Disney ist seit langem angeschlagen: Während sich Kinogänger allmählich von den großen Franchises aus dem Hause Marvel oder Star Wars abwenden, stagnieren auch weitere Segmente wie beispielsweise Disneyland oder ESPN.
Die Probleme sind lange bekannt: Bereits seit 2021 befindet sich die Aktie im freien Fall. Erst Ende 2023 konnten wir seit langem einen leichten Anstieg wahrnehmen. Findet gerade die Kehrtwende statt? Könnte ein Strategie- und Führungswechsel den Weg für größere Erfolge in der Zukunft ebnen?
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Ein Überblick über Disneys langanhaltende Krise
Disney steckt in einer tiefgreifenden Krise. Bob Iger kehrte im November 2022 überraschend als CEO zurück, nachdem sein Nachfolger Bob Chapek nach weniger als zwei Jahren abgesetzt wurde. Die Herausforderungen, vor denen Iger steht, sind gewaltig. Im Raum steht die radikalste Umstrukturierung in der Geschichte des größten Unterhaltungsunternehmens der Welt.
In der Vergangenheit konnte sich Iger vor allem durch die Einführung von Disney+ einen Namen machen, das mit dem Aufkommen der Covid-Pandemie einen unvergleichbaren Höhenflug erlebte. Innerhalb von nur 16 Monaten überschritt Disney+ die 100-Millionen-Abo-Marke, während der Aktienkurs Anfang März 2021 ein Allzeithoch von 201,91 US-Dollar erlebte. Inzwischen hat der Streaming-Dienst bereits über 150 Millionen Abonnenten.
Was ist also schiefgelaufen? Zuallererst ist die Konkurrenz gewachsen: Zuschauer wenden sich ab zugunsten von Unterhaltungsquellen wie TikTok und YouTube. Darüber hinaus beklagen sich viele Zuschauer über einen Mangel an Kreativität, was zu einer Reihe von Fehlschlägen an den Kinokassen geführt hat.
Alleine im Jahr 2023 hat Disney 965 Millionen US-Dollar für 4 seiner bekanntesten Streaming- und Filmflops ausgegeben, darunter Ant-Man and the Wasp: Quantumania, Arielle, die Meerjungfrau, Indiana Jones und das Rad des Schicksals sowie Secret Invasion.
Diese Titel machen eines deutlich: Während Disney früher durch atemberaubende Animationsfilme bekannt war, sind es heute vor allem Fortsetzungen erfolgreicher Filme und Serien. Dementsprechend wird die Kritik immer lauter, dass Einnahmen vor Kreativität gesetzt werden. Gleichzeitig schwinden auch weitere Cash-Cows, wie beispielsweise der Sportsender ESPN.
Dennoch wäre es falsch, bereits das ganze Unternehmen abzuschreiben. Disney hat sehr wohl noch viel Potenzial, auf dem es aufbauen kann. Hier lohnt sich der Blick auf die einzelnen Segmente.
Disneys Segmente: eine differenzierte Perspektive
Um Disneys derzeitige Krise zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf alle einzelnen Teilbereiche des Unternehmens.
Shanna Strauss-Frank, Network Development Manager bei Freedom Finance Germany, sagt hierzu Folgendes: „Die Bewertung der Disney-Aktie (NYSE:DIS) erfordert eine differenzierte Perspektive:
Aktuelle Herausforderungen: Disney stand vor Herausforderungen, da mehrere Filmveröffentlichungen nicht den Erwartungen entsprachen, was zu einem dreijährigen Rückgang der Aktienkurse beitrug. Jüngste Neuzugänge zu Franchises wie „Marvels“ debütierten mit enttäuschenden Einspielergebnissen, was Bedenken hinsichtlich der Rentabilität aufkommen ließ.
Leistung des Streaming-Sektors: Disney+, der Streaming-Dienst, hat auf den internationalen Märkten ein Wachstum gezeigt, obwohl der US-Markt nur ein marginales Wachstum verzeichnet. Trotz der Herausforderungen deutet die Betonung kontinuierlicher Investitionen und Verbesserungen im Streaming-Segment auf eine positive langfristige Dynamik hin.
Themenparks und Unterhaltung: Die Besucherzahlen in den Disney-Themenparks sind zurückgegangen, was teilweise auf gestiegene Preise zurückzuführen ist. Die höheren Preise haben jedoch zu einer Umsatzsteigerung von 5 % und einer Steigerung des Betriebsgewinns um 9 % im Parksegment beigetragen.”
Das Jahr 2024: Ein Lichtblick für Disney?
Auch wenn 2023 hinter allen Erwartungen blieb, sollte man Disney noch lange nicht abschreiben. Es gibt einige interessante Kandidaten auf der Disney-Liste, die das Potenzial haben, die 1-Milliarde-Marke 2024 zu knacken.
Hierzu zählen unter anderem Veröffentlichungen aus den Franchises Inside Out, Deadpool und König der Löwen, die bereits alle Einnahmen über 800 Millionen US-Dollar erzielten. Das Live-Action-Remake vom König der Löwen erzielte 2019 weltweit sogar Einnahmen in Höhe von über 1,6 Milliarden US-Dollar.
Gleichzeitig ist die Gesamtzahl der Veröffentlichungen im Jahr 2024 weitaus geringer als 2023. Dies muss jedoch nicht zwangsläufig negativ sein, sondern kann auf erhöhte Qualitätsansprüche hindeuten. Hierzu hatte Iger bereits angedeutet, dass die neue Strategie auf Qualität statt Quantität setzt. Im Vordergrund stehe zudem, Kernmarken wie Marvel Studios zurückzugewinnen.
Daneben kann positiv vermerkt werden, dass sich Disneyland robust entwickelt und Disney erwartet, dass seine Streaming-Dienste noch vor Ende des Geschäftsjahres 2024 profitabel werden.
Fazit: Disney kann die Kehrtwende vorantreiben
Walt Disney hat das Potenzial, eine positive Entwicklung voranzutreiben und eine Kehrtwende im Jahr 2024 zumindest einzuleiten. Obwohl das Unternehmen vor großen Herausforderungen steht, werden jetzt die Weichen gestellt.
Der Erfolg von Disney+ als Streaming-Dienst in Kombination mit milliardenschweren Blockbustern kann sich positiv auf die Aktienkurse auswirken und den Kurs weiter in die Höhe treiben.
Dennoch sollten Anleger weiterhin vorsichtig bleiben und bei Bedarf nur einen geringen Teil des Handelsportfolios in Einzelaktien von Disney investieren. Stattdessen lohnt es sich, weiterhin einen Großteil des Budgets in sichere ETFs zu investieren, da sich die Wirtschaft 2024 aller Voraussicht nach aufgrund der abnehmenden Inflation auf breiter Ebene erholen wird.
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