LPKF Laser (DE:LPKG) hat uns schon mehrfach enttäuscht. Erst im April 2018 waren wir nach einem schwachen ersten Quartal ausgestiegen, danach ging es mit der Aktie weiter abwärts. Nachdem der Titel im letzten Dezember auf ein neues Mehrjahrestief gefallen war, könnte der Boden aber inzwischen gefunden worden sein. Denn die Nachrichtenlage hat sich deutlich und möglicherweise nachhaltig verbessert.
LPKF Laser ist ein innovativer Spezialist für den Einsatz von Lasern in Produktionsprozessen. Der Markt entwickelt sich dynamisch, da der Trend zur Miniaturisierung in der Konsumentenelektronik, aber auch in vielen anderen Bereichen, einen Wechsel auf neue Bearbeitungsmethoden erforderlich macht. LPKF deckt hier eine breite Range ab, die von der Herstellung von Leiterplatten-Prototypen (Bereich Development, 9 Monate 2018: 18 Mio. Euro Umsatz), über das Laser-Kunststoffschweißen (Welding, 15,2 Mio. Euro) und die Strukturierung von Dünnschicht-Solarmodulen (Solar, 32,5 Mio. Euro) bis zu Lasermaschinen für die mikrogenaue Bearbeitung von Leiterplatten (Electronics, 22 Mio. Euro) reicht. Die Produkte werden in 78 Ländern verkauft, wobei die Exportquote ca. 90 % beträgt und mehr als die Hälfte der Erlöse in Asien erwirtschaftet werden.
Der boomende Absatz von Anlagen für die Laser-Direkt-Strukturierung (LDS) im Bereich Electronics, der insbesondere vom rasanten Wachstum der Smartphone-Industrie profitierte, hat LPKF eine lange und sehr profitable Wachstumsphase beschert, die 2014 mit dem Abebben der Marktdynamik endete. In der Folgezeit hat das Management kein Rezept für einen neuen, stabilen Wachstumspfad gefunden, stattdessen wurden ehrgeizige Zielsetzungen wiederholt verfehlt und 2015/16 sogar negative operative Ergebnisse ausgewiesen.