen ins 21. Jahrhundert holen. Die verworrenen Strukturen, die einst vor feindlichen Übernahmen schützen sollten, will er auflösen. In ein ermüdetes Flaggschiff will er frischen und modernen Schwung etablieren. Eine Situation mit Reiz, die auch gravierende Risiken hat.
- Günstige Bewertung oder Value Falle? Jardine Matheson scheint auf den ersten Blick günstig. Der Eigenkapitalwert liegt über der Marktkapitalisierung und deutet auf eine Unterbewertung hin. Aber stimmt dies auch? Wir haben uns in den letzten vier Wochen angesehen, mit welcher Rendite man bei der Jardine Matheson rechnen kann, und ab wann die Aktie kaufenswert ist. Wir zeigen auf, wo bei Jardine Matheson die größten Werte liegen — und ab welchem Kurs sich ein Einstieg lohnt.
Aktienkurs von Jardine Matheson
Geschäftsmodell von Jardine Matheson: Ein Konglomerat mit Firmen aus ganz Asien
Unternehmensgeschichte: Das erste globale Handelshaus aus Hong Kong
1832: Jardine, Matheson & Co. wird gegründet. Die beiden Schotten William Jardine und James Matheson wollen eine Handelsgesellschaft gründen. Allerdings besteht ein Handelsmonopol zwischen der East India Trading Company und China. Als sich durch politischen Wandel endlich ein Ende abzeichnete, gründeten sie gemeinsam Jardine, Matheson & Co. — mit der Idee eines natürlichen Nachfolgers. 1834 sendeten sie ihre erste Fracht von China nach England: eine Ladung Tee.
1844: Jardine, Matheson & Co. geht nach Hong Kong. Das Unternehmen betreibt immer mehr Handel mit China. Nachdem zunächst Opium eines der wichtigsten Handelsgüter war, kam mit der Zeit immer mehr hinzu. Jetzt lohnte es sich, in die Küstenstadt Hong Kong umzuziehen, um dort das Büro der Firma zu eröffnen. Hong Kong wird zum neuen Herzschrittmacher der Firma.
1889: Hong Kong Land wird gegründet. Das heute älteste Subunternehmen von Jardine Matheson wird gegründet und eines der größten Immobilienkonzerne Asiens. Es entstand zunächst in Partnerschaft mit Sir Paul Chater und diente dazu, Land und Häuser in Hong Kong und anderen asiatischen Städten zu erwerben. Mittlerweile ist es zu 50 % im Besitz von Jardine Matheson und macht einen Großteil der Unternehmensgewinne aus.
1961: IPO in Hong Kong. Nach dem zweiten Weltkrieg musste viel wieder aufgebaut werden und Jardine Matheson brauchte frisches Kapital. Deshalb ging es 1961 an die Börse Hong Kong. Kurze Zeit später eröffneten sie das erste 5 Sterne Mandarin Hotel in der Stadt.
1980: Das Unternehmen wächst über die ganze Welt hinaus. Mittlerweile umfasst Jardine Matheson 37.000 Mitarbeiter. Sie sind komplett international aufgestellt und exportieren in die ganze Welt. Mittlerweile sind sie auch an der Börse London gelistet.
Heute: Jardine Matheson gehört zum Leben jedes Asiaten. Heute besteht Jardine Matheson aus mehreren Unterfirmen, die jeweils unterschiedliche Geschäfte verfolgen. Hauptsächlich arbeitet das Unternehmen in Südostasien und China. Zu den Unternehmungen gehören die verschiedensten Tätigkeiten. Die größten davon sind Immobilienbesitz und Land in Hong Kong, Automobilhersteller, Baufirmen und Produkte des täglichen Gebrauchs. Jardine Matheson gehört zum Leben jedes Asiaten.
Kennzahlen der Jardine Matheson-Aktie: Wenig Wachstum und stabile Bewertung
AAQS: Jardine Matheson erzielt 5 / 10 Punkten im AlleAktien Qualitätsscore
▲ Im AlleAktien Qualitätsscore (AAQS) erreicht Jardine Matheson 5 / 10 Punkten. Punktabzug gibt es aufgrund des schlechten Wachstums der letzten Jahre und der niedrigen Kapitalrendite. Fairerweise muss man aber sagen, dass Jardine Matheson als Holdinggesellschaft nur schwer mit dem AAQS bewertet werden kann. Die Aussagekraft ist damit also begrenzt.
Fazit zu Jardine Matheson: Ein verstaubter Schatz, der gehoben werden will
Wir halten die Aktie von Jardine Matheson für haltenswert
Geschäftsmodell / Strategie. Breit aufgestellt für langfristiges Wachstum. Das ist das oberste Ziel für Jardine Matheson. Dabei will das Management vor allem die Beteiligungen in die eigenen Unternehmen stärken, um weiteren Shareholder-Value zu generieren und die Stabilität nicht zu gefährden. Ben Keswick, der neue CEO, will außerdem das Unternehmen ins 21. Jahrhundert holen und die alten verworrenen Strukturen, die einst vor feindlichen Übernahmen schützen sollten, auflösen. Das finden wir richtig, denn es wird zusätzlichen Wert für die Aktionäre schaffen.
Beteiligungen. Jardine Matheson ist in den Bereichen Immobilien, Automobile, Engineering, Restaurants, Einzelhandel, Finanzdienstleistungen und dem Hotelgewerbe tätig. Hauptsächlich durch Tochtergesellschaften, die wiederum eine Holdingstruktur aufweisen und in einzelne Unternehmen investieren. Dadurch ergibt sich ein Geflecht aus Firmen in ganz Asien. Darunter sind auch schwarze Schafe, wie Dairy Farm, das zur Zeit strategisch neuen Wind bekommt. Die neue Strategie von Ben Keswick wird sich hier in den nächsten Jahren auch bemerkbar machen. Wir glauben an, der einen oder anderen Stelle könnte das Portfolio neu aufgestellt werden. Zum Beispiel durch eine Abspaltung von Mandarin Oriental.
Bewertung. Im AlleAktien Qualitätsscore werden 5 / 10 Punkten erreicht. Gemäß dem Verhältnis von Preis zu Umsatz und Gewinn ist Jardine Matheson fair bewertet. Anhand der Sum of the Parts-Methode hat die Aktie ein Renditepotential von 48 % in 5 Jahren. Das daraus folgt eine jährliche Renditeerwartung von 8 %. Jardine Matheson ist damit nicht kaufenswert.
Chance #1. Ben Keswick macht aus dem verworrenen Unternehmen mit einer undurchsichtigen Beteiligungsstruktur ein zukunftsfähiges Konglomerat mit dem klaren Fokus auf die asiatische Wirtschaft. Wenn er das innerhalb der nächsten Jahre schafft, wird sich auch die Bewertung an den inneren Wert der Beteiligungen angleichen.
Risiko #1. Sollte Jardine Matheson nicht langfristig wieder auf einen Wachstumskurs kommen, könnte das Unternehmen in sich zusammenfallen. Zwar besteht keine Gefahr, von Schulden erdrückt zu werden, allerdings könnte das Unternehmen auch über einen längeren Zeitraum immer kleiner werden und irgendwann den Status eines großen asiatischen Konglomerates verlieren. Sollte die Corona-Pandemie weiterhin zu starken Umsatzeinbrüchen führen, wird dieses Risiko immer größer. Aktuell sehen wir darin aber nur eine mittlere Gefahr.
Perspektive / Anlegertyp. Jardine Matheson könnte mit Ben Keswick in den nächsten Jahren wieder Aufwind erfahren. Die Bewertung des Konglomerates ist am unteren Ende der Skala angekommen und schreit förmlich nach einer Korrektur. Damit ist Jardine Matheson eine Mischung aus Asset Play und Turnaround. Entwickeln sich die schwarzen Schafe in den kommenden Jahren wie geplant und entdeckt der Markt den wahren Wert von Jardine Matheson, werden Aktionäre belohnt, die jetzt einsteigen. Damit ist die Aktie ganz klar etwas für Anleger, die in verborgene Schätze investieren und kein Problem mit einer Sondersituation haben. Wir stufen die Aktie zum aktuellen Kurs deshalb als haltenswert ein.
Aufrichtige Grüße,
Michael C. Jakob
AlleAktien Gründer und Geschäftsführer
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