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Kommt ein Börsencrash? - Eine fundamentale Marktanalyse

Veröffentlicht am 25.03.2021, 20:02
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Liebe Trader/innen, 

Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Frage, ob und warum ein weiterer Börsencrash in der nahen Zukunft bevorstehen könnte. 

Allgemein befinden wir uns momentan (Stand 25.03.2021) in einer Korrekturphase an der Börse, die wochenlange bullische Rally ist ins Stocken geraten. 

Aber warum sinken die Kurse in letzter Zeit eigentlich so stark? 

Einer der Gründe dafür sind Anleiherenditen

Was sind Anleihen?
Anleihen (auch "Schuldverschreibungen" genannt sind verzinsbare Wertpapiere, die der Finanzierung von Unternehmen, aber auch teilweise ganzen Staaten dienen. 

Anleihen werden gängigerweise in drei verschiedene Klassen aufgeteilt:

1. Staatsanleihen
Staatsanleihen gelten als das sicherste Anleiheninvestment, da eine Zinsrückzahlung hier garantiert ist. Diese Art der Schuldverschreibung hat jedoch niedrigere Zinssätze als Unternehmensanleihen, und ist Wechselkursschwankungen unterworfen. 

2. Unternehmensanleihen
Unternehmensanleihen werden wiederum meist von Unternehmen direkt begeben. Diese Anleihen bieten grundsätzlich die Chance auf höhere Renditen als Staatsanleihen, da hier das Risiko von Zinszahlungsausfällen auch dementsprechend höher ist. Unternehmensanleihen sind also ein High-Risk-Investment: Je niedriger die Valuation und Bonität eines Unternehmens, desto höher die Zinsen pro Anleihe. 

3. Wandelanleihen
Wandelanleihen können von Unternehmen selbst emmitiert werden. Außerdem haben Unternehmen die Möglichkeit diese in Aktien des Unternehmens umzuwandeln.

Möchte man als Privatanleger in Anleihen investieren, eignen sich hierfür sog. "Anleihenfonds". 

Aber was ist eigentlich das Problem mit Anleihen? Nun, der Grund für die Panik vieler Aktionäre sind die Entwicklung der US-Staatsanleihen, auch "treasury bonds" genannt. 

Die US-Amerikanische Regierung ermöglicht es einem, mit diesen sogenannten I.O.U.-Loans dem Staat Geld zu leihen, und verpflichtet sich im Gegenzug zu einer verzinsten Rückzahlung. Dabei werden Anleihen nach dem Auktionsprinzip verkauft, weswegen Zinsen zwar gering sind, aber das Geld als ein sehr sicheres Investment eingestuft werden kann.

Das große Problem ist aber, dass der Zinssatz, welchen der Staat zurückzahlt, durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird! Und wenn die Nachfrage ausbleibt, dann muss der Staat zu neuen Anreizen greifen, aber dazu gleich mehr. 

Hier kommt das Schreckgespenst eines jeden Aktionärs schlechthin ins Spiel: Die Inflation

Hier ein kleines Beispiel: Im Jahr 1950, konnte man sich ein geräumiges Einfamilienhaus in guter Lage bereits ab 7400US-$ kaufen. Heutzutage gibt es dafür nicht einmal mehr einen gebrauchten Sportwagen. Je mehr Geld für die Wirtschaft gedruckt wird, desto weniger wert ist dieses Geld und desto mehr kosten folglich die exakt gleichen Produkte bzw. Dienstleistungen. 

Desto beruhigender scheint es zunächst, dass die Inflation über die letzten 4 Jahre kontinuierlich zurückgegangen ist, in den USA hat die Inflation sogar Schwierigkeiten überhaupt 2% zu erreichen. 

Das klingt erst einmal alles schön und gut. Das Problem ist aber, dass diese Inflation bald rasant ansteigen könnte, aufgrund von Trillionen USD die seit der Covid-Pandemie in die Wirtschaft gepumpt wurden, um diese vor dem Kollaps zu retten. Dieses Geld konnte aber trotzdem noch nicht wieder ausgegeben werden. 

Als kleine Verdeutlichung: 26.3% aller US$ wurden im letzten Jahr (2020) gedruckt. 

Und hier schließt sich der Kreis: Wenn die Inflation steigt, dann werden Anleihenkäufe immer unattraktiver. Denn warum sollte jemand sein Geld in Anleihen investieren, wenn man danach aufgrund der Inflation weniger Geld hätte als davor. Das Risiko, dass große Investoren nicht mehr in 20-30 Jahre laufende Staatsanleihen investieren ist also groß, da der Zinssatz von 1.66% zu niedrig ist, um trotz etwaiger Inflation Gewinn zu machen.

ABER: Wie schon gesagt (s.o.), wenn keiner mehr Anleihen kaufen will, also die Nachfrage ausbleibt, dann müssen neue Anreize her, denn der Staat ist auf das Geld angewiesen. Und was wäre ein guter Anreiz? Richtig, Zinserhöhungen! Dies ist teilweise auch schon passiert, alleine von 1. Feb. 2021 bis Mitte März sind die Zinsen auf US-I.O.U.-Loans von 1.66% auf 2.45% gestiegen. Ein rasanter Anstieg. 

Und das klingt erstmal nicht so schlimm, denn wer hat etwas dagegen mehr Zinsen zu kriegen? Nun, eine steigende Zinsrate auf Treasury Bonds hat Auswirkungen auf das Leben eines jeden US-Bürgers. Wenn Zinsraten hochgehen, werden Häuserkäufe teuerer, genauso wie Kredite für Privatleute. 

Kurz gesagt: Schulden werden noch teurer, und das Geld noch weniger wert. 

Außerdem gibt es noch einen anderen Knackpunkt: Wachstumsunternehmen. Momentan werden diese Firmen nach ihrem Wachstumspotential valuiert. Und wenn die Zinssätze niedrig sind, können Anleger mehr Geld zahlen, da sie bei Investitionen in Wachstumsunternehmen im Gegensatz zu Anleiheninvests kein Geld verlieren. 

Wenn aber Anleihenkäufe durch Zinserhöhungen wieder sehr attraktiv gemacht werden, dann sind diese im Vergleich zu Wachstumsunternehmen super rentabel, sprich wir werden einen massiven Abverkauf in Wachstumsaktien sehen. Und gerade diese Unternehmen z.B. aus dem Tech- und Solarbereich sind unglaublich wichtig für unsere wirtschaftliche Zukunft. Sollten aber nun Unternehmensschulden wieder teuerer werden, dann werden Profitmargen geschmälert und demnach Aktien weniger wert. 

Sollte es dann zu einem massiven Abverkauf bei Growth-Stocks kommen, braucht es nur noch einen kleinen Tropfen der das Fass dann zum Überlaufen bringt und zu einem erneuten Börsencrash führt. 

Fraglich ist aber noch, wie wahrscheinlich weitere Zinserhöhungen in Zukunft sind.

Hier teilen sich die Meinungen in zwei Lager: Die FED, und die Investoren. Während der Präsident der FED, Jerome Powell, sagt, "kein Interesse an einer kurzfristigen Zinserhöhung zu haben", sondern "eher plane sie nahe bei 0% zu halten", glauben Investoren, dass die Inflation aufgrund der wirtschaftlich instabilen Lage viel schneller als von der FED erwartet eintreten wird. Sollte dies tatsächlich geschehen, dann müsste die FED die Zinsen anheben, und was dann passiert wissen wir. 

Das größte Problem sind aber gar nicht mal steigende Zinsraten. Das Problem ist die Geschwindigkeit, mit der diese Raten steigen könnten.

Da die Inflationszahlen monatlich veröffentlicht werden, werden wir frühestens im Sommer 2021 wissen, wie sich alles entwickeln wird. Wenn die Inflation weiter steigt, werden wir weiterhin sinkende Aktienpreise sehen. 

In diesem Sinne, bleiben Sie gesund und bis zum nächsten Mal.

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