Der Preis für US-Erdöl sprang am Freitag in die Höhe. In der Spitze ging es um knapp 3 US-Dollar nordwärts. Auslöser für die neuerliche Preisrallye waren Meldungen, wonach die USA in einem Luftangriff im Irak einen ranghohen iranischen Militärführer tötete. Der Iran kündigte umgehend schwere Rache an. An den Märkten sorgte das für panikartige Absicherungen gegen steigende Ölpreise. Gleichzeitig wurden die Investoren risikoavers und kauften Gold, den Yen und den Schweizer Franken. Hochzinswährungen wie der australische Dollar und der neuseeländische Dollar gerieten unter Druck.
Aus Sicht der Markttechnik begünstigt der WTI-Chart weitere Zugewinne, schließlich ist der Ölpreis über das Septemberhoch von 63,38 US-Dollar gestiegen, was im Verlauf der nächsten Tage weitere Anschlussverkäufe auslösen dürfte.
Das nächste wichtige Kursziel auf der Oberseite befindet sich nun bei 66,60 US-Dollar. Dies entspricht dem Aprilhoch 2019. Zudem befindet sich hier ein horizontaler Widerstand aus mehreren markanten Hochs und Tiefs der Vergangenheit.
Die technischen Indikatoren wie MACD und RSI auf täglicher Basis unterstützen das bullische Chartbild.
Erst ein Abgleiten unter die jüngsten Tiefs bei 60,64/60,00 US-Dollar würde den Bullen etwas Wind aus den Segeln nehmen. Angesichts einer drohenden Eskalation zwischen den USA und dem Iran sind die Risiken derzeit aber aufwärts und nicht abwärts gerichtet.