Mit einer recht raschen Kurserholung hat sich der Endloskontrakt des Kaffeepreises von den jüngsten Verlaufstiefs gelöst. Damit steigen zwar die Chancen auf eine Stabilisierung im Bereich von rund 95 bis 100 US-Cents; für eine Entwarnung ist es aber noch zu früh.
Die verschiedenen Tiefpunkte aus den Jahren 2018/2019/2020 machen diesen Bereich weiter zu einem absoluten Schlüsselniveau. Deshalb bietet es sich an, bestehende Longpositionen auf Grundlage dieser Unterstützung bei 95 abzusichern. Ohne Kursrutsch unter diese Kernmarke könnte der Kaffeepreis durchaus das Potenzial für eine Stabilisierung besitzen. Voraussetzung dafür ist jedoch ein Wiederanstieg über den Kreuzwiderstand bei 101 US-Cents sowie die Unterkante der gebrochenen Range bei 102,60 US-Cents. Spätestens dann bestünde Erholungspotenzial auf die Schlüsselniveaus von 108 bis 109 US-Cents, wo die Glättungen der letzten 50, 100 und 200 Tage allesamt zusammenlaufen.
Als zusätzliche Orientierung bietet sich der brasilianische Real an, der invers zum Kaffeepreis korreliert. Sinkt die brasilianische Währung im Wert, ist das in der Regel positiv für den Preis der Bohne. Inzwischen hat der US-Dollar zum BRL seit den Rekordhochs Anfang Mai gut 16 Prozent an Wert verloren. Dabei wurde die 50-Tage-Linie bei 5,42 unterschritten. Sollte das Währungspaar nun die Glättung der letzten 100 Tage bei 4,96 unterbieten, könnte sich der USD/BRL auch für den Kaffeepreis als Königsmacher entpuppen.