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Kurseinbruch beim Pfund: Johnson forciert harten Brexit

Veröffentlicht am 28.08.2019, 21:21
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Das Pfund befindet sich erneut auf Talfahrt und zog die britischen Anleiherenditen zurück auf Rekordtiefs, nachdem Premierminister Boris Johnson seine Strategie enthüllt hatte, mit der er sicherstellen will, dass das Land die Europäische Union wie geplant am 31. Oktober verlässt.

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Johnson forderte die Königin am Mittwoch offiziell auf, eine neue Sitzung des Parlaments am 14. Oktober zu eröffnen. Da das Parlament in der Zeit vor einer neuen Sitzung traditionell suspendiert oder in der Verfassungssprache "vertagt" ist, verwehrt dies den Parlamentariern Zeit und Gelegenheit seine Pläne zu blockieren, entweder mit eigenen Gesetzen oder einem Misstrauensantrag, der seine gesamte Regierung zu Fall bringen könnte.

Der Schritt verhindert, dass Abgeordnete der Opposition und von Johnsons eigenen Konservativen versuchen, einen "No-Deal Brexit" zu vermeiden, der, wie sie sagen, der britischen Wirtschaft enormen Schaden zufügen würde. Als solches macht dies einen "No Deal" wahrscheinlicher.

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Charts von TradingView

Das Pfund verlor fast einen Cent gegenüber dem Euro und wurde um 13:00 MEZ zu 1,1004 Euro gehandelt. Gegenüber dem Dollar fiel es um ungefähr den gleichen Betrag, auf 1,2203 USD. Investoren suchten Sicherheit in Staatsanleihen und trieben die Rendite der britischen 10-Jahresanleihe rund vier Basispunkte nach unten auf 0,46%, nur sechs Basispunkte über dem Allzeittief, das sie Anfang des Monats erreicht hatten.

“Die Suspendierung des Parlaments würde das Risiko eines harten Austritts und die Verfassungskrise in Großbritannien noch verschärfen “, sagte Holger Schmieding, Chefökonom der Berenberg Bank, in einer Mitteilung an die Kunden.

Viele Analysten sind der Ansicht, dass das Pfund Sterling derzeit auf einem historisch günstigen Niveau gehandelt wird und dass das weitere Abwärtsrisiko begrenzt ist, da die Märkte seit der Machtübernahme von Johnson ihre Erwartungen anpassen mussten. Trotzdem bleibt die Gefahr von Enttäuschungen groß: Die letzte britische Regierung unter Theresa May selbst argumentierte, dass es dem Land in allen Brexit-Szenarien schlechter gehen würde - wobei ein ungeordneter Brexit den größten Schaden anrichtete.

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Analysten von Morgan Stanley (NYSE:MS) haben argumentiert, dass das Pfund im Falle eines "No Deal" zum Dollar auf eine Parität abrutschen könnte. Analysten von JP Morgan, angeführt von Meera Chandan, empfahlen den Anlegern am Freitag, sich weiterhin gegen Extremrisiken eines harten Brexits durch Put-Optionen abzusichern.

Johnsons Schritt bedeutet, dass das Parlament, das nächste Woche aus den Parlamentsferien zurückkehrt, zwischen jetzt und dem geplanten Austrittstermin kaum drei Wochen Zeit zur Beratung hat. Der heutige Schachzug würde es im Wesentlichen unmöglich machen, vor dem Stichtag 31. Oktober jegliche Gesetzgebung im Zusammenhang mit dem Brexit zu erörtern oder zu erlassen.

Die Gegner von No Deal hatten sich am Dienstag auf einem informellen Treffen darauf geeinigt, zu versuchen ein solches Ergebnis mit neuen Gesetzen zu blockieren. Die Alternative, eine "Regierung der nationalen Einheit" zu bilden, zerschlug sich wegen der Weigerung der zentristischen Liberaldemokraten und der Rebellen bei den Konservativen, die Ernennung von Labour-Chef Jeremy Corbyn, dem hart linken Oppositionsführer, als Interims-Premierminister zu unterstützen.

Das Pfund ist gegenüber dem Dollar auf den niedrigsten Stand seit über 30 Jahren gefallen, da Johnsons Politik, den Brexit um jeden Preis durchzudrücken, immer realistischer geworden ist. Auch wenn Meinungsumfragen nahelegen, dass es nie eine Mehrheit für "No Deal" gab, weder in der Bevölkerung noch im Parlament, und unabhängig davon, dass Johnsons einziges Mandat, von einer winzigen Splittergruppe in der Wählerschaft zu regieren (nämlich konservative Parteimitglieder), haben Gegner von No Deal aufgrund ihrer eigenen internen Spaltungen bisher kein praktisches Mittel gefunden, um ihn zu stoppen.

Während die Ereignisse vom Dienstag zum Zusammenschluss der Opposition dazu geführt hatten, dass das Pfund auf bis zu 1,2309 US-Dollar steigen zu lassen, erlag es - wie gewöhnlich - schnell den Nachrichten, dass Johnson seinen Gegnern mindestens einen Schritt voraus bleibt.

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John Bercow, der als Sprecher des Unterhauses Tag für Tag die Agenda der Kammer festlegt, bezeichnete den Schritt als "Verstoß gegen die Verfassung".

“Wie auch immer es verschleiert wird, ist es jetzt augenscheinlich, dass der Zweck der Vertagung darin besteht, das Parlament daran zu hindern, den Brexit zu debattieren und seinen Pflichten nachzukommen, den Kurs des Landes zu gestalten“, sagte er in einer Erklärung.

Berenbergs Schmieding warnte derweil davor, nach Johnsons Initiative irgendetwas für sicher zu halten.

“Die Notwendigkeit für einen Premierminister sein eigenes Parlament zu suspendieren, weil ihm anscheinend eine Mehrheit für seine Schlüsselpolitik - sein Ansatz zum Brexit - fehlt, ist, gelinde gesagt, nicht eben ein Zeichen der Stärke “, bemerkte er.

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