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Ölpreisverfall setzt BP zu: Ist das der Anfang vom Ende?

Veröffentlicht am 03.05.2023, 05:54
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Der britische Ölriese BP (LON:BP) (NYSE:BP) meldete für das erste Quartal dank eines starken Öl- und Gasgeschäfts mehr Gewinn als erwartet. Und dennoch gaben die Titel des Energiekonzerns am Dienstag um 6 % ab. Der Grund: BP hat sein Aktienrückkaufprogramm gedrosselt, gleichzeitig dürfte sich die Cashflow-Dynamik abschwächen.

BP meldete für das erste Quartal 2023 einen bereinigten Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten in Höhe von 4,96 Milliarden Dollar, nach 4,8 Milliarden Dollar im Vorquartal. Analysten, die Refintiv befragt hatte, waren von 4,3 Milliarden Dollar ausgegangen. Anderseits blieb der Gewinn deutlich hinter den satten 6,2 Milliarden Dollar zurück, die im ersten Quartal 2022 gemeldet wurden, als die Preise für fossile Brennstoffe angesichts der russischen Invasion in der Ukraine in die Höhe schossen.

Nachlassende Rückkäufe bei niedrigeren Gewinnen

Die Gewinne des Ölkonzerns im ersten Quartal spiegeln die starken Öl- und Gasgeschäfte in der jüngsten Periode wider. Gleichwohl lag der operative Cashflow im ersten Quartal bei 7,62 Milliarden Dollar und damit unter dem Konsens von 8,31 Milliarden Dollar. BP erklärte, dass die Nettoverschuldung im ersten Quartal auf 21,2 Milliarden Dollar gesunken sei, im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres waren es noch 27,5 Milliarden Dollar gewesen.

Derweil erweiterte das Unternehmen seinen Aktienrückkaufplan um weitere 1,75 Milliarden Dollar, der noch vor der Veröffentlichung der Finanzergebnisse für das zweite Quartal 2023 im August abgeschlossen werden soll. Das bisherige Rückkaufprogramm in Höhe von 2,75 Milliarden Dollar wurde laut BP bereits am 28. April abgeschlossen.

"Wir hatten ein Quartal mit starker Performance und strategischer Umsetzung und konzentrieren uns auch weiterhin auf einen sicheren und zuverlässigen Betrieb", sagte BP-CEO Bernard Looney.

"Und vor allem leisten wir weiterhin etwas für unsere Aktionäre, indem wir diszipliniert investieren, die Nettoverschuldung senken und die Ausschüttungen erhöhen," fügte er hinzu.

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Das in London ansässige Öl- und Gasunternehmen rechnet mit Aktienrückkäufen in Höhe von rund 4 Milliarden Dollar jährlich, was am unteren Ende seiner Investitionsspanne von 14 Milliarden bis 18 Milliarden Dollar liegt.

BP gab an, dass die Kapazität für eine jährliche Erhöhung der Dividende je Stammaktie bei etwa 4 % liegt. Das Unternehmen bekräftigte seine Dividende aus dem vorangegangenen Quartal von 6,61 Cent je Stammaktie, nachdem sie im Februar um 10 % angehoben worden war.

Analysten der Investmentbank Jefferies sagten, der verlangsamte Aktienrückkaufplan "macht die gute operative Performance mehr als wett, zumal BP das erste internationale Ölunternehmen ist, das in diesem Quartal seine Rückkäufe kürzt."

Der Ölgigant hat im Jahr 2022 Aktien im Wert von 11,7 Milliarden Dollar zurückgekauft. Mit den am Dienstag genannten weiteren 1,75 Milliarden Dollar wird BP sein Ziel, 60 % der überschüssigen liquiden Mittel für Aktienrückkäufe einzusetzen, übertreffen.

Die Öl- und Gaspreise in Europa sollen nach Einschätzung des Managements auch im zweiten Quartal auf hohem Niveau bleiben, auch wenn die Gewinnmargen der Raffinerien aufgrund der sinkenden Dieselpreise zurückgehen dürften. Brent-Rohöl registrierte im ersten Quartal 2023 einen Durchschnittspreis von 81 Dollar pro Barrel, ein Rückgang von 16% gegenüber dem Vorjahr und 7% gegenüber dem Vorquartal.

Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber 2022, als steigende Energiepreise und eine hohe Marktvolatilität den Gewinn von BP auf ein neues Rekordhoch von 28 Milliarden Dollar katapultierten.

Trotzdem entwickelt sich die BP-Aktie auch im Jahr 2023 besser als ihre Rivalen und ist seit Jahresbeginn um 10 % gestiegen. Die Aktien von Exxon und Shell (LON:RDSa) gewannen im gleichen Zeitraum 6 % bzw. 3 %.

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Rege M&A-Aktivitäten im Ölsektor

Während des Wochenendes erzielte BP eine Vereinbarung über den Kauf einer Beteiligung in Höhe von 27 % an Shells Browse LNG Joint Venture. Mit diesem Schritt erweitert BP seinen Einfluss auf das größte unerschlossene Gasprojekt in Australien, das als gemeinsames Projekt von Woodside (OTC:WOPEY) Petroleum, Shell, BP, Japan Australia LNG und BHP (ASX:BHP) Billiton (NYSE:BBL) gestartet wurde.

Das Projekt, dessen Kosten auf 20,5 Milliarden Dollar geschätzt werden, steckt seit mehreren Jahren fest, gilt aber immer noch als geeigneter Ersatz für veraltete Gasfelder zur Versorgung der LNG-Anlage auf dem North West Shelf. Es würde die Lebensdauer der Anlage um Jahrzehnte verlängern und LNG mit der notwendigen Kapazität ausstatten, um die Nachfrage von Australiens wichtigsten Handelspartnern wie Japan, China und Südkorea zu befriedigen.

Darüber hinaus teilte das französische Energie- und Erdölunternehmen TotalEnergies letzte Woche mit, dass es dem Verkauf seiner kanadischen Ölsandaktivitäten an Suncor Energy (NYSE:SU) im Rahmen einer Transaktion in Höhe von 4,1 Milliarden Dollar zugestimmt hat, wobei weitere Zahlungen von bis zu 450 Millionen Dollar möglich sind.

Ursprünglich wollte TotalEnergies sein Kanada-Geschäft ausgliedern, doch das Suncor-Geschäft erwies sich für den französischen Ölkonzern als unkomplizierterer Schritt. Das Unternehmen plant, mindestens 40 % des im Jahr 2023 erwirtschafteten Cashflows an seine Aktionäre auszuschütten, entweder durch Aktienrückkäufe oder durch Sonderdividenden.

Der Ölsektor setzt seine Übernahmeaktivitäten konsequent fort, nachdem TotalEnergies (EPA:TTEF) und vier weitere große Ölkonzerne im vergangenen Jahr aufgrund der durch den Krieg in der Ukraine stark gestiegenen Energiepreise Gewinne von zusammen fast 200 Milliarden Dollar einfahren konnten. Shell (NYSE:SHEL), Chevron (NYSE:CVX) und Exxon Mobil (NYSE:XOM) machten im Jahr 2022 zusammen mehr als 132 Milliarden Dollar Gewinn.

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Der französische Ölkonzern erzielte 2022 einen Jahresgewinn von 36,2 Milliarden Dollar und verdoppelte damit seinen Überschuss von 2021. Auch die übrigen großen Ölkonzerne wie Exxon, Chevron, BP und Shell meldeten im vergangenen Jahr immense Gewinnzuwächse. Mit 56 Milliarden Dollar verdiente Exxon sogar so viel wie kein anderes Unternehmen der westlichen Ölindustrie.

Die rekordverdächtigen Profite haben es den globalen Energieriesen ermöglicht, höhere Dividenden an die Aktionäre auszuschütten und weitere Aktienrückkäufe anzukündigen. Auf der anderen Seite wurden aber auch Forderungen laut, die Regierungen sollten höhere Steuern auf Ölgewinne erheben.

"Sie haben vielleicht mitbekommen, dass Big Oil gerade Rekordgewinne gemeldet hat", sagte US-Präsident Joe Biden in seiner Rede zur Lage der Nation im Februar.

"Letztes Jahr haben sie 200 Milliarden US-Dollar eingenommen, und das während einer weltweiten Energiekrise. Das ist ungeheuerlich."

Zusammenfassung

BP-Aktien setzten zurück, nachdem der jüngste Quartalsbericht moderatere Gewinne erkennen ließ, da sich die Rohölpreise weiterhin in einer Spanne von 70 bis 80 Dollar bewegen. Trotz der soliden Ergebnisse sehen die Anleger die Verlangsamung der Aktienrückkäufe sowie die unter den Erwartungen liegenden Zahlen für den operativen Cashflow im ersten Quartal offenbar pessimistisch.

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Shane Neagle ist leitender Redakteur von The Tokenist. Mit dem kostenlosen Newsletter Five Minute Finance von The Tokenist erhalten Sie wöchentlich Analysen zu den wichtigsten Trends in den Bereichen Finanzen und Technologie.

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