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Kupfer, Lithium und Co.: In Abbauländern wächst der Widerstand

Veröffentlicht am 29.04.2022, 10:25
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Der Rohstoffmarkt leidet unter massiven Angebotsengpässen. Die Erschließung neuer Minen und die Erweiterung bestehender Projekte werden deshalb regelrecht herbeigesehnt. Doch ausgerechnet dagegen formiert sich Widerstand. In Chile, Peru, Mexiko und andernorts wachsen die Proteste.

In Chile haben sich die Umweltbehörden dagegen ausgesprochen, dem Kupferprojekt Los Bronces das Bergbauunternehmens Anglo American (LON:AAL) eine Verlängerung der Lizenz zu gewähren. Dies hatte das Unternehmen Samstag mitgeteilt. Dabei will Angleo American Neuinvestitionen in Höhe von 3,3 Milliarden USD tätigen.

Los Bronces: Jährliche Produktion von 300.000 t Kupfer in Gefahr

Die chilenische Umweltbehörde widersetzt sich damit den Empfehlungen technischer Dienststellen und Ministerien der Regierung, die bislang überwiegend Unterstützung für das Projekt signalisiert hatten. Grund für die Entscheidung der Behörde dürften auch Proteste von Umweltschützern sein, die durch den Bergbau negative Auswirkungen auf den Wasserhaushalt der Region und einen Gletscher befürchten.

Anglo American will die Mine bis 2036 weiterbetreiben. Los Bronces verfügt über eine jährliche Produktionskapazität für Kupfer im Umfang von 300.000 t. Sollte die Verlängerung der Lizenz abgelehnt werden, könnte sich das Kupferangebot künftig noch stärker verengen. Auf die Produktion für das laufende Jahr hätte die Entscheidung jedoch keinen Einfluss.

Die Entscheidung erfolgt nicht im luftleeren Raum. In Chile wächst der Widerstand gegen (vor allem ausländische bzw. nicht in staatlicher Hand befindliche) Bergbauunternehmen. Der neue chilenische Präsident Gabriel Boric und seine Regierung stehen dem Bergbau sehr viel kritischer gegenüber als frühere Administrationen. Inwieweit dies tatsächlich zu einer Gefährdung für diesen für das Land enorm wichtigen Wirtschaftszweig führt, bleibt abzuwarten.

Peru: Indigene Gemeinschaft besetzt Kupfermine

Doch diese Entwicklungen sind nicht nur in Chile zu beobachten. In Peru  hatten unlängst Mitglieder einer indigenen Gemeinschaft 50 Tage lang die Cuajone-Mine der Southern Copper Corp besetzt und die Produktion damit zum Stillstand gezwungen.

Peru gehört zu den größten Kupferproduzenten der Welt – und hatte den Minenbetrieb mithilfe der Armee wiederherstellen lassen. Ob die Betreiber die Produktion jedoch in vollem Umfang wieder aufnehmen, ist ungewiss.

Die Proteste weiteten sich im Laufe der Aktion auf die neuntgrößte Kupfermine der Welt aus: Die Las Bambas-Mine von MMG. Bewohner des nahegelegenen Ortes Fuerabamba hatten die Mine aufgesucht und sich dort niedergelassen. Auch Antapaccay von Glencore (LON:GLEN) – immerhin die sechsgrößte Kupfermine Perus – wurde Ziel von Demonstrationen.

In den von Protesten betroffenen Minen wurden im vergangenen Jahr insgesamt fast eine halbe Million Tonnen Kupfer produziert.

Mexico verstaatlicht Lithium

Auch in Mexiko sind Entwicklungen im Gange, die den Bergbau gefährden könnten. Der Senat hat unlängst mit deutlicher Mehrheit eine von Präsident Andrés Manuel López Obrador vorgeschlagene Bergbaureform genehmigt. Diese verschafft dem mexikanischen Staat Hoheitsrechte über das Batteriemetall Lithium. Das Gesetz wurde im Rekordtempo verabschiedet und stuft Lithium als strategisches Mineral ein. Exploration, Ausbeutung und Nutzung stellen nun exklusive staatliche Rechte dar.

López Obrador ist seit 2018 im Amt und ein erklärter Gegner privater Investitionen in den Rohstoffsektor. Der Präsident will staatlich kontrollierten Unternehmen Vorrang geben. In diesem Zusammenhang sollen auch alle bestehenden Lizenzverträge auf dem Prüfstand kommen. Ein Bestandsschutz ist somit nicht gesichert. Dies betrifft etwa das Sonora-Projekt im Besitz von Bacanora Lithium (LON: BCN) in Nordwestmexiko.

Das Gesetz wurde verabschiedet, obwohl es absehbar zu Spannungen mit den USA und Kanada führen dürfte. Mit beiden Ländern unterhält Mexiko ein Handelsabkommen, in dem die nun verabschiedeten Maßnahmen nicht vereinbart wurden. Zwar sieht das Abkommen die Möglichkeit zur Einstufung von Rohstoffen als strategisches Mineral vor – allerdings nicht für Lithium.

Explorer in Kanada und Australien können profitieren

Ein lateinamerikanisches Phänomen ist der zunehmende Widerstand gegen Bergbau keinesfalls. Auch in Serbien hatten Proteste von Umweltschützern unlängst das Lithium Projekt Jadar von Rio Tinto (LON:RIO) (ISBN: GB0007188757, WKN: 852147) auf Eis gelegt. Der weitere Fortgang ist noch ungewiss.

Von der Entwicklung könnten Unternehmen profitieren, die gefragte Rohstoffe wie Kupfer oder Lithium derzeit in Regionen mit weniger politischen Risiken für den Bergbau ausfindig machen – namentlich Kanada und Australien.

Ein Beispiel für solche jungen Explorationsunternehmen ist die kanadische Foremost Lithium Resource & Technology Ltd. (CSE:FAT) (ISBN: CA3455101012, WKN: A3DCC8). Den Schwerpunkt im Portfolio des Unternehmens bilden Hartgestein Lithiumprojekte in Kanada. Zentrales Ziel ist die Gewinnung von Lithiumoxid und die Produktion von Lithiumhydroxid in Batteriequalität. Im Mittelpunkt steht aktuell das Projekt Zoro und dessen Erweiterung.

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