Trotz mangelndem Schnee und mildem Winterwetter war es für DAX & Co. ein rutschiger Start ins neue Jahr. Die Aktienkurse sind nicht ins neue Jahr reingerutscht, sondern mächtig ausgerutscht. Mit einem Stand von 10.743 Punkten aus dem Jahr 2015 gegangen, notierte der DAX zum Beispiel gleich zum Handelsstart 2016 satte 258 Punkte oder 2,4% tiefer bei 10.485 Zählern. Im Tief bei 10.173 Punkten lag der Verlust sogar bereits bei über 5,3% (siehe rote Ellipse im Chart).
Kurseinbruch begann in China
Allerdings waren es diesmal nicht die Ölpreise, die den Anlegern die Kauflaune vermiesten, sondern neuerliche Konjunktursorgen aus China, wo der Börsenhandel sogar am ersten Handelstag des neuen Jahres eingestellt wurde. Nachdem der Shanghai Composite um fast 7% eingebrochen war (siehe folgender Chart), wurde entsprechend den gerade erst neu eingeführten Regeln der Handelstag vorzeitig beendet, um weitere Verluste zu vermeiden.
Zusammen mit den Kursverlusten der US-Indizes vom verkürzten Silvesterhandel war dies eine ziemlich bittere Pille, die die Anleger zum Jahresstart schlucken mussten.
Neuerliche Sorgen um Chinas Wirtschaftswachstum
Die neuerlichen Konjunktursorgen kamen auf, weil der Caixin-Einkaufsmanagerindex für Dezember zum zehnten Mal in Folge gesunken ist und unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten liegt, was auf eine anhaltende Wachstumsschwäche in China hindeutet. Zudem fiel er schlechter aus als von Experten erwartet.
Prognose aus 2015 bereits eingetreten
Damit ist jetzt schon genau das eingetreten, wovor wir in den letzten Ausgaben des Jahres 2015 wiederholt gewarnt hatten. So konnten Sie zum Beispiel noch am 23. Dezember lesen: „Das Börsenjahr 2016 könnte genauso korrektiv weitergehen, wie es das Jahr 2015 in weiten Teilen bereits war.“ Und weiter: „Die Risiken gehen daher in 2016 von den Schwellenländern aus, die unter den niedrigen Rohstoffpreisen und der geringeren Nachfrage Chinas leiden.“ Die Probleme der Schwellenländer werden in 2016 die Aktienkurse belasten.
Fazit
Nur weil wir uns nun an eine neue Jahreszahl gewöhnen müssen, legen die Märkte deswegen keinen Neustart hin. Stattdessen dreht sich die (Börsen-)Welt einfach weiter, inklusive der vorherrschenden Probleme. Entsprechend hat sich an unseren Einschätzungen seit der letzten Geldanlage-Brief-Ausgabe vom 23. Dezember nur wenig geändert.
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Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Geldanlage
Sven Weisenhaus
(Quelle: Geldanlage-Brief vom 06.01.2016)