Die Lithiumpreise in China entwickeln sich weiterhin schwach, die Nachfrage in den USA soll bis 2030 jedoch umfasst 500 % steigen. Zunehmend zeigt sich eine Aufsplittung des Lithiummarktes in eine asiatische, europäische und eine nordamerikanische Region. Große Lithiumaktien wie Albemarle (NYSE:ALB), Ganfeng (HK:1772) oder SQM könnten derweil ihre Bodenbildung abgeschlossen haben.
Die Lithiumpreise in China fallen weiter. Der am meisten gehandelte Kontrakt an der Guangzhou Futures Exchange mit Fälligkeit im Juli notierte am Donnerstagnachmittag bei 111.850 Yuan pro Tonne (Briefkurs). Zum Wochenauftakt lag der Preis noch bei 114.650 Yuan. Im Wochenverlauf war der Kurs zeitweise sogar auf 107.400 Yuan gesunken. Die schwache Kursentwicklung folgt auf deutliche Verluste an den Terminmärkten in der Vorwoche.
Lithium: Preise in Asien weiter unter Druck
Die Entwicklung am Terminmarkt wirkt sich auch auf die Spotpreise aus. "Da die Spotpreise für Lithiumcarbonat in Batteriequalität stark an die Preise der Futures-Kontrakte gekoppelt sind, führt die Schwäche der Futures-Preise zu einer Schwäche der Spotpreise", wird ein chinesischer Lithiumhändler durch den Branchendienst Fastmarkets zitiert.
Fastmarkets zufolge berichten Marktteilnehmer über eine gewisse Knappheit von Lithiumcarbonat in technischer Qualität. "Ich glaube, dass derzeit nur ein großer Soleproduzent über Spot-Lithiumcarbonat in technischer Qualität verfügt, das nur für eine ausgewählte Anzahl von Kunden verfügbar ist. Es ist wirklich schwer, Spot-Lithiumcarbonat in technischer Qualität zu finden", wird eine Quelle eines chinesischen Kathodenherstellers zitiert.
Ein anderer Händler berichtet, dass einige Käufer Lithiumcarbonat in technischer Qualität kauften, um es zu Batteriequalität zu verarbeiten und auf dem Futures-Markt zu verkaufen. Dies könnte die Verknappung von Lithiumcarbonat in technischer Qualität erklären.
Insgesamt aber ist die Nachfrage derzeit eher schwach. So haben einige chinesische Lithiumproduzenten in der vergangenen Woche Spotangebote für Lithiumhydroxid unterbreitet, konnten aber keinen Abschluss erzielen. "Die Spot-Nachfrage nach Lithiumhydroxid in Batteriequalität ist sehr schwach, wir haben in letzter Zeit nur die langfristigen Lieferungen eingelöst", heißt es von einem chinesischen Lithiumproduzenten.
Lithiumnachfrage in den USA soll bis 2030 um 487 % steigen
Auch in anderen asiatischen Ländern verläuft die Nachfrage schleppend. "Die Nachfrage nach Lithium ist in Korea sehr schlecht, auch in unserem Unternehmen. Nicht nur die Nachfrage nach Batterien ist schwach, auch die OEMs zeigen eine sehr schwache Nachfrage", kommentierte eine südkoreanische Quelle.
Gleichzeitig sind die mittelfristigen Perspektiven des Batteriemetalls unverändert gut. Fastmarkets etwa prognostiziert einen signifikanten Anstieg der Nachfrage nach Lithium in den USA um 487% auf fast 412.000 Tonnen Lithiumcarbonatäquivalent bis 2030.
Der Branchendienst konstatiert, dass sich die Angebots- und Nachfragefaktoren in Nordamerika, Europa und Asien in den vergangenen Jahren unterschiedlich entwickelt haben. Die Märkte splitten sich zusehends auf – was sich auch in den Preisen bemerkbar macht. Fastmarkets will nun die bisher für die USA und Europa zusammen bereitgestellten Lithiumpreise separat für jeweils die USA und Kanada wie Europa angeben.
Eine von Europa getrennte Bewertung des US-amerikanischen und kanadischen Lithiummarktes sei unerlässlich, um die unterschiedlichen regionalen Dynamiken nach der Umsetzung des US Inflation Reduction Act zu erfassen, heißt es bei dem Dienstleister.
Lithiumaktien: Bodenbildung abgeschlossen?
Analyst Jordan Roberts betont die Bedeutung des IRA: "Parallel zum Nachfragewachstum wird der Inflation Reduction Act (IRA) wirken, der einen wesentlichen Einfluss auf die sich entwickelnde Dynamik der Batterielieferkette haben wird". Roberts erwartet, dass die Anforderungen an die Beschaffung, um für die im Rahmen des IRA angebotenen Steuergutschriften in Frage zu kommen, zu einer Prämie im Vergleich zu anderen Regionen führen werden, was für die Entwicklung von Lithiumprojekten in den USA von Vorteil sein werde.
Die aktuellen Preise für Lithium sind nach Ansicht der meisten Produzenten nicht nachhaltig. Möglicherweise erklärt sich auch daraus, dass die Aktien großer Lithiumproduzenten in den vergangenen Monaten ihre Abwärtstrends stoppen konnten.
Ganfeng Lithium etwa notierte am 5. Februar bei 2,35 EUR und kostet aktuell 3,10 EUR. Die Albemarle Aktie war am 5. Februar für 108,73 USD erhältlich und kostet jetzt 128,97 USD. SQM kostete am 5. Februar 39,35 USD und wird aktuell für 49,59 USD gehandelt.
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